Archiv der Kategorie: Angriffe/Sabotage

Übersicht zum Basel18-Verfahren

gestohlen von barrikade.info (wird nach Möglichkeit ergänzt):

Zu den Prozessen :

- Es gibt unzählige Gründe wütend zu sein!
Text zum dem Umzug vom 24.06.2016

- Trotz verschobenem Urteil: zusammen gegen Repression
- Tag 1: Prozessbeobachtung
- Tag 2: Prozessbeobachtung
- Tag 3: Prozessbeobachtung
- Tag 4: Prozessbeobachtung
- Aufruf zur Solidarität 1
- Aufruf zur Solidarität 2
- antirepBar in Zürich
- Warum dich dieser Basler Massenprozess interessieren sollte
- InfoLoraFreitag über die Prozesse

Solidarität

- Solivideo – Kraft und Freiheit für alle Angeklagten!
- Soliwand für Basel18
- Intervention im St. Johann — Scherben bringen Glück
- solitranspi in Zürich
- Solidarität aus Berlin
- Solidarität mit allen von Repression Betroffenen!

Angriff auf Luxusneubau im St. Johann

gefunden auf barrikade.info:

Intervention im St. Johann — Scherben bringen Glück

Wir erinnern uns: Anfang 2017 wurde die St. Johanns-Vorstadt 80 kurzfristig besetzt, um ihr zumindest temporär neues, selbstbestimmtes Leben einzuhauchen. Das damals für alle offenstehende und unkommerzielle Fest wurde von der Polizei kurzerhand im Gummischrothagel erstickt und „in seinen tristen, leeren Privateigentumsstatus“ zurück geführt, wie es die Besetzenden von damals formulierten.

Für das Haus im „aufstrebenden Wohnquartier“ St. Johann waren die Würfel zu diesem Zeitpunkt jedoch bereits gefallen: Eine von Eric Stiefel gegründete Firma namens St. Johann Immobilien 4 AG hatte das Haus 2009 gekauft, um es abzureissen und durch einen teuren, profitableren Neubau zu ersetzen. Heute besteht das Haus aus Eigentumswohnungen der Luxusklasse. Und wie immer bei solchen Projekten wurde die Verdrängung der ärmeren Bevölkerung im vorderen St. Johann weiter vorangetrieben.
Wer mit offenen Augen durch die Stadt geht, entdeckt viele weitere Beispiele einer ähnlichen Entwicklung.

… Alles traurige Einzelfälle?

Mitnichten! All diese Entwicklungen finden innerhalb des Kapitalismus statt – einem System, das in erster Linie den Besitzenden zu Gute kommt. Kündigung, Rausschmiss, drohende Obdachlosigkeit, ein leerer Kühlschrank usw. sind darin logische Folgen. Der Widerstand gegen diese Verhältnisse sollte sich unserer Meinung nach sämtlicher Mittel bedienen: Von Besetzungen, Demonstrationen, Umzügen und Spaziergängen, über Mieter*innenstreiks und Quartierversammlungen, bis hin zu Angriffen und Sabotage.

Wir haben daher zu später Stunde die Scheiben des Luxusneubaus ramponiert, um der kapitalistischen Aufwertung die selbstorganisierte Abwertung entgegen zu setzen.

Zufälligerweise ist am selben Tag die dritte Besetzung an der Elsässerstrasse 128-132 geräumt worden. Mit einem Lächeln haben wir zur Kenntnis genommen, dass es wiederum zu keinen Festnahmen gekommen ist. Wir wünschen den Leuten weiterhin viel Glück und einen langen Atem.

Zum Schluss:

Solidarität mit den Angeklagten vom 24. Juni 2016, denen in Kürze der Prozess gemacht wird. Freiheit für Alle! Mehr dazu unter: https://barrikade.info/Solidaritat-1458

S’St. Johann blibbt wild und dräggig!

Vandalismus gegen Tourismus-Tafeln Teil II

via 20min:

Selbst Sicherheitsglas hält Vandalen nicht auf

Für viel Geld hat Basel vor einem Jahr für Fussgänger neue Stelen zur Orientierung aufgestellt. Zum Ärger der Stadt sind sie seit da beliebtes Ziel von Vandalen.

Sie sind ein Aushängeschild der Stadt und gehen notorisch zu bruch: Die sogenannten Fussgängerorientierungsstelen, die primär Touristen die Orientierung in Basel erleichtern sollen, sind ein anhaltend beliebtes Ziel von Vandalen. Die Stadt Basel hat erst vergangenes Jahr fast drei Millionen Franken für die 17 neuen Orientierungshilfen investiert.

In der Nacht auf gestern wurde die Verglasung der Stele am Blumenrain erneut zertrümmert. Es ist schon der elfte Fall seit Juni letzten Jahres, als die Stelen montiert wurden. Nach einer ersten Serie von Vandalenakten begann man sich im Präsidialdepartement schon im November Gedanken über Panzerglas zu machen (20 Minuten berichtete). Der Sachschaden im jüngsten Fall beläuft sich auf rund 3000 Franken.

Auch Sicherheitsglas schützt nicht vor Vandalen

Mittlerweile kommt Verbund-Sicherheitsglas zum Einsatz, eine Art Panzerglas, wie André Frauchiger, Sprecher des Basler Tiefbauamts auf Anfrage erklärte. Für die Vandalen ist dies aber offenbar kein Hindernis. «Es ist ziemlich mühsam», so Frauchiger. In jedem Fall wurde bislang Anzeige gegen Unbekannt eingereicht.

Teil I siehe hier.

Sauvage unter der Dreirosenbrücke

zur Veröffentlichung erhalten:

Am Samstag, den 9. Juni 2018, kamen um die 300 Menschen zusammen, um illegal und selbstbestimmt ein Fest zu feiern. Um ca. 23 Uhr bildete sich eine immer grösser werdende Menschentraube unter der Dreirosenbrücke auf der Kleinbasler Seite. Die Strassenbeleuchtung wurde ausgeschaltet, eine Bar eröffnet und ein erster DJ fing an sein Set aufzulegen. Die Stimmung war ausgelassen und die Menschen erfreuten sich wohl am fehlenden Eintritt und an den günstigen Getränkepreisen.
Einige Kleingruppen fingen nach einiger Zeit an, die Umgebung gemäss ihren Vorstellungen umzugestalten: Transparente wurden aufgehängt, Wände angemalt und mit Plakaten und Stickern bestückt. Die Aktionen rund um die Party standen im Zusammenhang mit der rassistischen Kontrolle und den Verhaftungen von vor ein paar Wochen, die eine ungewohnt grosse Medienpräsenz erlangte (s. Tageswoche-Artikel). Diese Kontrolle/Verhaftung steht in einer langen Tradition rassistischer Polizeigewalt bzw. Menschenjagd in diesem Gebiet. Mehrheitlich kümmert sie niemand, sie ist pervertierte Normalität, über die sich niemand mehr zu empören vermag. Sie ist so normal, dass sie vor Gericht bestätigt und gebilligt wird (s. Tageswoche-Artikel). Wir haben uns daher umso mehr darüber gefreut, dass bei der angesprochenen Kontrolle vom 24. Mai Passant*innen sich eingemischt haben und ein Bulle ins Gesicht geschlagen wurde*. Wir würden uns freuen, wenn das Beispiel Schule macht und Kontrollen allgemein nicht mehr so leicht durchgeführt werden können. Den Verhafteten im Übrigen alles Gute!
Apropos Bullen: Diese tauchten irgendwann mit zwei Fahrzeugen auf, standen etwas ratlos herum, filmten ein bisschen und zogen nach einem kurzen Wortwechsel mit einigen Vermummten wieder von dannen. Deeskalation war offenbar die Direktive an diesem Abend. Die Menge zog sich eine halbe Stunde später Richtung Hafenareal zurück, wo die Party bis in die frühen Morgenstunden andauerte. Über Kontrollen oder Festnahmen ist nichts bekannt.

Let’s make this area a police free zone!
No more controls!

 


 

* Medienmitteilung des Justiz- und Sicherheitsdepartements zur gestörten Personenkontrolle vom 24. Mai 2018:

Angriff auf Polizisten bei Personenkontrolle

Die Kantonspolizei Basel-Stadt hat am Donnerstagnachmittag um rund 14.30 Uhr bei der Suche nach einer ausgeschriebenen Person eine Personenkontrolle auf der Dreirosenanlage durchgeführt. Im Verlauf dieser Kontrolle näherten sich Passanten, störten die Polizei bei ihrer Arbeit und stachelten die Kontrollierten zur Gegenwehr auf. Ein Polizist wurde in der Folge von einer der kontrollierten Personen ins Gesicht geschlagen und musste zur Abklärung ins Spital.

Die Kantonspolizei führte den Einsatz mit nachgerückter Verstärkung zu Ende. Der Schläger sowie eine weitere der kontrollierten Personen wurden angehalten und später im Auftrag der Jugendanwaltschaft festgenommen. Der Fall wurde der Staatsanwaltschaft übergeben.

Damals 2010: Wie ein Abstimmung sabotiert werden könnte

via BaZ:

Unbekannte zünden Wahlurne an

In Allschwil haben maskierte Personen eine Wahlurne gestohlen und angezündet. Rund 20 Stimmzettel zur Ausschaffungsinitiative gingen dabei verloren.

Überfall auf Wahllokal: Unbekannte haben am Samstagabend in Allschwil aus einem Abstimmungslokal an der Baslerstrasse eine Urne mitgenommen und draussen angezündet. Abgesehen hatten sie es auf die Abstimmungszettel zur Ausschaffungsinitiative.

Sechs bis sieben maskierte Personen seien in das Lokal in einem Schulhaus eingedrungen und hätten eine Abstimmungsurne entwendet, bestätigte die Baselbieter Polizei am Sonntag eine Meldung von Radio Basel. Sie seien gezielt auf die Urne mit den Abstimmungszetteln für die Ausschaffungsinitiative zugegangen.

Politisch motivierte Tat

Nachdem sie das Gebäude rennend verlassen hatten, öffneten sie die Urne und setzten die Abstimmungszettel in Brand. Danach flüchteten sie. Die Polizei geht davon aus, dass sich 20 Stimmzettel in der Urne befanden. Mit «an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit» handle es sich um eine politisch motivierte Tat, hielt die Polizei weiter fest. Wer die Täter sein könnten, lasse sich derzeit aber nicht sagen. Trotz Grossfahndung fand die Polizei die Täter bis am Sonntag nicht. Ermittlungen seien im Gang. Die Polizei sucht Zeugen.

Im Moment habe der Vorfall politisch keine Auswirkungen auf die Abstimmung, hiess es bei der Baselbieter Landeskanzlei auf Anfrage der Nachrichtenagentur SDA. Es werde abgewartet, bis die Abstimmung zu Ende sei. Sechs bis sieben maskierte Personen seien in das Lokal in einem Schulhaus eingedrungen und hätten eine Abstimmungsurne entwendet, bestätigte die Polizei Basel-Landschaft am Sonntag eine Meldung von Radio Basel. Sie seien gezielt auf die Urne mit den Abstimmungszetteln für die Ausschaffungsinitiative zugegangen.

Nachdem sie das Gebäude rennend verlassen hatten, öffneten sie die Urne und setzten die Abstimmungszettel in Brand. Danach flüchteten sie. Die Polizei geht davon aus, dass sich 20 Stimmzettel in der Urne befanden.

Noch ein Anschlag

Einen anderen Brandanschlag auf ein Abstimmungslokal konnte hingegen die Kantonspolizei Zürich am Sonntagmorgen in Schlieren vereiteln. Ein Mitarbeiter der Stadtverwaltung entdeckte kurz vor Öffnung des Abstimmungslokals vor dem Eingang eine Einkaufstasche mit verdächtigem Inhalt.

Der Eingang zur Stadtverwaltung wurde daraufhin abgesperrt und der Inhalt der Tasche überprüft. Darin befand sich ein Paket mit einem Brandsatz mit Brandbeschleuniger, wie die Kantonspolizei Zürich mitteilte. Spezialisten stellten ihn sicher, verletzt wurde niemand.

Erste Abklärungen ergaben, dass die Tasche im Laufe der Nacht vor dem Eingang zur Stadtverwaltung abgestellt wurde. Wer die Täter sind und welche Motive sie hatten, ist noch unklar. Spezialisten des Forensischen Instituts Zürich und des Brandermittlungsdienstes der Kantonspolizei sicherten die Spuren.

Solidarität mit dem Verurteilten der Freien Strasse

gefunden auf barrikade.info:

Nachfolgend noch ein Text, der während dem Prozess am Freitag, 23. März in den Strassen Basels verteilt und aufgeklebt wurde.

Erinnerst du dich noch…

als damals, vor knapp acht Jahren, im Mai 2010 die Freie Strasse in Basel auseinandergenommen wurde? Wie all die Scheiben dieser Einkaufsstrasse zerdeppert wurden und noch wochenlang danach davon gezeichnet waren? Wie die Medien und die Bullen rumgeheult haben? Wie sie zuerst niemanden erwischen konnten? Erinnerst du dich auch noch an die Molotow-Cocktails, die nur ein paar Wochen zuvor auf den Claraposten geflogen sind? Schon lange ist es her, dieser wilde Mai 2010, doch wissen wir noch genau, wie wir damals darüber gelacht haben, wie wir auch heute noch darüber lachen…

Schon lange ist es her und leider ist es nicht dabei geblieben, dass niemand dafür gefasst wurde. Heute steht ein Mensch unter anderem für die tatkräftige Teilnahme an diesem Umzug vor Gericht. Bereits im September 2016 wurde er aufgrund von gefundenen DNA-Spuren vor dem Strafgericht zu 18 Monaten Haft verurteilt. Heute fällt also das Urteil vor dem Appellationsgericht, das sich direkt neben dieser „Freien“ Strasse befindet. Zusätzlich ist er angeklagt, 2013 während einer Störaktion gegen den Marsch-fürs-Läbe einen Bullen geschubst zu haben, um diesen daran zu hindern, eine Verhaftung durchzuführen. Dieser Marsch-fürs-Läbe, ein christlicher und frauenfeindlicher Zusammschluss, der noch immer nicht mitgekriegt hat, dass Gott tot ist, setzt sich seit Jahren hauptsächlich für das Verbot von Abtreibungen ein.

Heute wird er also vor Gericht verurteilt werden, vermutlich zu mehreren Monaten Knast. Das Gesetz vergisst nichts und weiss alles. Anstelle von uns definiert dieses Ding, anstelle von uns urteilt dieses Objekt. Die richtende Person: nur ein Sprachrohr dieses Gesetzes. Selber denken, selber entscheiden, das ist schon längst nicht mehr gefragt in diesem Universum der Delegation an Institutionen oder Dinge – nein, schlimmer: wir haben gar keine Ahnung, wie das überhaupt gehen würde.

Wir wollen uns aber nicht vorgeben lassen, schon gar nicht unter Drohung, wie wir selbst zu leben haben. Wir haben unsere eigenen Erfahrungen, Kenntnisse und Gefühle, nach denen wir leben und nach denen wir Menschen, ihre Ideen und Handlungen beurteilen wollen. Wir wollen nicht, dass uns unser Vermögen zu denken und zu entscheiden genommen wird, nicht von der Schule, nicht vom Boss, nicht von Papa und auch nicht vom Gesetz. Nein, mehr: Wir rufen dazu auf, all das zu bekämpfen, um endlich und vollständig frei denken, entscheiden und handeln zu können!

Wenn auf ein Symbol des Kapitalismus eingeschlagen wird, der nichts anderes zu bieten hat als blinden Konsum, nein, schlimmer: der uns Blinde bereits konsumiert hat, so freuen wir uns. Nein, mehr: Wir rufen dazu auf! Es wird die Schande dieser Gesellschaft nicht rückgängig machen und sie – zumindest vorerst – auch nicht aufhalten oder beseitigen können, doch sind wir des Weinens, des Schlafens, des Konsumiert-Werdens satt. Wir wollen unseren Hass ausleben und gleichzeitig lieben. Wir wollen kämpfen und gleichzeitig lachen.

Heute steht ein Mensch vor Gericht, weil er es gewagt haben soll, mit dem Gehorsam zu brechen und mit seinen eigenen Überzeugungen und Ideen zurückzuschlagen. Lassen wir ihn nicht alleine mit seinen Träumen, denn er ist nicht der einzige, der vom Gesetz getroffen wird.

Mit einem Grinsen im Gesicht und der Revolte im Herzen gegen diese Welt der Einkaufsstrassen, des Geldes, der Justiz, der Autorität!

Basel, 23. März 2018

18 Monate Knast

Wie es der Zufall will, fand letzte Woche ein Prozess im Zusammenhang mit der wilden Demo in der Freien Strasse statt; gefunden auf barrikade.info:

Update zum Prozess am Freitag 23. März

Am letzten Freitag, 23. März 2018, fand um 8.00 Uhr der Prozess, bezüglich der wilden Demo an der Freiestrasse 2010 und den Protestaktionen gegen den „Marsch fürs Läbe“ 2013, gegen unseren Gefährten im Appelationsgericht in Basel statt. Während er im Gerichtssaal das Justiztheater über sich ergehen lassen musste, wurden in der Stadt Flyer verteilt, Stickers geklebt und Plakate gekleistert. Mit dieser kleinen Geste der Solidarität wurde der Prozess aus dem Gerichtssaal nach aussen getragen.

Hinter den Mauern des Gerichtsgebäudes gaben sich Staatsanwaltschaft und RichterInnen Mühe, die Willkür der Justiz in ihrem vollen Umfang darzustellen. Mit der Argumentation des Gerichts, dass DNA-Spuren auf einem Handschuh hinreichend sind, ihm jegliche Taten anzulasten – egal ob er die Sachbeschädigung selbst begangen hat – trage er die kollektive Schuld mit. Dies anhand der Begründung, dass er aufgrund seiner konsequenten Aussageverweigerung (ähm, war das nicht mal so was wie ein Grundrecht?) ein ideologischer Überzeugungstäter und Wiederholungstäter sei. So bestätigte das Dreiergericht das Urteil der ersten Instanz und verurteilten unseren Freund zu 1.5 Jahren Knast.
Wir sind nicht überrascht. Dass RichterInnen ohne mit der Wimper zu zucken, mit ihren willkürlichen Interpretationen Leben zerstören und Jahre unserer Leben klauen, stärkt nur unsere Ablehnung gegenüber der Justiz und bestätigt die Lächerlichkeit ihrer Tätigkeiten. Trotzdem macht es wütend, dass sie unseren Freund wegsperren wollen. Doch noch mehr verstärtke es unsere Wut, als nach der Urteilsverkündung die Bullen Spalier stehen und ihn direkt im Kastenwagen abführen. Ohne Vorankündigung und Erklärung enführten sie ihn nach Zürich, wo er direkt dem Haftrichter vorgeführt wurde und nun in Untersuchungshaft steckt. Bis jetzt ist lediglich klar, dass es um eine neue Ermittlung der Staatsanwaltschaft D4 Zürich handelt.

Wir sind wütend und vermissen unseren Freund. Betonwände können uns zwar räumlich trennen, doch niemals unsere Ideen und Solidarität!

Damals 2010: Scherben-Demo in der Freien Strasse

21. Mai 2010

Nach dem Krawall ist vor dem Krawall: Nur knapp drei Wochen nach der wilden Demo, die durch die Innenstadt zog und im Angriff auf den Claraposten mündete, schon der nächste Eklat: Eine RTS demoliert die Haupteinkaufsstrasse von Basel. Verhaftet wird an diesem Abend niemand (via BaZ):

Wieder ein Saubannerzug in Basels Innenstadt

Am späten Freitagabend verursachte ein vermummter Mob in der Freien Strasse nach einem Fackelumzug Sachbeschädigungen von vermutlich über 350’000 Franken. Die Täter werden im linksautonomen Lager vermutet.

«Fast alle Läden in der Freien Strasse waren von den Sachbeschädigungen betroffen, bei H & M war die ganze Scheibe weg, da hätte man reinspazieren können», erklärt Kriminalkommissär Markus Melzl. Was war passiert? Gemäss Staatsanwaltschaft (Stawa) meldeten Passanten am Freitag um 22:30 Uhr der Polizei, dass eine Horde von Vermummten in der Freien Strasse massive Sachbeschädigungen verüben würde. Gleichzeitig wurde bei einer Bijouterie an der Streitgasse der Einbruchalarm ausgelöst, worauf mehrere Polizeieinsatzkräfte anrückten. Gemäss den bisherigen Erkenntnissen muss kurz zuvor ein Fackelzug mit mehreren Teilnehmenden und einem Begleitfahrzeug im Bereich Steinenvorstadt/Barfüsserplatz stattgefunden haben.

Dieser Zug soll sich dann durch die Streitgasse bis zur Freien Strasse bewegt haben, als sich plötzlich Exponenten des Fackelzuges vermummten und durch die Freie Strasse bis zur Rüdengasse rannten. Auf der rund 300 Meter langen Strecke zwischen Streit- und Rüdengasse schlugen diese Vermummten bei nahezu sämtlichen der etwa 30 Geschäften die Schaufensterscheiben und die Vitrinenverglasungen ein.

Vermutlich Linksautonome – Luxuskarosse wurde verschont

Zudem wurden etliche Gebäude versprayt mit dem Anarchie-Symbol, Hammer und Sichel sowie antikapitalistischen Parolen. «Die Täter kommen wohl aus dem linksautonomen Lager», so Markus Melzl gegenüber baz.ch. Nicht auszuschliessen sei auch, dass sich die Gruppe dem Fackelzug «angehängt» habe, welcher möglicherweise im Zusammenhang mit der Polemik um verbotenes Fackelabbrennen durch FCB-Spieler Xherdan Shaqiri gestanden sei. Es gebe Hinweise auf Linksautonome wie auf Hooligans, sagte Melzl gegenüber der Nachrichtenagentur sda.

Zusätzlich wurden etwa zehn parkierte Autos vorwiegend an den Scheiben beschädigt. Von den Vandalen verschont wurde erstaunlicherweise ein nagelneuer Maserati gegen Ende der Freien Strasse. «An dieser Stelle ist den Tätern wohl die Zeit zu knapp geworden», so Melzl. Ob ein Zusammenhang zum Saubannerzug vom 1. Mai bestehe, könne derzeit nicht gesagt werden. Allerdings habe sich die Menschenmenge auch in diesem Fall sehr spontan zusammengerottet. Auch, dass sich die Täter mit einem Pulk von Mitläufern schützten, sei ähnlich wie beim Vorfall vor drei Wochen.

Verstärkung von der Baselbieter Polizei nötig

Der Spuk in der Freien Strasse war nach kürzester Zeit vorbei, wobei sich die Täter bei der Verzweigung Freie Strasse/Rüdengasse trennten und in verschiedene Richtungen flüchteten. Die Tatwerkzeuge – überwiegend Bauhämmer – und Kleidungsstücke zur Vermummung wurden teilweise auf der Strasse zurückgelassen. Die Polizei zog augenblicklich ein grösseres Mannschaftsaufgebot zusammen, wobei dieses durch ein Kontingent der Baselbieter Polizei und durch die Grenzwache unterstützt wurde.

Gemäss Angaben der Glaserei Cimei & Söhne wurden 98 Schaufenster und Türen zerschlagen. Der geschätzte Glasschaden betrage etwa 350’000 Franken. Die Scheiben sind noch in der selben Nacht bis morgens um 4.30 Uhr gesichert worden. Zuvor mussten die zerbrochenen Scheiben durch die Feuerwehr überwacht und die Scherben durch die Stadtreinigung entfernt werden. Die Untersuchungen des Kriminalkommissariates sind im Gange. Während den Ermittlungen und Abklärungen blieb der betroffene Abschnitt der Freien Strasse für jeglichen Durchgangsverkehr gesperrt. Die Polizei sucht Zeugen.

Damals 2010: Wilde Demo am Abend des 1. Mai

1. Mai 2010

via polizei-ticker.ch:

Basel: Eingang des Polizeiposten Clara in Vollbrand […]

Am gestrigen Samstag, 1.5.2010, 21:30 Uhr, versammelten sich auf dem Barfüßerplatz zwischen 100 und 120 Personen und zogen, nachdem sie sich vermummt hatten, als «Saubannerzug» via Streitgasse, Freie Straße zum Marktplatz. Von dort ging der Zug durch die Eisengasse über die Mittlere Brücke zum Claraplatz und weiter durch die Clarastraße, wo er schließlich vor dem Polizeiposten Clara ausartete.

Auf der gesamten Strecke wurden unzählige Liegenschaften und Tramzüge der BVB mit Farbe versprüht, wobei zusätzlich Fackeln angezündet und Knallkörper zur Detonation gebracht wurden.

Vor dem Polizeiposten Clara schleuderten Zugsteilnehmer Farbbeutel, Stühle, Fahrräder und Steine gegen das Gebäude und schließlich wurde ein Molotow-Cocktail in den Eingangsbereich des Clarapostens geschleudert, so daß dieser augenblicklich in Vollbrand stand und erst durch die zugezogene Feuerwehr gelöscht werden konnte.

Nach diesem massiven Angriff flüchteten die Zugsteilnehmenden und durch die inzwischen zusammengezogenen Ordnungsdienstkräfte der Polizei konnten im Bereich des Riehenrings insgesamt 15 Tatverdächtige festgenommen werden.

Gegen die Festgenommenen, 13 Männer und 2 Frauen im Alter zwischen 17 und 41 Jahren, alle in Basel und der Agglomeration wohnhafte Schweizer, wurden Strafverfahren u.a. wegen Landfriedensbruchs eingeleitet und die Ermittlungen des Kriminalkommissariates und der Jugendanwaltschaft sind im Gange.

Zur gleichen Zeit musste die Feuerwehr am Stapfelberg ein brennendes Fahrzeug der Marke Audi löschen, wobei das Fahrzeug vollständig ausbrannte und dadurch ein zusätzlicher Schaden an einem Gebäude entstand. Bei diesem Fall ist von einer Brandstiftung auszugehen und es kann nicht ausgeschlossen werden, daß ein Zusammenhang mit dem eingangs erwähnten «Saubannerzug» besteht.

Baumbrand beim Rhyschänzli

Aufmerksame nächtliche Fussgänger*innen haben uns zugetragen, dass in den frühen Morgenstunden des 7. Januars 2018 ein wintergeschützter Olivenbaum vor dem Restaurant Rhyschänzli im St. Johann in Flammen stand. Ob der Brand absichtlich gelegt wurde, lässt sich nicht sagen. Sicher ist jedoch, dass es in den letzten Jahren mehrfach Aktionen gegen das Vorzeige-Aufwertungsprojekt gegeben hat.

Farbe gegen Polizeiposten

gefunden auf Barrikade.info:

Farbangriff auf Hammerposten im Kleinbasel

Da die scheiss Bullen die ganze Zeit überall aufkreuzen, Demos kesseln und auflösen, Besetzungen räumen und ihre erbärmliche Existenz generell nervt, haben wir ihnen um Mitternacht farbige Neujahrsgrüsse an die Wand geklatscht.

Gege Bulle im 4057 und überall sunscht!

Die Silvesternacht war auch sonst von widerständigen Akten geprägt: Zu „früher Stunde“ wurde das Arbeitsamt (RAV) entglast (s. Communiqué), was sich thematisch in die verhinderte Demo „Zämme gege Repression“ einreiht.

„Verdrängung erzeugt Widerstand“

gefunden auf dem Klybeck170-Blog, einer Dokumentation der Totalsanierung durch die Immro AG / Stadthaus AG:

In den frühen Morgenstunden des 18. Dezember: „Immro AG abwerten!“
Einige Stunden später: Was nicht passt, wird unsichtbar gemacht.

 

Stellungnahme der Mieterschaft

Im Haus an der Klybeckstrasse 170 / Markgräflerstrasse 1 haben Unbekannte letzte Nacht eine Botschaft hinterlassen. Wir Mieter*innen dieses Hauses lesen diese Aktion als Audruck von Empörung. Auch wir sind wütend darüber, was seit April in unserer Liegenschaft geschieht und haben deshalb die Vorkommnisse der letzten Monate laufend dokumentiert: https://klybeck170.wordpress.com

Unser Haus an der Klybeckstrasse 170 / Markgräflerstrasse 1 wurde im April 2017 an die Immro AG verkauft. Ihr Ziel scheint klar: Die Mieter*innen sollen raus, die Wohnungen schnell und billig saniert und die Liegenschaft mit grösstmöglichem Gewinn verkauft werden. Konflikte und Kündigungen zu vermeiden ist Teil der Strategie der Immro AG, um Einsprachen vor der Schlichtungsstelle zu erschweren und damit allfälige Fristerstreckungen zu verhindern.

In einem Schreiben wurden wir vage und ohne Zeitplan darüber informiert, dass umfassende Sanierungs- und Renovationsarbeiten geplant sind. Bis heute liegen uns keine konkreten Informationen vor, was mit den von uns gemieteten Räumlichkeiten passiert. Stattdessen wird uns das Leben so schwer wie möglich gemacht.

Mit kurzfristiger Ankündigung und vorerst ohne Bewilligung wurde ein Gerüst aufgebaut. Fast zwei Monate lang stand es unbenutzt da, warf Schatten, verstellte den Blick und brachte ungebetene Gäste. Trotz Minustemperaturen sind Heizungsausfälle und Wasserunterbrüche an der Tagesordnung. Auch die Tag und Nacht offen stehende Haustür bringt Kälte und verbreitet ein Gefühl der Unsicherheit. Auf unsere Privatsphäre wird keine Rücksicht genommen: Arbeiter stehen plötzlich auf dem eigenen Balkon oder versuchen die Wohnungstür zu öffnen.

Nach acht Monaten sind zwei Drittel der Mieter*innen ausgezogen, Teile des Hauses saniert und die Liegenschaft ist in den Besitz der Pensionskasse SBB übergegangen. Die Renovationsarbeiten werden weiterhin von der auf undurchschaubare Art und Weise mit der Immro AG verbandelten Stadthaus AG durchgeführt. Die Taktik scheint aufgegangen zu sein und es hat sich bestätigt, dass die Immro AG reine Spekulation betreibt. Kurzfristig bleiben bei dieser Strategie die Mieter*innen auf der Strecke, langfristig geht nicht nur an der Klybeckstrasse, sondern im ganzen Quartier zahlbarer Wohnraum verloren.

Weitere Informationen zum Fall Klybeckstrasse 170 gibt es auf dem oben verlinkten Blog oder hier.

Vandalismus gegen Tourismus-Tafeln

via 20min:

Vandalen zerstören gezielt Info-Tafeln für Touristen

Mehrere der schmucken neuen Info-Stelen für Touristen in Basel sind bereits zerstört worden. Der Schaden beträgt Tausende von Franken. Die Stadt will nicht länger zusehen.

Fast drei Millionen Franken liess sich die Stadt Basel im Sommer die neuen Info-Stelen kosten. Die schlichten, schwarzen Glas-Säulen dienen an 17 Standorten der Information und Orientierung von Touristen. An zentralen Plätzen sind sie gar mit Displays ausgestattet – eine moderne und schmucke Visitenkarte der Stadt. Und offenbar auch ein beliebtes Ziel von Vandalen.

Denn an mehreren Standorten wurden die Stelen in den vergangenen Wochen mutwillig demoliert. Jüngster Fall ist die Stele am Totentanz, deren Verglasung anfangs Woche in tausend Scherben geschlagen wurde. Über die Täter und ihre Motive ist zurzeit noch nichts bekannt. Die Vandalen hinterliessen keine politischen Botschaften.

Sachschaden geht in die Tausende

Das Basler Präsidialdepartement, das die Stelen aufstellen liess, weiss über die Vandalen-Akte Bescheid. «Drei Standorte sind bislang betroffen», so Peter Gautschi, Generalsekretär des Departements, auf Anfrage von 20 Minuten. Zweimal sei es zu Beschädigungen bei der Anlegestelle für Hotelschiffe beim St. Johann-Park gekommen und nun auch einmal bei der Kaserne und einmal beim Totentanz. Der Sachschaden beläuft sich allein im St. Johann-Park auf rund 3500 Franken.

Das Präsidialdepartement hat noch keine Anzeige erstattet. Das werde zurzeit geprüft, so Gautschi. «Da jetzt neu mehrere Stelen eines Gesamtsystems betroffen sind, präsentiert sich die Situation anders und man will diese analysieren», so die offizielle Begründung.

«Prüfen Einsatz von Panzerglas»

Untätig zuschauen, wie weitere Stelen Opfer von Vandalen werden, will das Präsidialdepartement aber nicht. Man sei nun im Gespräch mit der Stelle, die für den Unterhalt der Info-Säulen zuständig ist, um diese allenfalls besser gegen Vandalismus zu schützen. «Der Einsatz von Panzerglas wird geprüft», so Gautschi.

Abwertung des Erlenmatt-Quartiers

Anmerkung DMID: Wer hat Fotos und könnte uns diese zukommen lassen?


gefunden auf Barrikade:

„Zombietown voll sauen“

Unter dem Motto „Zombietown voll sauen“ haben wir in der Nacht vom Samstag das Erlenmatt Quartier versaut. Die Wände wurden mit Sprüchen verschönert, und mit Farbe markiert. Damit setzen wir ein Zeichen gegen die Aufwertung dieser Stadt und speziell gegen den Neubau von teurem & sterilem Wohnraum. Durch diese Mechanismen wird, über kurz oder lang, in den angrenzenden, bestehenden Quartieren der Wohnraum aufgewertet und damit verteuert.

Das Erlenmatt Quartier ist ein Vorzeigebeispiel für die Basler Wohnraumpolitik. 2005 haben die Stimmberechtigten Basler*innen sich für den Zonen- und Bebauungsplan Erlenmatt entschieden. Das Basler Planungsamt beschreibt ihre Ziele wie folgt: Auf der Erlenmatt entsteht seit 2007 ein neues Stadtquartier, das nach den Prinzipien einer nachhaltigen Quartierentwicklung konzipiert wurde. Wohnungen für verschiedene Anspruchsgruppen, grosszügige und attraktive Frei- und Grünräume, Büro- und Gewerbeflächen, ein Primarschulhaus und ein Kindergarten, Einkaufsmöglichkeiten und gastronomische Angebote machen die Erlenmatt zu einem lebenswerten Stück Basel. Wer das liest könnte schnell denken, dass das Erlenmatt die Lösung sei für die Wohnungsnot in Basel, die Politik der Stadt ist jedoch eine andere.

Es ist von Wohnungen für verschiedene Anspruchsgruppen die Rede. Ansprüche dürfen jedoch nur die stellen, die auch die nötigen finanziellen Mittel dafür haben. Ein 15qm Zimmer in einer 3er WG ist bereits für knapp 900 Fr erhältlich. Hier zeigt sich klar für welche gesellschaftliche Schicht dieses Viertel gebaut wurde. Mit grosszügigen Frei- und Grünräumen sind wohl der Erlenmattplatz und der Max-Kämpf-Platz gemeint (siehe Bild).

Wie in dieser sterilen Umgebung, mit einer von Oben vordefinierten Struktur, Freiräume entstehen ist uns unklar. Gemeint scheint damit die Freiheit, einkaufen zu gehen oder selbst zu bestimmen welche Vorhänge aufgehängt werden. Für Selbstorganisation und selbst Gestaltung ist dadurch kein Platz. Zu den geplanten Büroflächen ist nur zu sagen, das in Basel bereits ca.8% der Bürofläche lehrsteht.
Mit den sogenannten Einkaufsmöglichkeiten ist das „Quatierzentrum Baleo“ gemeint. Die Crédit Suisse und das Unternehmen Losinger Marazzi AG realisieren zusammen die Überbauung mit insgesamt 7500m2 Verkaufsfläche und einer Tiefgarage. Losinger Marazzi AG ist Teil des Bouygues Konzern, der seit Jahren Knäste baut und verwaltet. Hauptmieter werden Coop und Fust sein. Die restliche Verkaufsfläche soll an „etablierte Unternehmen“ vermietet werden. An Konsumangeboten soll es also nicht fehlen. Es scheint ein absolut reibungsloses Leben auf dem Erlenmatt möglich zu sein. Die jungen Familien können wärend der Arbeit (denn ohne zu Arbeiten kann man sich die Wohnungen nicht leisten) ihre Kinder in den anliegenden Kindergarten oder in die Schule bringen und nach der Arbeit abholen. Jetzt kann Mensch entweder einkaufen gehen oder auf der Betonlandschaft spazieren gehen. Grafitti wird schon am nächsten Tag geputzt, und Securitas sorgen für Nachtruhe sodass die reiche Bewohner*innenschafft in ihrem sicheren und sauberen Quartier ungestört flanieren kann.
Die Aufwertung hat bereits grosse Teile des Kleinbasels in Beschuss genommen. Sie nutzt dafür verschiedene Mechanismen. Mittels steigender Mieten, Neubauten oder Sanierungen werden Statusniedere mit Statushöheren Bewohner*innen ausgetauscht. Durch die Glasbauten auf dem Erlenmatt wird auf einmal bestehender günstiger Wohnraum in der Umgebung für Spekulanten interessant. Aktuelle Beispiele sind: das besetzte Haus „schwarze Erle“, welches im August geräumt wurde und die bedrohten Häuser in der Mattenstrasse. Diverse Nutzer*innen von bezahlbarem Wohnraum sind dieses Jahr gekündigt oder bereits rausgeschmissen worden.

Dieser brutale Eingriff in unser Stadtbild hat nichts mit einer nachhaltigen Entwicklung zu tun, es ist vielmehr ein grosser Schritt in Richtung der totalen Aufwertung von Basel. In dieser sterilen Umgebung voller Kontrolle und Isolation wollen wir nicht leben. Wir solidarisieren uns mit allen Mieter*innen die sich gegen Verdrängung und steigende Mieten wehren. Unsere Solidarität gilt auch jenen, welche Eigentumsverhältnisse kritisch hinterfragen und noch leerstehende Räume bespielen und beleben. Bekämpfen wir gemeinsam die Verantwortlichen der Stadtaufwertung und die Logik des Kapitals.

Herzog & de Meuron erneut angegriffen

gefunden auf Barrikade:

Farbe gegen Herzog & de Meuron

In Basel tut sich was: Seit Monaten organisieren sich Bewohner*innen verschiedener vom Abriss bedrohter Häuser gegen ihre eigene Verdrängung, in der Mülhauserstrasse 26 hingegen hat nach Monaten des Widerstands die schändliche Totalsanierung begonnen.

Wir wollen unseren Teil zu diesen Kämpfen beitragen und haben daher die Fassade und den Garten von Herzog & de Meuron mit Farbe verunstaltet. Angriffe gegen dieses Unternehmen haben in den letzten Jahren immer wieder stattgefunden – aus gutem Grund:
Herzog & de Meuron ist ein global tätiges Architekturbüro mit Hauptsitz in Basel und mitverantwortlich für die Hyper-Gentrifizierung in vielen Gross- und auch Kleinstädten. Inbesondere hervorzuheben an dieser Stelle wären der Rocheturm in Basel, der in seiner Umgebung zu einer „Expatisierung“ der Anwohner*innen führt (bspw. am Burgweg) oder die Elbphilharmonie in Hamburg, wo im Juli diesen Jahres die Staatschefs & -chefinnen der G20 der „Ode an die Freude“ lauschten, während draussen der Kampf um die Strasse tobte und Tausende mutig und furchtlos der polizeilichen Übermacht trotzten.

Solidarität mit den Verletzten und von Repression Betroffenen von Hamburg!
Solidarität mit Nero, der in Berlin u.a. wegen der angeblichen Blendung eines Bullenhelis in U-Haft sitzt!
Kein Frieden der Stadt der Reichen!

Vergangene Aktionen gegen HdM finden sich hier.

Farbiger Vandalismus beim Bässlergut

gefunden auf barrikade.info:

Liebe Schweiz

Wir wollen dir auf diesem Wege alles nur erdenklich Schlechte zu deinem Geburtstag wünschen, denn dein hässliches Antlitz begegnet uns jeden Tag.

Für den Nationalfeiertag in Basel am 31. Juli haben wir uns gedacht, dir dein widerwärtiges Migrationsregime in Erinnerung zu rufen. Zu seinen Unehren und in Solidarität mit den Eingesperrten des Ausschaffungsknasts Bässlergut haben wir vor Ort einiges an Feuerwerk abgelassen sowie etliche Gruss- und Hassbotschaften an der Baustellenwand für den Erweiterungsbau „Bässlergut 2“ hinterlassen (die Gefangenen seien gegrüsst).

Zumindest wir, zwei dutzend Freund*innen in Feierlaune, hatten unseren Spass; die zu spät anrückenden Bullen wohl eher weniger…

Bis bald!

Die Feiergemeinde

P.S.: Hier noch zwei Fotos:

 

D’Voltahallte blibt dräggig!

via Tageswoche:

IWB fahren mit einem Graffiti-Auftrag gegen die Wand

Mit einem Wandbild des Graffiti-Künstlers Art4000 wollten die IWB wilde Sprayer von der Voltahalle fernhalten. Erreicht haben sie das Gegenteil.

Auf Sprayer üben die Wände der Voltahalle offenbar eine unwiderstehliche Anziehungskraft aus. Jedenfalls sind an der Halle, die den Industriellen Werken Basel (IWB) gehören, immer wieder Parolen zu lesen. Die Unbekannten lassen sich von keiner Wandreinigung abhalten. Das Spiel beginnt stets wieder von vorn.

Daher entschieden sich die IWB für eine neue Massnahme. Sie meldeten sich direkt bei einem Berufssprayer, namentlich bei Marc Bellé alias Art4000. Seine Werke sind in Basel nicht unbekannt. Am berühmtesten sind seine illustren Köpfe der Rockgeschichte im Gerbergässlein.

«Das ist unsere Mauer»

Mit einem Auftrag an Art4000 für eine Wandmalerei an der Voltahalle erhofften sich die IWB, unerwünschten Nachtbuben zuvorzukommen. IWB-Sprecher Erik Rummer sagt dazu: «Erfahrungen mit anderen Projekten zeigen, dass die künstlerische Gestaltung von Flächen grossen Respekt geniesst und wildes Sprayen dadurch verhindert wird.»

In diesem Fall kam es anders: Im Mai machte sich Bellé an die Arbeit. Er wollte etwas malen, das zur Gegend passt – und begann mit dem Namensstifter, dem Physiker Alessandro Volta. Weiter kam er nicht: «Gleich am ersten Tag kamen zwei Linksautonome auf mich zu», erzählt Bellé. «Das ist unsere Mauer», sollen sie ihm gesagt haben. Es klang für ihn wie eine Drohung. «Sie sagten mir, ich solle sofort wieder zusammenpacken.»

Laut Bellé wurde sein Gemälde bereits am ersten Abend überschrieben. Als Reaktion wollte er eine Art Kompromiss anbieten und schrieb ein grosses «Peace» daneben an die Wand. Doch auch dieser Schriftzug wurde durchgestrichen.

Ärger über die Veredelung von Streetart

Zu einem ähnlichen Fassaden-Zank ist es in Basel schon mehrere Male gekommen. 2013 etwa, als ein Auftragsgraffiti bei der Dreirosenbrücke übermalt wurde – versehen mit der Nummer der staatlichen «Sauberkeitshotline gegen Schmierereien». Ins gleiche Kapitel gehören auch Malereien an IWB-Traffostationen, die ebenfalls von «wilden» Sprayern heimgesucht wurden.

Die Basler Malerin Ana Vujic kennt diese Auseinandersetzungen an den Wänden. Sie sagt, wenn Sprayer bei der Voltahalle über Streetart schimpfen, sei das nicht als Angriff auf diese Kunstform an sich zu verstehen. «Wahrscheinlich regen sich die Sprayer darüber auf, wenn Streetart als Mittel zum Zweck gebraucht wird.» Aus dem unkontrollierten, selbstautorisierten Sprayen werde so eine «nach den Regeln der Konformität finanzierte Wandmalerei».

Gerade die Voltahalle und das Schulhaus gleich daneben seien schon lange neuralgische Punkte, sagt Vujic. Die politischen Phrasen, die sich besonders gegen Novartis, gegen Quartieraufwertung und gegen die geplante Sanierung an der Mülhauserstrasse 26 richten, seien den Behörden vermutlich ein Dorn im Auge gewesen.

Graffiti als Graffitischutz

Den Hintergrund des Sprayer-Knatsch kennt auch Tommy Tombola, der mit seiner Seite «Wandschmuck» seit Jahren die Basler Graffiti dokumentiert – auch wenn er mit der Voltahalle nichts direkt zu tun hat. «Solche Aufträge stellen in erster Linie einen etwas kreativeren Schutz vor Graffiti dar», sagt er. Und kritisiert: «Wie wertvoll kann eine Kunst sein, wenn sie nur an Orten existieren darf, die ansonsten illegal bemalt werden?»

Graffiti als Graffitischutz – das komme in der Szene nicht gut an. Gleichzeitig bedauert Tombola, dass die Stadt nur selten Wände für unbezahlte Spraykunst freigibt. Eine Ausnahme sei die Schäfermatte in Kleinhüningen. Tombola findet auch die Unterteilung stossend, wonach es bloss verwertbare urbane Kunst gebe und störende «Schmierereien» gebe.

Autorisierte Auftragsarbeiten oder politisch motivierte Piratenaktionen – da prallen zwei verschiedene Verständnisse vom Sprayen aufeinander. Bei der Voltahalle hat die Auseinandersetzung ein vorläufiges Ende genommen: «Das Projekt ist gestrichen», sagt Marc Bellé.

Die IWB bedauern das abrupte Ende des Projekts. Was künftig an der Wand prangen wird, steht in den Sternen: «Derzeit ist noch offen, wie wir mit der Gestaltung dieser Wand fortfahren werden», sagt IWB-Sprecher Rummer.

Jeden Räumung hat ihren Preis: Türki schlägt zurück!

gefunden auf Indymedia Linksunten:

Über das Osterwochenende gaben wir die Farbe zurück, die man uns aus unserem Leben zu nehmen versucht hatte. Markiert wurde die Briefkastenadresse der Yatu Immobilien AG (Lindenhofstrasse 40), die letzte Woche die Häuser an der Türkheimerstrasse 71-75 räumen liess, die Mauern, die nach der Räumung ohne Baubewilligung vor die Häuser gebaut wurden um die erneute Belebung zu verhindern und das Gelände des ehemaligen Frauenspitals Ecke Schanzenstrasse/Klingelbergstrasse, an dessen Stelle ein Life-Sciences-Campus der ETH Zürich zu stehen kommt, der letzten Sommer die Schanze zum Abriss zwang.

Video (mit Rechtsklick – Abspielen):

https://vid.me/4Olr

Wir lassen uns nicht vertreiben!

Wir setzen uns weiter ein für eine bunte, lebendige Stadt!