Neues vom Wagenplatz an der Uferstrasse

Die Besetzung der Brachfläche an der Uferstrasse geht bereits in den fünften Tag. Seit dem Beginn am Karfreitag ist auf der Ex-Migrol-Parzelle viel passiert. Neben dem Wagenplatz haben sich weitere Projekte auf der Brache nieder gelassen. Am Osterwochenende entstand aus einem alten Wohnmobil eine Bar namens Hafenscharte, daneben bauten einige eine Gemeinschaftsküche. Eine kleine Bühne wird in Zukunft für musikalische Unterhaltung sorgen.
Die BewohnerInnen des Wagenplatzes haben derweil angefangen sich einzurichten. Die Wägen sind in einem geräumigen Kreis angeordnet, in der Mitte eine Feuerstelle, verschiedene Sitzgelegenheiten, eine Plane schützt vor Regen. Es ist gemütlich hier.
Auch sonst war einiges los. Trotz der kalten Temperaturen waren durch den Tag immer zwischen 30 und 80 Leute anwesend. Als sich am Montag die Sonne zeigte, spazierten unzählige Interessierte die Uferstrasse lang und informierten sich an der neu aufgestellten Info-Tafel.

Die Wand, welche die Parzelle auf drei Seiten umschliesst, ist inzwischen fast vollständig bemalt und künstlerisch gestaltet worden. Auch die GegnerInnen von Rheinhattan haben sich mit der Besetzung solidarisiert. Sie veranstalteten am Ostermontag eine öffentliche Diskussion über die Zwischennutzungen, die dieses Jahr auf dem Hafenareal beginnen sollten. Die Veranstaltung war mit über 50 Anwesenden gut besucht.

Nun warten alle gespannt darauf, wie es diese Woche weiter gehen wird. Wie werden die Schweizerischen Rheinhäfen (SRH), Besitzerin der besetzten Parzelle, reagieren? Werden sie es wagen, ein weiteres Mal alles zu unterbinden, was sich im Hafen an Leben entwickelt? Schon einmal (im Herbst 2011) drohten sie dem Wagenplatz mit der Räumung, bis dieser freiwillig ging. Und sogar die offiziell ausgewählten Zwischennutzungsprojekte müssen schon in der Verhandlungsphase darum kämpfen, nicht in einer Flut von Auflagen zu ersticken, die ihnen die SRH und die Stadtverwaltung machen wollen. Es bleibt spannend, der Ausgang ist offen. Sicher scheint nur, dass immer mehr Leute nicht mehr auf eine Bewilligung warten wollen und selber die Initiative ergreifen. In diesem Sinne steht die Ex-Migrolparzelle allen offen, die eigene Projekte und Ideen umsetzen wollen.

Für morgen Mittwoch, 3. April um 17:30 Uhr ist eine offene Vollversammlung auf dem Gelände angesagt, auf der über den aktuellen Stand der Verhandlungen und über die verschiedenen anwesenden Projekte informiert wird. Presse ist dabei unerwünscht.

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