Archiv der Kategorie: Türkheimerstrasse 75

Jeden Räumung hat ihren Preis: Türki schlägt zurück!

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Über das Osterwochenende gaben wir die Farbe zurück, die man uns aus unserem Leben zu nehmen versucht hatte. Markiert wurde die Briefkastenadresse der Yatu Immobilien AG (Lindenhofstrasse 40), die letzte Woche die Häuser an der Türkheimerstrasse 71-75 räumen liess, die Mauern, die nach der Räumung ohne Baubewilligung vor die Häuser gebaut wurden um die erneute Belebung zu verhindern und das Gelände des ehemaligen Frauenspitals Ecke Schanzenstrasse/Klingelbergstrasse, an dessen Stelle ein Life-Sciences-Campus der ETH Zürich zu stehen kommt, der letzten Sommer die Schanze zum Abriss zwang.

Video (mit Rechtsklick – Abspielen):

https://vid.me/4Olr

Wir lassen uns nicht vertreiben!

Wir setzen uns weiter ein für eine bunte, lebendige Stadt!

„Türki“ geräumt!

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Die Eigentümerin Yatu Immobilien AG hat uns ohne Vorwarnung aus der Türkheimerstrasse 71-75 resp. Schlettstadterstrasse 18 von der Polizei räumen lassen. Anstatt mit uns lösungsorientiert zu kommunizieren, wollte sich die Eigentümerschaft nicht der öffentlichen Aufmerksamkeit stellen. Sie verweigern mit der Räumung und dem unbewilligten Mauerbau jegliche Stellungsnahme der laufenden Kritik.

Die kunterbunte Hausbesetzung musste wie viele andere Projekte der profitorientierten Stadtentwicklung weichen. Antikapitalistische Kritik, egal in welcher Form, wird seit Jahrzehnten als Randphänomen herabgetan. Doch das vermindert nicht unser Streben nach einer anderen Lebensweise mit menschlichen Grundprinzipien wie Solidarität, Freiraum und Selbstbestimmung. Diese Bedürfnisse können weder mit einem Räumungsbefehl verdrängt, mit einer Mauer verbaut, noch von Gesetzen illegalisiert werden.

Unsere Bedürfnisse erläutern wir nun klar für die Öffentlichkeit.

Da sich die Zahl der Menschen auf der Welt stetig erhöht und bezahlbarer Wohnraum in unserer Stadt immer wie mehr verschwindet, werden täglich Leute aus ihrem Umfeld gerissen und auf die Strasse gestellt. Der Grund dafür liegt ganz klar auf der Hand. Unsere Stadtpolitik interessiert sich nur für den Höchstbietenden. Das jetzige Immobiliensystem ist äusserst lukrativ für Menschen und Institutionen, die bereits viel Geld besitzen. Häuser werden wie wild abgerissen, neu gebaut oder totalsaniert, um die höchstmögliche Rendite herauszuholen.

Auf der anderen Seite stehen wir, die BewohnerInnen, welche immer höhere Mieten zu bezahlen haben. In diesem Prozess geht sowohl die Wohn- als auch die Lebensqualität verloren. Denn die Menschen, die diese Stadt ausmachen, müssen weichen und die Höchstzahlenden dürfen ihre Luxuswohnungen geniessen. Doch was passiert dann mit den Menschen, die Tag für Tag arbeiten und keinen bezahlbarem Wohnraum mehr finden? Oder schlimmer noch: Ihr ganzes Leben für die Stadt gearbeitet haben, jetzt von einer mickrigen Pensionskasse leben und genau von dieser rausgeknallt werden, wie das Beispiel an der Mülhauserstrasse 26 aufzeigt. Wir lehnen die Praxis der jetzigen Stadtentwicklung ab.

Wie kann es sein, dass die Regierung zulässt, dass Grosskonzerne und willkürliche Spekulanten unsere Stadt formen, ohne jegliche Rücksicht handeln und keine Perspektiven schaffen. Die bestehende Möglichkeiten, sich gegen solche Vorhaben zu wehren finden auf juristischem Wege statt, doch ohne finanzielle Mittel bleiben einem diese verwehrt.

Deshalb sehen wir auch weiterhin Besetzungen als legitimes Mittel, um dem entgegen zu wirken.

Unsere Wege, Widerstand zu leisten, sind vielfältig.

Wir leben in einer Gesellschaft die darauf ausgelegt ist, dass das Individuum nach der maximalen Umsetzung seiner Interessen strebt. Dabei ist das Problem, dass Interessen von den Reichen und Unternehmen höher gewichtet werden als die von einfachen BewohnerInnen.

Aus dieser allgemeinen Feststellung und unserem Wissen, dass wir nicht zu den Privilegierten gehören, sind wir gezwungen uns dagegen zu organisieren.

Das Ziel unserer Handlungen ist es, Räume und Strukturen zu erschaffen, die anders funktionieren. Diese sind darauf ausgerichtet, die Interessen und Bedürfnisse Aller selbstbestimmt und kollektiv umzusetzen. Darin wollen wir einen Gegenvorschlag zu den vorherrschenden Besitz- und Machtverhältnissen schaffen. Hierbei gibt es viele verschiedene Ebenen: Einerseits geht es um den Widerstand gegen die allgemeine Stadtentwicklung und dabei um die Frage, nach welchen Interessen diese Stadt gestaltet und geplant wird. Es geht aber auch um ein Aufbrechen der Isolation der Menschen in unserer Gesellschaft: Menschen, die im kapitalistischen System als unproduktiv gelten, werden in diverse strukturelle Einrichtungen abgeschoben. Sprich: Kinder gehen in die Tagesstätte, problematische Teenager ins Wohnheim und Betagte ins Altersheim.

Unser Freiraum lebt durch das miteinander Denken, Handeln und Leben. Er lebt durch Kommunikation, bestehend aus einem Austausch von Bedürfnissen, Wünschen, Ideen und dem darauf Eingehen was jedes einzelne Individuum, welches in diesem Freiraum verkehrt, zu sagen hat. Dies führt zu Absprachen, Konsens und Einverständnis.

Es ist ein Raum, frei von Verachtung und Respektlosigkeit wie Rassismus und Sexismus. Jede Person wird als Persönlichkeit wahrgenommen und respektiert. Um solch eine Grundlage zu schaffen, werden jegliche Formen von Hierarchie gemieden. Es ist ein Raum, der Verteilung und Teilung von Verantwortung, Wissen, Fähigkeiten, Fertigkeiten und Gütern. Dies erübrigt jeden Nutzen von Geld und Konsum. In einem Freiraum wird die Infrastruktur und die Anordnung von Räumlichkeiten so organisiert, dass eine Nutzung möglichst selbständig und anregend ist. Es ist ein Raum, wo Menschen in einem respektvollen Umgang mit ihrem Umfeld leben und mit ihm aktiv in Kontakt treten.

Freiräume sind für uns essentiell, um unsere Träume leben zu können. Deshalb lassen wir uns nicht verdrängen.

Sie bauen Mauern, wir reissen sie nieder. Sie brechen ab, wir brechen auf und nehmen unsere Utopien mit. Wir werden diese leben, komme was wolle.

https://www.vice.com/alps/article/wir-waren-im-besetzten-haus-in-basel-d…

https://linksunten.indymedia.org/node/208865

https://www.tageswoche.ch/de/2017_14/basel/747090/Unerw%C3%BCnschte-Quar…

https://telebasel.ch/2017/04/04/mit-socke-gegen-hausabriss/

https://telebasel.ch/2017/04/05/schutz-vor-hausbesetzern-mit-mauern/

https://telebasel.ch/2017/04/06/ultimatum-fuer-besetzer-der-tuerkheimers…

Dasselbe gibt es auch als Videocommuniqué (Abspielen mit Rechtsklick-Abspielen):
https://vid.me/RB6Z

Aus einer „Türki“ werden drei!

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Heute morgen haben wir die anliegenden, schon zugemauerten Häuser an der Türkheimerstrasse 73-75 besetzt. Wir, das Kollektiva Pirata (Kollepita), unterstützen die akut räumungsbedrohte Besetzung an der Türkheimerstrasse 71.


Der Eigentümer hat für viel Geld aufwändige Schutzmassnahmen in Auftrag gegeben, um die anliegenden Häuser von einer Besetzung zu „schützen“. Wir wollen mit diesem Schritt zeigen, dass Redebedarf nicht mit Mauern zu stoppen ist. Wir fordern eine sofortige Aufnahme der Verhandlungen seitens Yatu Immobilien AG.

Mauern waren noch nie eine Lösung. Vielen Dank für Ihre Kenntnissnahme.

Besetzung der Türkheimerstrasse 75

Am 1. April 2017 wurde im Rahmen eines Brunchs mit vielen Menschen das Haus an der Türkheimerstrasse 75 besetzt. Seither findet dort fast täglich ein Mittagstisch sowie niederschwellige Kultur statt.  Am vergangenen Freitag um 17 Uhr endete ein erstes Ultimatum des Besitzers, welcher die Besetzung offenbar nicht dulden will. So liess er vor Kurzem die beiden Nachbarsgebäude kurzerhand zumauern, um eine Ausbreitung der Besetzung zu verhindern. Diese sind ebenfalls in seinem Besitz. Geplant ist eine Gesamtüberbauung im architektonischen Stile eines Mini-Biozentrums. Eine polizeiliche Räumung hat bisher noch nicht stattgefunden.

Beim Eigentümer handelt es sich um die Yatu Immobilien AG (c/o Aurenum AG, Lindenhofstrasse 40, 4052 Basel) mit dem VR Tufan Kalman.

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