Trauerweide im Fokus der Behörden

via BaZ (leider gibt’s bisher keine andere Quelle):

Wieder Ärger mit illegalen Parties

Ein Areal der SBB hinter dem Bahnhof St. Johann wird immer wieder als Ort für unbewilligte Events missbraucht. Nun kommt es zum Krisentreffen.

Das Areal bietet sich an, um darauf Feste zu feiern. Rund 300 Meter von den nächsten Wohnhäusern entfernt, gibt es hinter dem Bahnhof St. Johann einen Platz, schön flach, darauf steht eine hübsche Trauerweide. Immer wieder finden auf der Fläche im Raum Lysbüchelstrasse illegale Partys statt. Organisatoren und Gäste verschaffen sich unberechtigt Zutritt zu dem laut Polizei «mehr oder weniger» zugänglichen Platz neben den Geleisen. Dort lassen sie es dann dermassen krachen, dass die Bässe trotz der Entfernung zu den Wohnhäusern so manchen Anwohner wachhalten. Mehrmals musste die Polizei bereits wegen Lärmbeschwerden auf das Areal ausrücken.

Im Rahmen eines solchen Einsatzes kam es diesen Sommer zu wüsten Szenen. Die Verantwortlichen hatten ein DJ-Pult mit mehreren Boxen aufgestellt, für den Strom sorgte ein Generator. Als die Polizei anrückte, zeigte sich der Organisator zwar einsichtig und beendete die Party. Von den teilweise alkoholisierten Gästen mussten sich die Polizisten aber nicht nur Beleidigungen gefallen lassen. Beim Verlassen des Geländes haben Unbekannte sie aus dem Dunkeln heraus mit grossen Steinen beworfen. Ein Polizist wurde dabei an der Rippe verletzt.

Einzelne Lärmklagen ignorieren?

Den Mitarbeitern des Community Policing, die in Konfliktsituationen beraten und schlichten, stellte sich die Frage: Wie soll die Polizei mit solchen Events künftig umgehen? Mehrere Gedanken wurden dabei formuliert: Weitermachen wie bisher, das Areal durch die SBB abriegeln lassen mit der Gefahr, dass die Partys künftig einfach an einem anderen Ort noch näher bei den Anwohnern stattfinden oder allenfalls sogar auf Lärmklagen, die nur als Übertretungen gelten, nicht mehr eingehen. Letzteres werde doch sowieso schon so gehandhabt, kritisieren Anwohner.

«Ich habe auch schon einmal in der Nacht bei der Polizei angerufen», sagt Anita H., die in der Nähe des Areals lebt. «Da hat es dann einfach geheissen, man habe schon zu viel mit Raubüberfällen und anderem zu tun, um sich auch noch um Lärm zu kümmern. «Jeder Einsatz wird einzeln beurteilt», sagt dazu Kantonspolizeisprecher Andreas Knuchel. Es gebe auch Lärmklagen, die am Nachmittag und frühen Abend eingingen. «Da müssen wir jeweils vor Ort abwägen, ob bei einem Fest, von welchem keinerlei weitere Störungen oder Gefahren ausgehen, aufgrund einer einzigen Beschwerde interveniert werden soll oder nicht.»

Jetzt folgt eine Auslegeordnung

Einig sind sich die Parteien darin, dass es so wie jetzt nicht weitergehen soll. Noch diese Woche werden Vertreter der Basler Behörden gemeinsam mit den SBB zusammensitzen, um die Lage zu analysieren. Bei den SBB wollte man gestern noch keine Angaben zu einer möglichen Lösung des Problems machen. «Wir warten nun erst einmal die Ergebnisse der Gespräche ab», sagte SBB-Mediensprecher Reto Schärli auf Anfrage.

Auf Erfahrungen aus anderen Regionen abstützen kann man sich dabei jedoch nicht: «Unseres Wissens sind die Partys im Raum Lysbüchelstrasse ein Einzelfall», sagt Schärli. Auch die Polizei hält sich in Bezug auf mögliche Verbesserungsmassnahmen noch bedeckt: «Ziel der Gespräche ist eine erste Auslegeordnung, um die Möglichkeiten auf besagtem Areal abzustecken», sagt Andreas Knuchel.

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