Archiv der Kategorie: Angriffe/Sabotage

Der Elsässerrheinweg als Leinwand

gefunden auf aufbau.org:

Aktion in Basel

In Solidarität mit allen Menschen, die sich gegen die Gentrifizierung wehren, haben wir heute an die Mauer der Novartis gesprayt. Speziell solidarisieren wir uns mit dem Genossen, der in Zürich wegen seinem Widerstand gegen Aufwertung und Verdrängung angeklagt ist.

Die Novartis ist in Basel verantwortlich für massive Mieterhöhungen und Vertreibungen im St. Johanns-Quartier. Für den Campus wurden ganze Strassenzüge mit Wohnungen gekauft. Ein Wohnblock in der Nachbarschaft mit günstigem Wohnraum, in dem viele Rentner_innen wohnen, soll luxussaniert werden – die Zielgruppe wohl Novartis-Expats.

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Howto: Werte dein Quartier ab! #2

gefunden auf Online Reports:

Brandstifter zieht Feuer-Spur durch die ganze Stadt

Basel, 9. September 2016

In der Nacht auf heute Freitag kam es in der Stadt Basel zu sechs Brandfällen innerhalb von fünfeinhalb Stunden. Die Feuer wurden zwischen 0.30 und 6 Uhr gelegt. Es entstand Sachschaden von mehreren tausend Franken.

Im ersten Fall um 0.30 Uhr meldeten Passanten eine starke Rauchentwicklung auf der Claramatte. Kurze Zeit später waren die Polizei sowie die Berufsfeuerwehr vor Ort und löschten einen in Vollbrand stehenden, grossen, blauen Abfallcontainer.

Um 1.30 Uhr stellte eine Polizeipatrouille unter den Arkaden am Claraplatz, beim Eingang Höhe UBS, einen in Vollbrand stehenden Abfallsack fest. Polizei und die Feuerwehr löschten den Brand. Es entstand Sachschaden an einem Pfeiler der Arkade.

Im dritten Fall alarmierte ein Passant um 3 Uhr die Polizei, weil in der Aeschenvorstadt, in einem Nebeneingang des „Migros“-Drachencenter, ein Papierstapel brannte. Die Feuerwehr löschte den Brand. Durch die Hitze barsten mehrere Schaufensterscheiben.

Kurz nach 5.15 Uhr stellte ein Anwohner brennende Abfallsäcke vor zwei Liegenschaften in der Lehenmattstrasse fest, die durch die Feuerwehr gelöscht wurden.

Gegen 5.45 Uhr alarmierten Anwohner die Feuerwehr, weil bei der Verzweigung Schaffhauserrheinweg / Fischerweg ein grosser, blauer Abfallcontainer lichterloh brannte. Dieser wurde gelöscht. Ein abgestelltes Fahrrad wurde durch das Feuer ebenfalls beschädigt.

Kurz vor 6 Uhr meldete eine Passantin der Feuerwehr einen brennenden Abfalleimer im Solitude-Park, der durch die Feuerwehr gelöscht wurde.


ebenfalls gefunden auf Online Reports:

Wieder Brandstiftungen – Täter diesmal erwischt

Basel, 11. September 2016

In der Nacht auf heute Sonntag brannten in Basel erneut grosse blaue Abfallcontainer. Zuerst war gegen 3 Uhr am Oberen Rheinweg Feuer gelegt worden, eine Stunde später auf der Claramatte, Ecke Klingentalstrasse / Hammerstrasse. Die Feuerwehr löschte die Brände.

Dass der Brandstifter wenig später im Teichgässlein verhaftet werden konnte, ist einer Polizistin zu verdanken, die privat mit dem Fahrrad auf dem Weg nach Hause war. Sie hatte beim Pavillon auf der Claramatte einen Mann bemerkt, der sich verdächtig verhielt und sich an einem Container zu schaffen machte. Unmittelbar nachdem er weggegangen war, brannte der Container. Die Polizistin folgte dem Mann durch den Claragraben und bereitete seine Festnahme durch eine Polizei-Patrouille vor.

Beim mutmasslichen Täter handelt es sich um einen 38-jährigen Türken. Die Kriminalpolizei klärt ab, ob ein Zusammenhang mit gleich gelagerten Delikten der letzten Tage besteht. In der Nacht auf letzten Freitag war es in der ganzen Stadt innerhalb von fünfeinhalb Stunden zu sechs ähnlichen Brandfällen gekommen.

Polizei vom Theaterplatz verjagt

gefunden auf Basellandschaftliche Zeitung:

200 gegen fünf Polizisten: Was geschah wirklich am Theaterplatz?

Am Wochenende wurden fünf Polizisten von einem wütenden Mob angegriffen. Rund 200 Jugendliche und junge Erwachsene beschimpften die Uniformierten und bewarfen sie mit Gegenständen. In der Meldung über die Attacken lässt die Polizei jedoch ein pikantes Detail aus.

Der Fall scheint klar. Da war ein wütender Mob am Werk. Jugendliche hätten am späten Samstag beim Tinguely-Brunnen fünf Uniformierte beschimpft und mit Flaschen attackiert, berichtete die Polizei nach der Krawallnacht: «Polizisten während Einsatz heftig bedroht», stand in der Mitteilung. Und: Die Polizei habe «Reizstoff» eingesetzt, um sich vor «über 200 vorwiegend jungen Zaungästen» zu schützen. Diese hätten gedroht, geschimpft, geworfen.

Ein gefundenes Fressen für die Junge SVP. Die Partei zeigte sich am Montag «schockiert». Sie verurteile die Ausschreitungen und verlange «harte Strafen». Bis dahin hatte die Polizei allerdings keine Anzeigen bei der Staatsanwaltschaft eingereicht. Umgekehrt wurde kein Polizist angezeigt, was gemäss Augenzeugen aber noch geschehen könnte. Die Polizei habe die Ausschreitungen nämlich selber zu verschulden.

Alkohol versus Zivilcourage

Nochmals: Die Polizei redet von Zaungästen. Bloss: Wer bot ein Spektakel – und warum? Zwei Jugendliche hätten sich geprügelt. Die Polizei trennte die Streithähne. Einer habe sich aggressiv verhalten. Involviert sei zudem ein 21-Jähriger gewesen. Und dann gingen plötzlich über 200 Leute auf die Polizei los. So lautet die offizielle Version. Eine Frage bleibt unbeantwortet: warum?

«Die Frage, aus welcher Motivation heraus die rund 200 Personen auf den – sie nicht betreffenden – Polizeieinsatz derart heftig mit Beschimpfungen und Flaschenwerfen reagiert haben, können wir nicht mit Gewissheit beantworten», sagt Polizeisprecher Martin Schütz. Seine Vermutung: «Es dürfte mit zu hohem Alkoholkonsum und Gruppendynamiken zu erklären sein.»

Die beiden Prügler hatten 0,77 und 0,72 Promille im Blut. Damit hätten sie in Grossbritannien oder Liechtenstein noch Auto fahren dürfen. Alkohol sei nicht ausschlaggebend für den Tumult gewesen, sagt dann auch eine 17-jährige Schülerin, die sich mit ihrem Freund auf dem Platz aufhielt, als die Stimmung kippte. Was war es dann, wenn nicht Alkohol? «Die Masse hat Zivilcourage bewiesen», sagt die junge Frau.

Die Polizei habe einen der Streithähne mit einem Schlagstock derart heftig geschlagen, dass dieser geschrien und die friedlichen Menschen auf dem Theaterplatz auf sich aufmerksam gemacht habe. Zu dem Zeitpunkt sei sein Kontrahent bereits abgeführt worden.

Schlagstock gegen 17-Jährigen

Der Geschlagene sei übrigens schwarz gewesen, was die Augenzeugen oder «Zaungäste» möglicherweise zusätzlich habe aufhorchen lassen. Jedenfalls hätten Dutzende Leute eingegriffen, um den am Boden liegenden Mann aus den Fängen der Polizei zu befreien. Diese habe mit Pfefferspray reagiert und etliche Unschuldige getroffen. So auch sie, die 17-Jährige, die dann zitternd und aufgelöst nach Hause ging.

Die Polizei gibt den Schlagstock-Einsatz auf Nachfrage zu. Der Mann sei «ausgesprochen renitent und aggressiv» gewesen, sagt Schütz. «Deswegen, und um einen weiteren Angriff des alkoholisierten 17-Jährigen zu unterbinden, mussten die Polizisten den ‹Geraden Einsatzstock› einsetzen.» Der Mann habe sich gewehrt und nur unter «grösster Anstrengung» ins Einsatzfahrzeug gesetzt werden können. «Währendessen mussten die Polizisten mehrere Personen abhalten, den 17-Jährigen aus der Kontrolle zu befreien.» Dass er schwarz sei, habe keine Rolle gespielt. Die Polizei behandle alle gleich – unabhängig von Hautfarbe und Herkunft.

Weder die angegriffenen Polizisten, noch die drei vorübergehend festgehaltenen Männer mussten nach den Tumulten ärztlich behandelt werden.

Solidarität mit den U-Häftlingen vom 24. Juni 2016

Die Verhängung von Untersuchungshaft gegen sieben Personen, denen vorgeworfen wird, am Umzug vom 24. Juni 2016 beteiligt gewesen zu sein, findet internationale Beachtung:

Dem Aufruf zu einem „schwarzen Juli“ folgend, wurde in Frankfurt a. M. Anfang Juli ein Firmen-Auto angezündet. Nachfolgend die Anschlagserklärung:

Der schwarze Juli der Rigaer-straße kommt. Seit fast 3 Wochen belagern die Bullen das Projekt R94. Wir haben euch verstanden und antworten so wie wir können. Und es wird weiter gehen. Heute Nacht hat es ein Auto des örtlichen Energieversorgers mainova getroffen.

[…]

Wir freuen uns über die vielen großen und kleinen Aktionen überall – angemessene Reaktionen auf das Schauspiel von Henkel. Seht dies als kleine Unterstützung für den Kampf in Friedrichshain. Berlin soll im Chaos versinken, und wir machen überall mit!

Solidarische Grüße an die Inhaftierten Gefährten der sauvage aus Basel. Auch den in Aachen für die Enteignung einer Bank Angeklagten wünschen wir viel  Kraft und nur das Beste!

Zudem findet sich im Auswertungsartikel zu einer militanten Grossdemonstration vom 9. Juli 2016 mit mehreren tausend Personen in Berlin im Rahmen der Verteidigung der Rigaer94 folgende Passage:

[…]

Wir wollen an dieser Stelle die Gelegenheit nutzen und uns bei allen bedanken, die an der Demo teilgenommen haben und den Tag zu dem gemacht haben, wie er uns in Erinnerung bleiben wird. Als ein Tag, an dem wir gemeinsam unsere Ohnmacht durchbrochen haben. Zudem wollen wir allen danken, die die Rigaer 94 sowie den rebellischen Nordkiez und damit die uns einende Idee einer befreiten Gesellschaft Tag und Nacht mit den unterschiedlichsten Aktionen unterstützt haben. Momente des Widerstandes sollten sich auch nicht nur auf die kurzen Stunden einer vorbereiteten Demonstration beziehen, sondern jeden Tag gelebt und danach gehandelt werden.

Wir grüßen die Rebell*innen aus Basel, die nach einer Demonstration gegen Rassismus, Repression und Vertreibung verhaftet wurden. Von den 14 Personen sitzen noch 7 in U-Haft – lassen wir sie nicht alleine! Unsere Solidarität gegen ihre Repression! Die Angriffe auf Sicherheitsfirmen, Versicherungsgebäude und Bullen haben unsere Herzen hier im Gefahrengebiet erwärmt!

[…]

Wilder Umzug gegen „Rassismus, Repression und Vertreibung“

gefunden auf Indymedia:

Für vergangenen Freitag wurde zu einer Demonstration gegen Rassismus, Repression und Vertreibung aufgerufen. Es ging darum, in Zeiten immer stärkerer Fremdenfeindlichkeit, der Unterordnung jeglicher Existenz unter kapitalistische Interessen, einer wachsenden Kontrolle und Überwachung des Alltags und von Verdrängung von QuartierbewohnerInnen durch die profitorientierte Stadtentwicklung, ein starkes Zeichen zu setzen.

Der Umzug zog den Steinengraben entlang, einer Strasse, in der es nur noch Platz hat für anonyme, protzige Bürogebäude. Aus dem Umzug heraus wurden dann auch die Scheiben mehrerer Versicherungen (Vaudoise, Helvetia) eingeschlagen, die seit Jahren mitverantwortlich sind für diese Entwicklung weg von einer lebendigen, bewohnten Strasse zu einer sterilen, toten Umgebung.

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„Für die Erhaltung der Scherben am Steinengraben.“


Auch Kroo Security wurde angegriffen, eine Sicherheitsfirma, die sich nicht zu schade ist, besetzte Häuser nach der Räumung vor erneuten Wiederbelegungsversuchen zu „schützen“. Weiter lief der Umzug am Büro der SVP vorbei, dessen Eingangsbereich entglast wurde. Ihre rassistische Politik hat zu einer gesellschaftsweiten, fremdenfeindlichen Grundstimmung geführt. Auch sonst tritt die SVP für mehr Kontrolle und Überwachung und für massenhafte Ausschaffungen ein und steht ganz klar auf der Seite der Reichen und Mächtigen. Wäre man auf dem Weg noch an weiteren Büros oder Einrichtungen von anderen Parteien, die diese Politik stützen und mittragen, vorbeigekommen, wären diese wohl ebenfalls angegriffen worden, denn alle etablierten Parteien sind mitverantwortlich für das gesellschaftliche Desaster.
Dieses repressive Klima betrifft alle – mit immer neuen Überwachungsgesetzen, der Verfolgung von jeglichem Ungehorsam – und darum wurde das Gerichtsgebäude eingefärbt. Zum Beispiel soll hier auch mehreren Personen der Prozess gemacht werden, denen vorgeworfen wird, letzten Herbst gegen die Militärübung Conex15 und die Militarisierung der Grenzen auf die Strasse gegangen zu sein.
Die schnell anrückenden Bullen wurden zur Verteidigung entschlossen angegriffen und konnten mehrmals vertrieben werden.

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In der Nähe des Unispitals wurden 14 Personen verhaftet, denen vorgeworfen wird, Teil des Umzugs gewesen zu sein. Sie sollen nun für das entschlossene Auftreten der Demo büssen. Ob sie am Umzug teilgenommen haben oder nicht, ob sie Bullen angegriffen haben oder nicht, wir sind solidarisch mit allen Gefangenen und wünschen ihnen viel Kraft und Durchhaltewillen.
Auch wenn sie versuchen, euch zu isolieren – ihr seid nicht allein!

Grüsse gehen raus an die Rigaer94 in Berlin, die bereits seit Monaten im „Gefahrengebiet“ von der Polizei terrorisiert und nun letzte Woche teilgeräumt wurde, was vielerorts zu diversen Widerstandshandlungen geführt hat. Ebenfalls sollen all die wilden DemonstrantInnen in Frankreich gegrüsst werden. Die Revolte, die aus dem Widerstand gegen neue Arbeitsgesetze erwuchs und es seit Monaten vermag, die Wirtschaft zu blockieren und zu sabotieren, inspiriert und ermutigt uns.

Lasst uns zusammen kommen, uns organisieren, gemeinsam den Käfig verwüsten und die Gitterstäbe aus verschiedenen Formen des Zwanges und der Unterdrückung durchbrechen, um uns neue Wege in die Zukunft zu eröffnen.

Strassenblockade in Solidarität mit Geflüchteten

per Mail zugeschickt bekommen:

Solidarity with Refugees

Wie gewöhnlich fliesst der Verkehr auch an diesem Montagabend durch die Stadt Basel. Mitten im abgeschotteten Speckgürtel Nordeuropa ist man wunderbar davon abgelenkt , dass Tausende von Menschen auf der Flucht  feststecken. Es ist ihr Recht, Schutz zu suchen, doch der Weg wird ihnen verwehrt. Es fehlt vor Ort an allem. Es fehlt auch an Solidarität. Solidarität von uns hier, die wir bloss per Zufall hier geboren worden sind.

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Als Zeichen der Solidarität haben wir heute Abend die Kreuzung Klybeckstrasse/Feldbergstrasse blockiert und Zelte aufgebaut. Kleine, schäbige Zelte, die zu nichts taugen, schon gar nicht als Schutz gegen Regen, Wind und Kälte. Für die, die eś  nicht wissen: Es sind solche Zelte, in denen die Menschen leben müssen. Sie zu besprayen, ist für viele der einzige Weg, ihre Not auszdrücken. Heute transportieren wir ihre Nachrichten nach Basel.

Abschottung bedeutet keine Stabilität. Abschottung bedeutet einfach nur Abschottung.
Open the borders!

Sitz des Kirchenrats eingefärbt

gefunden auf Online Reports:

Vandalen-Protest gegen Sitz der reformierten Kirche

Der Streit um das „Kirchen-Asyl“ in der Matthäuskirche geht weiter: Massive Sachbeschädigung am Sitz der Evangelisch-reformierten Kirche Basel-Stadt.

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Vandalen-Anschlag auf den Sitz der Evangelisch-reformierten Kirche Basel-Stadt: Unbekannte Täter haben in der Nacht auf heute Donnerstag die Fassade und das Portal des Münsterhofs an der Rittergasse auf eine Länge von über zehn Metern massiv mit roter und blauer Farbe versprayt und den Slogan „Heuchler“ hinzugefügt. Der Münsterhof ist der Sitz des Kirchenpräsidenten, des Kirchenrates sowie der Kirchen- und der Steuerverwaltung der Evangelisch-reformierten Kirche.

Die Kirche reichte bei der Basler Staatsanwaltschaft umgehend Strafanzeige wegen Sachbeschädigung gegen Unbekannt ein, wie Sprecher Peter Gill gegenüber OnlineReports bestätigte. Die Kriminaltechnik habe heute Donnerstagmorgen „vor Ort untersucht“. Kirchen-Sprecher Roger Thiriet schätzte den Schaden auf eine Grössenordnung von 20’000 Franken.

Kirchenrat ist „konsterniert“

Die Spray-Attacke wertet Thiriet als „einen Angriff auf die Organisation Kirche“, auf den die Kirchenleitung „konsterniert“ reagiert habe: „Da wollte jemand ein Zeichen setzen.“

Die Urheber sind nicht konkret bekannt. Starke Vermutungen orten sie aber im Umkreis der Aktivisten, die sechs abgewiesene Asylbewerber während Wochen ohne Absprache und Einverständnis mit dem Kirchenrat in der Kleinbasler Matthäuskirche vor der Ausschaffung versteckt hielten.

Vor einer Woche führten Polizei und Migrationsbehörden die Asylbewerber ab und nahmen acht Personen in Haft – darunter zwei weitere Ausländer, die sich nicht rechtsgültig ausweisen konnten. Am Abend jenes Tages kam es zu einer Demonstration von Sympathisanten der Besetzungs-Aktion, in deren Verlauf die Poiizei Tränengas und Gummischrot einsetzte.

Laut Thiriet kam es aufgrund der Auseinandersetzungen zu rund einem Dutzend Kirchen-Austritten, etwa gleichmässig verteilt auf Anhänger, die diese Form von „Kirchen-Asyl“ verteidigten oder ablehnten.

Villa Carmen im St. Johann abgerissen

Ein im Basler Abrisskalender 2016 porträtierter Häuserkomplex ist bereits dem Abriss zum Opfer gefallen; gefunden auf radar:

Investorenglück im St.Johann (nicht mehr lang?)

56Sie können sich genüsslich vollfressen, die grossen, weissen Immobilienhaie. In den Gewässern zwischen dem Novartis-Campus und der Baustelle für das neue Biozentrum der Universität Basel gibt es gute Beute. Die Preise der Liegenschaften und des Bodens steigen kontinuierlich an und dennoch gibt es wahre Schnäppchen zu holen. Das zeigte Eric Stiefel, welcher sich für 3,23 Millionen Franken an der St.Johannvorstadt ein Haus holte. Wobei es nicht um das intakte Haus, sondern um die 245m² Grundstück ging. Nach dem Abriss werden darauf Luxuswohnungen mit Rheinblick gebaut – die drei Millionen wird Investor Stiefel ohne Probleme rausholen.

Ein weiteres Beispiel ist die Vogesenstrasse 23. Hinter einem zweistöckigen Altbau und einem alten Eisentor verbergen sich fast 2500 m² Baufläche. Eine Goldgrube: Nach dem Abriss des Altbaus, wo eine WG lebte und der Garagen und Handwerkerschuppen, wo bisher KünstlerInnen billige Arbeitsräume zur Verfügung hatten, wird schon bald ein neues Aufwertungsobjekt emporschiessen. Es werden Eigentumswohnungen gebaut, welche für durchschnittlich etwa 800’000 CHF zu haben sind, wovon die teuersten Wohneinheiten 1,5 Millionen kosten. Der Gesamtwert der Liegenschaften beläuft sich auf ungefähr 25 Millionen Franken. Ein lebendiger Wohn- und Schaffensraum muss Lofts weichen, welche sich – unnötig zu erwähnen – nur reiche Menschen leisten können. Solche Grossprojekte treiben natürlich auch die Preise in ihrer Umgebung hoch.

23Links: Visualisierung der Neubauten an der Vogesenstrasse

Das Wohnen ist eine Klassenfrage: für alle ein grundlegendes Bedürfnis – für jene die grosse Summen Kapital zur Verfügung haben ein zusätzliches Betätigungsfeld, wo sie ihren Reichtum vermehren können. Wie könnte es auch anders sein im Kapitalismus? Trotzdem, oder gerade deshalb, müssen wir uns wehren. Neben der ästethischen Langeweile, welche die Neubauten verbreiten, machen sie eine Quartierskultur kaputt und verdrängen Menschen. Wir müssen einerseits die Logik, die dahintersteht benennen und angreifen und andererseits die konkreten Projekte und AufwerterInnen aus dem Dunkeln holen. Wir wollen nicht zusehen, wie unsere Quartiere zerfleischt, zu Filetstücken zerlegt und auf vergloldetem Gedeck serviert werden – als hätte dort nie jemand gelebt. Wer nicht kämpft, hat schon verloren.

PD MLDie Immobilienhaie Patrick Dreyfus (links) und Manuel Levy haben an der Vogesenstrasse zugeschlagen.

 

Farbige Silvester-RTS am 31.12.15

Am Abend des 31. Dezembers 2015 fand die beinahe schon traditionelle Silvester-RTS statt. Etwa 80 Personen folgen dem Aufruf mit dem Motto „Refugees welcome – Villen für alle!“. Die Route führte vom Vogesenplatz (Bhf. St. Johann) via Johanniterbrücke zum Lindenberg. Die Polizei war – im Gegensatz zu früheren Jahren – ziemlich präsent und versperrte dem Umzug auch den Weg Richtung Innenstadt. Auf der ganzen Route wurden Plakate gekleistert, einzelne Überwachungskameras zerlegt, Schablonen angebracht und die Wände mit Parolen versehen, von denen wir im Anschluss ein paar dokumentieren wollen:

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Wasserschaden gegen Verdrängung

gefunden auf indymedia:

In der Nacht vom 06. auf den 07. November haben wir mit grosser Freude das sich im Umbau befindende Haus an der Landskronstrasse 42 in Basel mit Wasser geflutet.

Die ehemaligen Mietwohnungen werden zur Zeit totalsaniert und künftig als Eigentumswohnungen teuer verkauft. Die alten MieterInnen mussten alle ausziehen. Das Haus ist darum ein typisches Beispiel für die Aufwertung und Verdrängung, die im St.Johann seit Jahren voranschreitet.

Mit unserer Sabotage wenden wir uns insbesondee an alle ArchitektInnen, StadtentwicklerInnen und InvestorInnen, die an Aufwertungsprozessen beteiligt sind. Mit euren Neubauten und Luxussanierungen verdrängt und vertreibt ihr alle, die sich euren aufgezwungenen Standart nicht leisten können oder wollen.

Es ist kein neues Phänomen, die Armen immer weiter aus der Stadt zu verdrängen, ihnen das Leben schwer zu machen. Die herrschende Klasse baute schon immer gerne ihre Lofts und „reinigte“ die Strassen vom unerwünschten „Pöbel“, der nicht in ihre Welt passt. Zuerst sollen wir für euren Reichtum arbeiten, mit unserem bescheidenem Lohn eure Luxuswohnungen und Häuser, eure Bonzenautos und eure dekadenten Ferien zahlen. Dann werden wir aus der Stadt verdrängt und müssen längere Arbeitszeiten in Kauf nehmen und euch unsere Zeit schenken. Oder wir arbeiten mehr, um uns einen Standart leisten zu können, den wir nie wollten.

Während im St.Johann Novartis + Co ihre internationale Elite einquartiert und die mit sich selbst beschäftigten Yuppies sich einrichten, verschwindet zunehmend zahlbarer Wohnraum. Die schmucken Kaffees, Bars und Designerboutiquen nehmen uns den Platz zum Leben.

In den Nächten werden wir auch künftig umherstrolchen, eure Verdrängungsprojekte besuchen. Unser Schlaf ist dann umso süsser, jener der Verantwortlichen hoffentlich umso schlechter.
Wir rufen alle, die von diesen Entwicklungen betroffen sind, dazu auf, unserem Beispiel zu folgen und den Preis für solche Bauprojekte in die Höhe zu treiben. Speziell rufen wir Bauarbeiter und Handwerker auf, sich an der Sabotage von Aufwertung, Luxussanierung und Neubauten zu beteiligen. Ihr wisst am Besten, wie man Baustellen sabotiert und die Kosten ins Absurde treibt.

Auf dass auch euer Schlaf dann süsser wird!

In Solidarität mit allen von Verdrängung und Vertreibung betroffenen, sei es aus der Stadt, oder aufgrund vom falschen Pass aus dem Land.

Farbe gegen Stadtentwicklung

mit der Bitte um Veröffentlichung erhalten:

Farbe gegen Stadtentwicklung

Einmal gegen den Neubau am Bläsiring 124 (Buchner Bründler Architekten, Basel), der 2012 fertiggestellt wurde und einen Albau, sowie dessen Bewohner_innen verdrängte. Der Altbau wurde kurz vor dem Abriss kurzzeitig besetzt, bevor es dem Betonguss Platz machen musste. Seit einigen Wochen ist das Gebäude schon mit Farbe befleckt; Grund genug also, dies hier zu publizieren.
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Ein ander Mal gegen den Janus Bau beim Voltaplatz (Architekturbüro Christ & Gantenbein, Basel), der mit der Enwicklung Volta Ost gebaut wurde. Bereits 2011 während der Besetzung der Voltamatte wurden bei diesem Bau mehrere Scheiben kaputtgeschlagen. Auch hier Grund genug, diesen kleinen Farbangriff zu dokumentieren.

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Mit Farbe und allem was uns zur Verfügung steht gegen die fortwährende Umstrukturierung dieser Stadt!

[Atopie 2.0?] Museum für Gegenwartskunst zugemauert

via SRF Regionaljournal:

Zugemauerter Eingang in Basel als Kunst- oder Protestaktion

Es war kein normaler Start in den Tag für die Mitarbeitenden des Basler Museums für Gegenwartskunst: Über Nacht hat jemand den Eingang zugemauert. Ein Bekennerschreiben gibt es nicht – Hinweise aber schon.

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«An Holzbeschlägen waren Ziegelsteine mit Klebeband angemacht. Man konnte nicht ins Museum hinein», sagt Michael Mathis, Sprecher des Museums, über die Situation am Donnerstagmorgen vor dem Eingang des Museums für Gegenwartskunst. Um den Museumsbetrieb weiter führen zu können, liessen sie die Mauer gleich einreissen.

Wer hinter der Aktion steckt ist unklar. Es gibt aber Hinweise: Vor einigen Tagen gab es an der Kannenfeldstrasse 59 eine Kunstaktionen. Die Künstlergruppe «Atopie» besetzte das leerstehende Haus und stellte darin ihre Kunst aus. «Es ist nicht auszuschliessen, dass es da einen Zusammenhang gibt», sagt Michael Mathis. Denn die Eigentümer des Hauses reichten Anzeige ein, worauf die Polizei die «Guerilla-Kunst» räumte und das Haus verbarrikadierte.

Es ist möglich, dass die Künstlergruppe «Atopie» mit dem Zumauern des Museums für Gegenwartskunst ein Zeichen setzen wollte. Ein Bekennerschreiben gibt es nicht, aber auf ihrer Homepage steht in einem neuen Eintrag: «Welche Kultur in Basel ist existenzberechtigt? Muss Kunst immer von kommerziellen Zwängen vereinnahmt sein?» Der Artikel steht unter dem Titel «Mauerbesichtigung».

Das Museum für Gegenwartskunst sieht die Mauer vor ihrem Eingang denn auch nicht als direkten Angriff gegen ihr Haus, sondern als Kunstaktion. Weil es keinen Sachschaden gab, will man auch keine Anzeige einreichen.

(Unvollständige) Chronologie zur Ex-Migrol-Brache

Die Tageswoche veröffentlichte vor Kurzem eine Chronologie zu den Zwischennutzungen am Hafen. Wir möchten an dieser Stelle das Blickfeld etwas erweitern und auf die vielen (direkten) Aktionen verweisen, die es geschafft haben, das Gebiet Uferstrasse zu einer längerfristig umkämpften Zone zu machen (siehe das Plakat von Rheinhattan versenken! sowie die Kategorien „Wagenplatz“ bzw. „Rheinhattan“ unseres Blogs). Unauffindbar ist auch die Entstehung des Wagenplatzes an der Uferstrasse 80 im September 2011 sowie dessen (erste) Vertreibung kurze Zeit später. Diese und weitere wichtige Ereignisse fehlen in der Chronologie der Tageswoche.

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Und hier der Artikel der Tageswoche (aufgrund seiner Länge haben wir uns dazu entschieden, nur den ersten Absatz sowie die Links zu den einzelnen Kapiteln anzuzeigen):

Zwischennutzung am Basler Hafen – Chronologie eines politischen Scheiterns

Der Blick auf die Zwischennutzung der Klybeck-Halbinsel bis ins Jahr 2012 zeigt: Die Geschichte des Areals ist mit Zwist, Scheitern und viel Missgunst gepflastert.

Die Klybeck-Halbinsel, einst ein Inbegriff der Industrie, ist heute eine Brache, die der Kanton mit einer kulturellen Zwischennutzung beleben will. Doch das Areal ist seit 2012 von einer Geschichte von guten Absichten und politischem Scheitern geprägt – vom bitteren Abschied erster Projekte über die Räumung des Wagenplatzes bis hin zur neusten Kritik am Verein Shift Mode.

Die TagesWoche präsentiert eine Chronologie der Meilensteine der vergangenen drei Jahre bis heute. Angefangen im Jahr 2012, als das ehemalige Esso-Areal und der Uferstreifen für Zwischennutzungen freigegeben wurden, bis zum Desaster auf dem ehemaligen Migrol-Areal auf der Südhälfte der Halbinsel.

Nutzen Sie die Links zur einfachen Navigation im Artikel:

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Sauvage auf dem NT-Areal 2012: Appellationsgericht mildert Urteil

gefunden auf SRF:

Basler Appell-Gericht mildert Strafe für Links-Autonomen

Das Gericht hält zwar an der Freiheitsstrafe von 14 Monaten des Basler Strafgerichts fest. Der Verurteilte muss jedoch nur noch eine Reststrafe von einem Monat absitzen. Beim Prozess ging es unter anderem um Gewalt gegen Beamte nach einer illegalen Party auf dem nt-Areal im Sommer 2012.

Ein Autonomer, der nach Ausschreitungen auf dem NT-Areal in Basel im Sommer 2012 zu vierzehn Monaten Freiheitsstrafe unbedingt verurteilt worden war, muss nur noch eine Reststrafe absitzen: Das Basler Appellationsgericht hat am Montag das erstinstanzliches Urteil gegen den heute 31-Jährigen gemildert.

Das Appellationsgericht sprach von der ursprünglichen Freiheitsstrafe acht Monate bedingt aus. Zudem wurde ihm schon vom Strafgericht die über fünfmonatige Untersuchungshaft angerechnet, sodass er noch rund einen Monat absitzen muss.

Das Appellationsgericht trug damit dem Umstand Rechnung, dass der Mann sich inzwischen ernsthaft um eine berufliche Ausbildung bemüht. Das erlaube eine günstigere Prognose als es dem Strafgericht noch möglich war.

Gewalt gegen Beamte

Das Strafgericht hatte die 14 Monate unbedingt unter anderem wegen Gewalt gegen Beamte, Landfriedensbruch, Körperverletzung und Angriff ausgesprochen. Die Verhandlung fand damals unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt aus Angst vor Tumulten oder Ausschreitungen im Gerichtssaal. Aus demselben Grund fand die Verhandlung des Appellationsgerichts am Montag Nachmittag wieder am Strafgericht statt. Der Verteidiger des Angeklagten hatte verlangt, dass der Prozess in erster Instanz wiederholt wird, weil er damals unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattgefunden hatte.