gefunden auf indymedia:
In der Nacht vom 06. auf den 07. November haben wir mit grosser Freude das sich im Umbau befindende Haus an der Landskronstrasse 42 in Basel mit Wasser geflutet.
Die ehemaligen Mietwohnungen werden zur Zeit totalsaniert und künftig als Eigentumswohnungen teuer verkauft. Die alten MieterInnen mussten alle ausziehen. Das Haus ist darum ein typisches Beispiel für die Aufwertung und Verdrängung, die im St.Johann seit Jahren voranschreitet.
Mit unserer Sabotage wenden wir uns insbesondee an alle ArchitektInnen, StadtentwicklerInnen und InvestorInnen, die an Aufwertungsprozessen beteiligt sind. Mit euren Neubauten und Luxussanierungen verdrängt und vertreibt ihr alle, die sich euren aufgezwungenen Standart nicht leisten können oder wollen.
Es ist kein neues Phänomen, die Armen immer weiter aus der Stadt zu verdrängen, ihnen das Leben schwer zu machen. Die herrschende Klasse baute schon immer gerne ihre Lofts und „reinigte“ die Strassen vom unerwünschten „Pöbel“, der nicht in ihre Welt passt. Zuerst sollen wir für euren Reichtum arbeiten, mit unserem bescheidenem Lohn eure Luxuswohnungen und Häuser, eure Bonzenautos und eure dekadenten Ferien zahlen. Dann werden wir aus der Stadt verdrängt und müssen längere Arbeitszeiten in Kauf nehmen und euch unsere Zeit schenken. Oder wir arbeiten mehr, um uns einen Standart leisten zu können, den wir nie wollten.
Während im St.Johann Novartis + Co ihre internationale Elite einquartiert und die mit sich selbst beschäftigten Yuppies sich einrichten, verschwindet zunehmend zahlbarer Wohnraum. Die schmucken Kaffees, Bars und Designerboutiquen nehmen uns den Platz zum Leben.
In den Nächten werden wir auch künftig umherstrolchen, eure Verdrängungsprojekte besuchen. Unser Schlaf ist dann umso süsser, jener der Verantwortlichen hoffentlich umso schlechter.
Wir rufen alle, die von diesen Entwicklungen betroffen sind, dazu auf, unserem Beispiel zu folgen und den Preis für solche Bauprojekte in die Höhe zu treiben. Speziell rufen wir Bauarbeiter und Handwerker auf, sich an der Sabotage von Aufwertung, Luxussanierung und Neubauten zu beteiligen. Ihr wisst am Besten, wie man Baustellen sabotiert und die Kosten ins Absurde treibt.Auf dass auch euer Schlaf dann süsser wird!
In Solidarität mit allen von Verdrängung und Vertreibung betroffenen, sei es aus der Stadt, oder aufgrund vom falschen Pass aus dem Land.