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Statement zu den Sprayereien. Von der Kerngruppe der Organisatoren
Beim Umzug vom vergangenen Samstag wurde teilweise massiv gesprayt, was zu Kritik am Umzug, aber auch zu Kontroversen unter den Teilnehmenden geführt hat. Wir sehen, dass die Sprayereien auf viele provozierend wirken und sich im Ausmass schlecht mit dem von uns angestrebten Bild des Umzugs vertragen. Wir finden es auch äusserst dumm, wenn einem kleinen Lebensmittelladen auf das Schaufenster gesprayt wird .Wir finden es aber in Ordnung, wenn auf Umzügen und Demos gesprayt wird, auch wenn wir uns mehr Sinn für die Verhältnismässigkeit und bessere Kenntnisse der Orthografie gewünscht hätten. Wir heissen es auch ausdrücklich gut, wenn davon die Fassaden von der (Shift Mode)-Ladybar und von Herzog DeMeuron betroffen sind, haben uns letztere doch immerhin den Himmel geklaut. Es ist nicht in unserem Sinne, dass von der, in dieser Stadt eben auch herrschenden Unzufriedenheit keine Spuren zu sehen sind. Wir wundern uns, dass in Zeiten in denen Graffitis erstmals von den meisten Fassaden simpel mit einem Hochdruckreiniger entfernt werden können, diese solch ein Brimborium auslösen. Wir fürchten uns davor, dass künftig schon Kreidezeichnungen zuviel sein könnten, wissen wir doch seit diesem Sommer, dass schon ein Pappdeckel genug ist um die Repression in Gang zu setzen. Wir finden es auch interessant, dass diese Empörung sich ausgerechnet in einer Stadt abspielt, die jede architektonische Kröte zu schlucken bereit ist, sofern ihr diese mit dem Argument des Wachstumszwangs verkauft wird, und dass den Architekten die sich daran dumm verdienen auch noch Mitleid mit ihren Fassaden zuteil wird. Wir weisen auch darauf hin, dass es weder in unserem Sinn, noch in unseren Möglichkeiten liegt, jedem Sprayer der von diesem Umzug gehört hat und sich zwei Strassen weiter mit der Dose austobt Einhalt zu gebieten.Eine Gesellschaft die ab solchem dermassen in Aufregung gerät hat wirklich schwache Nerven. Es wäre an der Zeit, diese mal wieder zu stärken.