In der Nacht auf Sonntag, kurz nach Mitternacht, fand in Basel eine spontane Strassenparty (“Reclaim the Streets”) mit über 100 Menschen statt. Vom Kleinbasel ging es mit guter Musik, toller Stimmung und sporadischer Pyrotechnik über die Dreirosenbrücke, den Voltaplatz und schliesslich durch neblige Strassen zur Villa Rosenau, wo noch bis in die Morgenstunden gefeiert wurde.
Der Umzug war spontan organisiert worden, unter anderem als Reaktion auf die üble Hetzkampagne der jüngsten Vergangenheit von Seiten der BaZ und von TeleBasel, die auf eine Diskreditierung der seit 2004 bestehenden Villa Rosenau abzielt.
Die völlig kommerzialisierte und durchgestylte Ausgeh-Kultur, die polizeiliche Kontrolle des öffentlichen Raums, die “Aufwertung” ganzer Quartiere zum Nachteil ärmerer Bevölkerungsschichten – dies sind nur einige der Themen, gegen die momentan mit den unterschiedlichsten Aktionsformen protestiert und Widerstand geleistet wird.
Der Versuch der Medien (und auch der Politik), die Ereignisse der letzten Jahre entweder “den Guten” oder “den Bösen” in die Schuhe zu schieben, wird nicht funktionieren: Eine solche Trennung gibt es nicht. So können auch die BewohnerInnen und BesucherInnen der kulturellen Anlässe der Villa Rosenau nicht als kriminelle AussenseiterInnen gebrandmarkt werden; Die Medien verweigern sich der Einsicht, dass hier nicht nur irgendwelche “linksextremistischen” Randgruppen verkehren, sondern Junge und Jugendliche mit den unterschiedlichsten Hintergründen.
Auch wenn wir nicht in der Villa wohnen, sondern zu jenen Hunderten von jungen Menschen gehören, die mehr oder weniger oft die Villa besuchen, müssen wir eines klarstellen: Wir sind alle Villa Rosenau!
Wir mögen dieses Haus mit seinen Konzerten, Discos und Electro-Parties. Es ist ein fester Bestandteil unserer Stadt. Dies umso mehr, wenn wir uns in Erinnerung rufen, dass seit September 2004 jede Besetzung innert weniger Stunden geräumt wurde.
Die Villa muss bleiben, daran ändern auch ein paar schlecht recherchierte Hetzartikel nichts.