Besetzung der Schwarzwaldallee 269

Update: Die Besetzenden haben uns mittlerweile ein Statement zukommen lassen – vielen Dank an dieser Stelle!

Die Schwarzwaldallee 269 ist unser Ansicht nach ein Ideales Haus für eine Besetzung. Es ist am Stadtrand hat nur wenig direkte Nachbarschaft es steht seit 3 Jahren leer. Die Vorbesitzer zeigen deutlich auf was Sie von einer gerechten Gesellschaft verstehen.

Nach unser Ansicht sollte freies Wohnen ein Menschenrecht sein. Es ist natürlich ein Dach über dem Kopf zu haben und es in stand zu halten. Jedes Tier würde sich ein Nest bauen. In diesem System in dem einem nichts gehört – weder Land noch Haus ausser man erbt, ist man gezwungen ein grosser Teil seiner Zeit für etwas zu geben das selbstverständlich sein sollte. Wie kann Kommerz freie Kultur und Leben entstehen wenn nicht einmal der Platz dafür da ist. Wir wollen und brauchen keine Subventionen.

Diese Besetzung ist eine politischen Aktion die unsere Anliegen direkt einfordert. Wir haben angefangen unser Leben selbst in die Hände zu nehmen und warten nicht bis sich etwas ändert. Wir haben es satt depressiv und traurig zu sein. Wir wollen leben. Nichts weniger. In Basel herrscht akuter Wohnungsmangel und erst recht in einem bezahlbaren Segment für junge Leute. Wir wollen nicht länger warten mit der Vorstellung von Zusammenleben wie wir Sie mit unseren Mitmenschen vorstellen. Sozial und Fair. Kreativ und Lebendig. Diese Bedingungen zu finden ist schlicht nicht möglich. Wir haben nun aufgehört zu warten. Wir stellen uns vor eine vertragliche Zwischennutzung des Hauses zu erreichen bis zur weiteren Nutzung des Hauses.

In anderen Städten stellt dies kein Problem dar. Wo bleibt die Zürcher Reglung? Solange kein Plan vorliegt sollte man bleiben können. Dies fordern wir. Wir brauchen den Raum um uns zu entfalten wir können nicht verstehen wie Häuser solange leer und tot bleiben können.

Wir haben nicht vor aufzuhören zu Besetzen bis wir erhört werden.

Wir sind weit weg davon ein bisschen alternativ zu sein und ein bisschen Spass haben zu wollen.

Es geht weiter.

Kollektiv Schwarze Erle.

 


 

via Tageswoche:

Eckhaus an der Schwarzwaldallee 269 besetzt

Seit Anfang Woche ist das Eckhaus an der Schwarzwaldallee 269 besetzt. Der zuständige Liquidationsverwalter hat den Besetzern heute mündlich eine legale Zwischennutzung bis im Sommer zugesagt. Die leerstehende Liegenschaft hat eine bewegte Geschichte hinter sich, die von betrügerischen Machenschaften der Besitzer und von der Nutzung als Freudenhaus geprägt ist.

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Das Eckhaus an der Schwarzwaldallee 269 in unmittelbarer Nachbarschaft zur Erlenmatt vermittelt äusserlich einen schmucken Eindruck. Die im zarten Rosaton bemalte Jugendstil-Liegenschaft mit ihrem markant geschwungenen Giebel und Bar-Räumlichkeiten im Erdgeschoss wurde 1907 von Gustav Doppler erbaut.

Auf den ersten Blick wirkt das Haus mit seinen verrammelten Türen zwar verlassen, ein schlichtes Transparent an der Fassade belehrt aber eines besseren: «Seit Anfang Woche ist das Haus besetzt.» Die Aufschrift kann nun aber womöglich bald erstetzt werden – mit der Aussage «zwischengenutzt».

«Die Schwarzwaldallee 269 ist unserer Ansicht nach ein ideales Haus für eine Besetzung», schreibt ein Kollektiv, das sich «Schwarze Erle» nennt, in einer Mitteilung an die TagesWoche. Es befinde sich am Stadtrand, habe nur wenig direkte Nachbarn und stehe seit drei Jahren leer, heisst es weiter.

Betrügerische Besitzer und ehemaliges Freudenhaus

Das mit diesen genannten drei Jahren stimmt allerdings nur, wenn man von einer normalen Wohnbelegung ausgeht. Denn bis vor knapp zwei Jahren dienten die Bar im Erdgeschoss und die kleinen Wohnungen in den oberen Stockwerken als Freudenhaus, das offenbar für ungeschützten Verkehr bekannt war, wie aus einschlägigen Internetforen hervorgeht.

Und auch was die Besitzverhältnisse angeht, vermittelt die propere Fassade einen falschen Eindruck. Als Hausbesitzers ist eine Firma mit Namen Fortius Asset Management AG aus Weinfelden (ZH) aufgeführt, die sich in Liquidation befindet und hinter der zwei in Zürich wohnhafte zwielichtige Gestalten standen. Diese kauften nicht nur Häuser zu überrissenen Preisen, wie aus Zeitungsberichten hervorgeht, sondern auch Luxusautos und teure Uhren.

Das dazu nötige Geld konnten die beiden Firmeninhaber aber nur mit betrügerischen Mitteln auftreiben. Sie gründeten eine Pensionskasse, missbrauchten das Geld aber für ihre teuren Einkäufe. Im Juli 2014 wurden sie deshalb vom Berzirksgericht Dietikon zu Freiheitsstrafen von je drei Jahren verurteilt, wie der «Tages-Anzeiger» berichtete.

Legale Zwischennutzung mündlich zugesagt

In einem Brief an die Nachbarn stellen sich die Besetzer als «eine Gruppe junger Menschen» vor, die ihren «Traum von einem Zusammenleben» erfüllen möchten. «Wir wollen weder stören, noch irgend jemandem zur Last fallen. Wir wollen unser Leben selber in die Hand nehmen und sehen dieses leerstehende Haus als geeignete Möglichkeit, es bis zu einer weiteren Nutzung zu beleben», ist im freundlich verfassten Brief weiter zu lesen.

Dieser Wunsch geht nun zumindest zum Teil in Erfüllung. Wie einer der Besetzer gegenüber der TagesWoche sagt, habe der St. Galler Anwalt – der für die Auflösung der Besitzerfirma zuständig ist – mündlich eine Zwischennutzung bis im Sommer zugesagt. «Und wir haben uns bereit erklärt, die Wasser- und Stromrechnungen zu bezahlen», sagt der Besetzer, der sich über das Entgegenkommen positiv überrascht zeigt.

Vor Ort zeigten sich die Besetzer zwar zu einem Gespräch bereit, die Bitte nach einem Augenschein im Innern wurde aber abgeschlagen. Das Hausinnere sei aber sauber und in einem guten Zustand, auch wenn die Art des Ausbaus Geschmacksache sei, sagte einer der Besetzer.

Nicht die erste Besetzung

Zur Gruppe der Besetzer gehören auch Leute, die im November des vergangenen Jahres bereits zwei Häuser an der Hochstrasse besetzt hatten. Auch damals wurden die Besitzer um eine Zwischennutzung gebeten, allerdings ohne Erfolg. Die Besitzer, die bereits fertige Umbaupläne vorliegen hatten, liessen die Häuser kurze Zeit nach der Besetzung räumen.

Auf der anderen Seite ist es auch nicht das erste Mal, dass das Haus an der Schwarzwaldallee besetzt ist. Die letzte Besetzung liegt allerdings bereits über zehn Jahre zurück. Damals drangen junge Punks in das leerstehende Haus ein. Bald darauf räumte die Polizei aber die Liegenschaft.

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