Mülhi 26: Erfolg für Immobas / PKBS

via Tageswoche:

Mieterkonflikt gütlich beigelegt

Die Mieterinnen und Mieter an der Mülhauserstrasse 26 sollen während der Sanierung in eine andere Liegenschaft umziehen. Danach können sie in ihre Wohnungen zurückkehren.

Am Dienstag hat die Schlichtungsstelle für Mietstreitigkeiten drei der verbliebenen Mietparteien der Mülhauserstrasse 26 eine Fristerstreckung gewährt. Zwei Tage nach der Schlichtungsverhandlung sei es nun zu einer «gütlichen Einigung» gekommen. Dies teilen der Basler Mieterinnen- und Mieterverband sowie die Immobilien Basel-Stadt (IBS) mit. «Die seit Herbst 2016 geführten offenen Gespräche haben zu einem für alle Beteiligten zufriedenstellenden Resultat geführt», steht im Schreiben der Immobilien Basel-Stadt.

Während der Sanierung, die von September 2017 bis August 2018 dauern soll, ziehen die Mieterinnen und Mieter gemäss dieser Vereinbarung in eine andere Liegenschaft um. Nach Beendigung der Aufwertung sollen sie wieder in ihre Wohnungen zurückkehren dürfen.

Eine Sanierung der Liegenschaft im bewohnten Zustand hatte Immobilien Basel-Stadt von vornherein ausgeschlossen. Dies sei nicht möglich, da baulich «sehr tief» in die Liegenschaft aus den 1960er-Jahren eingegriffen werden müsse, teilte die IBS nach Bekanntgabe der Massenkündigung im November mit.

Mülhi 26: Teil der Bewohnerschaft kann länger bleiben

via Tageswoche:

Die Senioren erkämpfen sich einen Teilsieg gegen den Kanton

Die Mieter an der Mülhauserstrasse 26 können einmal tief durchatmen: Die Schlichtungsstelle für Mietstreitigkeiten hat drei Mietparteien eine Fristerstreckung gewährt.

Die 91-jährige Margrit Benninger darf noch zwei Jahre in der Mülhauserstrasse 26 wohnen bleiben. Mitte März hatte Immobilien Basel-Stadt sämtlichen 22 Mietparteien im Haus die Kündigung per Ende September 2017 ausgestellt. Die Bewohner wehrten sich: Unter Anleitung des Mieterverbandes Basel-Stadt reichten sie zivilrechtliche Klagen gegen die Kündigung ein.

Das Einigungsverfahren vor der Schlichtungsstelle für Mietstreitigkeiten ging am Dienstagmorgen über die Bühne. Nebst Benninger, die noch bis im September 2018 in ihrer Wohnung bleiben darf, sprach sich die Schlichtungskommission für eine einjährige Fristerstreckung zweier anderer Parteien aus. Die Einsprache einer vierten Partei wurde indes aus formellen Gründen abgewiesen.

Ein Rekurs gegen die Baueingabe ist noch hängig

Die Bewohner seien mässig zufrieden mit dem Urteil und würden sich überlegen, es anzufechten, sagt Beat Leuthardt, Leiter des Rechtsdienstes beim Mieterverband. Die Sanierung, der Grund der Kündigung, sei während der Verhandlung überhaupt nicht zur Sprache gekommen. Gegen die Baueingabe – es sollen Wände eingerissen und Toiletten versetzt werden – ist allerdings ein Rekurs hängig.

Für Leuthardt selbst ist es unverständlich, warum man im Falle der Seniorin Benninger nicht den vollen Rahmen – möglich wäre eine Fristerstreckung von vier Jahren – ausgeschöpft hat. «Angesichts der harten Praxis in Basel-Sadt bin ich aber trotzdem glücklich über den Ausgang des Verfahrens», sagt Leuthardt.

Mülhi 26: Fake-Brief aufgetaucht

gefunden auf TeleBasel:

‹Fake›-Mitteilung über Mülhauserstrasse im Umlauf

Zurzeit kursiert eine gefälschte Medienmitteilung der Pensionskasse Basel-Stadt (PKBS) durch die Redaktionen der Region. In dieser steht, dass die Kündigung an der Mülhauserstrasse 26 zurückgezogen wird und nur sanft saniert werden soll.

Dass die Medienmitteilung ein ‹Fake› ist, bestätigte Susanne Jeger, Direktorin der PKBS gegenüber Telebasel. Auch zwei Bewohner der Mülhauserstrasse wussten nichts von der angeblichen Aufhebung der Kündigung. Wer dafür verantwortlich ist, ist noch unklar. Das gefälschte Schreiben erreichte Telebasel postalisch. Auf dem Briefumschlag war sogar das Logo der PKBS angebracht.

Pensionskasse stellt klar: Es ist eine Fälschung

Am Montagmittag gegen 12 Uhr stellt die Pensionskasse in einer Medienmitteilung offiziell klar: Es handelt sich bei dem Brief um eine Fälschung. Die Urheber seien nicht bekannt. «Unbekannte Fälscher haben das Logo der PKBS missbraucht und eine gefälschte Medienmitteilung in Sachen Mülhauserstrasse 26 an die Medien geschickt», so in der Medienmitteilung der Pensionskasse.

Die Fälschung sei leicht erkennbar, so die Pensionskasse. Als Geschäftsleiter von Immobilien Basel-Stadt wurde der Vorgänger genannt, welcher seit zwei Jahren nicht mehr bei IBS tätig ist.

Weiter schreibt die Pensionskasse: «Die PKBS distanziert sich ausdrücklich vom Inhalt der gefälschten Medienmitteilung und der Termin bei der Schlichtungsstelle für Mietstreitigkeiten vom 16. Mai 2017 wurde von der PKBS nicht abgesagt.» Die PKBS werde prüfen, ob sie rechtliche Schritte gegen die Urheber der Fälschung einleiten wolle.

Fälscher versprachen Apéro statt Kündigung

In der ‹Fake›-Mitteilung steht geschrieben, dass der Verwaltungsrat entschieden habe, «die schwierige Situation der betagten Mieter höher zu gewichten als die Renditeaussicht». Ausserdem habe eine erneute Prüfung der Liegenschaft ergeben, dass eine sanfte Sanierung ohne Auszug der bisherigen Mieter möglich ist.

Zum Schluss sagten die Fälscher noch den geplanten Termin bei der Schlichtungsstelle am Dienstag, 16. Mai 2017, ab und luden alle Bewohner zum Apéro ein.

Den Artikel gibt es auch als Videobeitrag unter dem oben angegebenen TeleBasel-Link.

Neue Besetzung an der Schlossgasse 12

gefunden auf Indymedia:

Heute, am 10. Mai 2017, genau einen Monat nach der Räumung der Türkheimerstrasse 71-75, wurde das Haus an der Schlossgasse 12 besetzt. Der Eigentümer kaufte das Haus und liess es mehrere Jahre leer stehen. Häuser, die nicht belebt sind, werden auch nicht gepflegt. Ungepflegte Häuser werden früher oder später baufällig und gehen kaputt. Nur eine Belebung der Häuser führt zum Erhalt und zur Pflege der Häuser.

Eine offene Gruppe von Menschen, welche sich gegen die herrschende Stadtentwicklung stellt, ist nun in Aktion getreten!

Wir lehnen jede Art von Spekulation und Luxussanierung aus Profitgier ab! Wir verachten jeglichen Leerstand von Wohn- beziehungsweise Lebensraum!

Wir stellen uns gegen die Verdrängung von uns „kleinen Leuten“ aus der Stadt, durch die Reichen und Herrschenden! Deshalb haben wir uns dieses Haus genommen um es zu beleben und ein Zeichen zu setzten. Ein Zeichen gegen die rot-grüne-Regierung, die lieber mit Spekulanten und Multis Cüplis trinkt, als gegen Spekulation, Leerstand, Aufwertung und daraus folgend Verdrängung aktiv zu werden.

Wir fühlen uns von der pseudo-linken Regierung verarscht und wir sind nicht alleine. Es sind auch die Leute, welche z.B das Spekulationsprojekt an der Türkheimerstrasse 71-75 verhindern wollen. Es sind die MieterInnen, welchen von ihren Pensionskassen am Burgweg sowie an der Mülhauserstrasse 26 vertrieben werden. Es sind die Leute, die versuchen am Steinengraben 30-36 schöne alte Häuser zu erhalten, anstatt einem weiteren Bürokomplex weichen zu müssen. Die Leute an der Mattenstrasse 74 & 76, Hochstrasse 4-10 sowie die anliegenden Häuser der Pfeffinger- und Solothurnerstrasse, welche von Massenkündigungen und Zerstörung ihres Wohnumfeldes betroffen sind.

Es bis du, der/die jeden Tag arbeitet um Miete, Nahrung und Leben bezahlen zu können, jedoch keine Mitbestimmung über Renovationen, Sanierungen und der allgemeinen Stadtentwicklung hat.

Wir haben realisiert, dass wir, wenn wir etwas verändern wollen, nicht auf den Goodwill irgend einer ParlamentarierIn oder Partei hoffen müssen.

Wir haben uns selbstorganisiert und treten damit direkt in den Widerstand zur oben genannten Entwicklung!

Wir setzen nicht nur ein Zeichen gegen die für uns unerträgliche Stadtentwicklung, sondern auch für ein solidarisches Zusammenleben.

Stell dir vor, individuellen Problemen werden kollektive Lösungen entgegen gesetzt!

Kein Bock alleine zu kochen, aber Hunger? Komm wir kochen, essen und waschen zusammen ab. Macht Spass und schmeckt besser!

Stress aufgrund der Schule oder öden Prüfungen? Du kannst Bio, ich Mathe. Lass uns zusammen lernen. Dem Leistungsdruck auf Einzelne setzen wir gegenseitiges und selbstorganisiertes Lernen entgegen!

Lust auf Musik, aber keine Stereoanlage? Komm zu uns, hören wir zusammen Musik, lachen, tanzen und setzen der Tristesse Lebensfreude entgegen!

Kein Geld für eine Wohnung, Mieterhöhung oder von Rauswurf betroffen? Schliessen wir uns zusammen, besetzen die Häuser und verwalten uns selbst!

Kein Bock auf regiert werden, Bullenstress und den ständigen Druck Geld zu verdienen um überleben zu können?

Video: https://vid.me/M7oq

 

NA DANN, AUF ZU NEUEN UFERN! KOMMEN WIR ZUSAMMEN, BEGINNEN

KLEIN UND VERÄNDERN ALLES, WIE WIR ES HABEN WOLLEN!

NICHT WIE WIRTSCHAFT UND POLITIK ES UNS DIKTIEREN!

ES HERRSCHT AUFBRUCHSTIMMUNG!

Jeden Räumung hat ihren Preis: Türki schlägt zurück!

gefunden auf Indymedia Linksunten:

Über das Osterwochenende gaben wir die Farbe zurück, die man uns aus unserem Leben zu nehmen versucht hatte. Markiert wurde die Briefkastenadresse der Yatu Immobilien AG (Lindenhofstrasse 40), die letzte Woche die Häuser an der Türkheimerstrasse 71-75 räumen liess, die Mauern, die nach der Räumung ohne Baubewilligung vor die Häuser gebaut wurden um die erneute Belebung zu verhindern und das Gelände des ehemaligen Frauenspitals Ecke Schanzenstrasse/Klingelbergstrasse, an dessen Stelle ein Life-Sciences-Campus der ETH Zürich zu stehen kommt, der letzten Sommer die Schanze zum Abriss zwang.

Video (mit Rechtsklick – Abspielen):

https://vid.me/4Olr

Wir lassen uns nicht vertreiben!

Wir setzen uns weiter ein für eine bunte, lebendige Stadt!

„Türki“ geräumt!

gefunden auf Indymedia Linksunten:

Die Eigentümerin Yatu Immobilien AG hat uns ohne Vorwarnung aus der Türkheimerstrasse 71-75 resp. Schlettstadterstrasse 18 von der Polizei räumen lassen. Anstatt mit uns lösungsorientiert zu kommunizieren, wollte sich die Eigentümerschaft nicht der öffentlichen Aufmerksamkeit stellen. Sie verweigern mit der Räumung und dem unbewilligten Mauerbau jegliche Stellungsnahme der laufenden Kritik.

Die kunterbunte Hausbesetzung musste wie viele andere Projekte der profitorientierten Stadtentwicklung weichen. Antikapitalistische Kritik, egal in welcher Form, wird seit Jahrzehnten als Randphänomen herabgetan. Doch das vermindert nicht unser Streben nach einer anderen Lebensweise mit menschlichen Grundprinzipien wie Solidarität, Freiraum und Selbstbestimmung. Diese Bedürfnisse können weder mit einem Räumungsbefehl verdrängt, mit einer Mauer verbaut, noch von Gesetzen illegalisiert werden.

Unsere Bedürfnisse erläutern wir nun klar für die Öffentlichkeit.

Da sich die Zahl der Menschen auf der Welt stetig erhöht und bezahlbarer Wohnraum in unserer Stadt immer wie mehr verschwindet, werden täglich Leute aus ihrem Umfeld gerissen und auf die Strasse gestellt. Der Grund dafür liegt ganz klar auf der Hand. Unsere Stadtpolitik interessiert sich nur für den Höchstbietenden. Das jetzige Immobiliensystem ist äusserst lukrativ für Menschen und Institutionen, die bereits viel Geld besitzen. Häuser werden wie wild abgerissen, neu gebaut oder totalsaniert, um die höchstmögliche Rendite herauszuholen.

Auf der anderen Seite stehen wir, die BewohnerInnen, welche immer höhere Mieten zu bezahlen haben. In diesem Prozess geht sowohl die Wohn- als auch die Lebensqualität verloren. Denn die Menschen, die diese Stadt ausmachen, müssen weichen und die Höchstzahlenden dürfen ihre Luxuswohnungen geniessen. Doch was passiert dann mit den Menschen, die Tag für Tag arbeiten und keinen bezahlbarem Wohnraum mehr finden? Oder schlimmer noch: Ihr ganzes Leben für die Stadt gearbeitet haben, jetzt von einer mickrigen Pensionskasse leben und genau von dieser rausgeknallt werden, wie das Beispiel an der Mülhauserstrasse 26 aufzeigt. Wir lehnen die Praxis der jetzigen Stadtentwicklung ab.

Wie kann es sein, dass die Regierung zulässt, dass Grosskonzerne und willkürliche Spekulanten unsere Stadt formen, ohne jegliche Rücksicht handeln und keine Perspektiven schaffen. Die bestehende Möglichkeiten, sich gegen solche Vorhaben zu wehren finden auf juristischem Wege statt, doch ohne finanzielle Mittel bleiben einem diese verwehrt.

Deshalb sehen wir auch weiterhin Besetzungen als legitimes Mittel, um dem entgegen zu wirken.

Unsere Wege, Widerstand zu leisten, sind vielfältig.

Wir leben in einer Gesellschaft die darauf ausgelegt ist, dass das Individuum nach der maximalen Umsetzung seiner Interessen strebt. Dabei ist das Problem, dass Interessen von den Reichen und Unternehmen höher gewichtet werden als die von einfachen BewohnerInnen.

Aus dieser allgemeinen Feststellung und unserem Wissen, dass wir nicht zu den Privilegierten gehören, sind wir gezwungen uns dagegen zu organisieren.

Das Ziel unserer Handlungen ist es, Räume und Strukturen zu erschaffen, die anders funktionieren. Diese sind darauf ausgerichtet, die Interessen und Bedürfnisse Aller selbstbestimmt und kollektiv umzusetzen. Darin wollen wir einen Gegenvorschlag zu den vorherrschenden Besitz- und Machtverhältnissen schaffen. Hierbei gibt es viele verschiedene Ebenen: Einerseits geht es um den Widerstand gegen die allgemeine Stadtentwicklung und dabei um die Frage, nach welchen Interessen diese Stadt gestaltet und geplant wird. Es geht aber auch um ein Aufbrechen der Isolation der Menschen in unserer Gesellschaft: Menschen, die im kapitalistischen System als unproduktiv gelten, werden in diverse strukturelle Einrichtungen abgeschoben. Sprich: Kinder gehen in die Tagesstätte, problematische Teenager ins Wohnheim und Betagte ins Altersheim.

Unser Freiraum lebt durch das miteinander Denken, Handeln und Leben. Er lebt durch Kommunikation, bestehend aus einem Austausch von Bedürfnissen, Wünschen, Ideen und dem darauf Eingehen was jedes einzelne Individuum, welches in diesem Freiraum verkehrt, zu sagen hat. Dies führt zu Absprachen, Konsens und Einverständnis.

Es ist ein Raum, frei von Verachtung und Respektlosigkeit wie Rassismus und Sexismus. Jede Person wird als Persönlichkeit wahrgenommen und respektiert. Um solch eine Grundlage zu schaffen, werden jegliche Formen von Hierarchie gemieden. Es ist ein Raum, der Verteilung und Teilung von Verantwortung, Wissen, Fähigkeiten, Fertigkeiten und Gütern. Dies erübrigt jeden Nutzen von Geld und Konsum. In einem Freiraum wird die Infrastruktur und die Anordnung von Räumlichkeiten so organisiert, dass eine Nutzung möglichst selbständig und anregend ist. Es ist ein Raum, wo Menschen in einem respektvollen Umgang mit ihrem Umfeld leben und mit ihm aktiv in Kontakt treten.

Freiräume sind für uns essentiell, um unsere Träume leben zu können. Deshalb lassen wir uns nicht verdrängen.

Sie bauen Mauern, wir reissen sie nieder. Sie brechen ab, wir brechen auf und nehmen unsere Utopien mit. Wir werden diese leben, komme was wolle.

https://www.vice.com/alps/article/wir-waren-im-besetzten-haus-in-basel-d…

https://linksunten.indymedia.org/node/208865

https://www.tageswoche.ch/de/2017_14/basel/747090/Unerw%C3%BCnschte-Quar…

https://telebasel.ch/2017/04/04/mit-socke-gegen-hausabriss/

https://telebasel.ch/2017/04/05/schutz-vor-hausbesetzern-mit-mauern/

https://telebasel.ch/2017/04/06/ultimatum-fuer-besetzer-der-tuerkheimers…

Dasselbe gibt es auch als Videocommuniqué (Abspielen mit Rechtsklick-Abspielen):
https://vid.me/RB6Z

Aus einer „Türki“ werden drei!

gefunden auf Indymedia Linksunten:

Heute morgen haben wir die anliegenden, schon zugemauerten Häuser an der Türkheimerstrasse 73-75 besetzt. Wir, das Kollektiva Pirata (Kollepita), unterstützen die akut räumungsbedrohte Besetzung an der Türkheimerstrasse 71.


Der Eigentümer hat für viel Geld aufwändige Schutzmassnahmen in Auftrag gegeben, um die anliegenden Häuser von einer Besetzung zu „schützen“. Wir wollen mit diesem Schritt zeigen, dass Redebedarf nicht mit Mauern zu stoppen ist. Wir fordern eine sofortige Aufnahme der Verhandlungen seitens Yatu Immobilien AG.

Mauern waren noch nie eine Lösung. Vielen Dank für Ihre Kenntnissnahme.

Besetzung der Türkheimerstrasse 75

Am 1. April 2017 wurde im Rahmen eines Brunchs mit vielen Menschen das Haus an der Türkheimerstrasse 75 besetzt. Seither findet dort fast täglich ein Mittagstisch sowie niederschwellige Kultur statt.  Am vergangenen Freitag um 17 Uhr endete ein erstes Ultimatum des Besitzers, welcher die Besetzung offenbar nicht dulden will. So liess er vor Kurzem die beiden Nachbarsgebäude kurzerhand zumauern, um eine Ausbreitung der Besetzung zu verhindern. Diese sind ebenfalls in seinem Besitz. Geplant ist eine Gesamtüberbauung im architektonischen Stile eines Mini-Biozentrums. Eine polizeiliche Räumung hat bisher noch nicht stattgefunden.

Beim Eigentümer handelt es sich um die Yatu Immobilien AG (c/o Aurenum AG, Lindenhofstrasse 40, 4052 Basel) mit dem VR Tufan Kalman.

Medienspiegel:

Mülhi 26: Arbeiten behindert

gefunden auf mülhauserstrasse26.ch:

Mülhauserstrasse 26: Blockierung von Messungen zur Luxussanierung

Am Donnerstag, den 9. März hat das Büro für Solidarität zusammen mit weiteren solidarischen Menschen den Architekten den Zugang zum Haus verwehrt. Ganz im Sinne der ursprünglichen Idee des Büros wurde damit die voranschreitende Planung der Totalsanierung auf konkreter Ebene blockiert und damit verzögert.

Zu den Hintergründen: Am 2. März 2017 wurde an der Mülhauserstrasse 26 eine „Anwohnerinformation“ ausgehängt. Es handelte sich um eine Ankündigung von Messungen und einer Bestandsaufnahme durch diverse „Unternehmer“ am 9. und 10. März. Der Zeitpunkt ist bewusst gewählt, da die Immobas gleichzeitig am 9. März zu einem Gespräch mit den Mieter_innen geladen hat. Die Vermutung liegt nahe, dass die Mieter_innen zum Zeitpunkt der Messungen also nicht im Haus sein sollten, um allfällige Diskussionen zu vermeiden. Für die Pensionskasse Basel-Stadt und Immobilien Basel-Stadt handelt es sich dabei um notwendige Arbeiten, um die beschlossene Totalsanierung durchsetzen zu können. An die Bewohner_innen ist es zugleich ein unmissverständliches Zeichen, dass sie in diesem Haus keine Zukunft haben werden. Der dadurch verursachte psychische Druck ist beabsichtigt. Die fehlende Urheber_innenschaft, die Abwesenheit klarer Informationen zu den Arbeiten sowie die Tatsache, dass sich unerwünschte Unternehmen Zugang zum Haus verschaffen, verschärfen diese Verunsicherung zusätzlich (siehe Anhang „Anwohnerinformation“). Wir wiederholen: Bei der Totalsanierung handelt es sich um eine unnötige Luxussanierung, bei der ein seit Jahrzehnten funktionierender sozialer Zusammenhang mutwillig zerstört wird. Wir unterstützen die Mülis dabei, so alt werden zu können, wie sie es sich wünschen. Auch weitere Vorbereitungen zur Totalsanierung des Hauses werden wir blockieren.

„Kaufen, in Scheiben schneiden und weiterverkaufen.“

via Tageswoche:

Der Häuserkampf im Gundeli

Ein Fall aus dem Gundeli zeigt, wie Investoren auf dem Wohnungsmarkt vorgehen und Mieterinnen und Mieter verdrängen.

Wie verrückt der Immobilienmarkt in Basel spielt, lässt sich derzeit im Gundeldinger Quartier beobachten. An Blauensteinerstrasse, Delsbergerallee und Hochstrasse kämpfen Mieterinnen und Mieter für den Verbleib in ihren Wohnungen.

Die Blauensteinerstrasse ist verkehrsberuhigt und liegt am westlichen Zipfel des Gundeldinger Quartiers. In diesem beschaulichen Stück Basel haben die Mieterinnen und Mieter den Kampf gegen zahlungskräftige Investoren bereits verloren.

Ihre Geschichte ist exemplarisch und beginnt im Sommer 2014, als die Hausbesitzerin der Nummer 11 verstirbt. Es gibt keine direkten Nachfahren, also muss das Erbschaftsamt herausfinden, wer das Haus erbt. Erst nach langer Suche findet man eine entfernte Verwandte in Argentinien.

Verkauf an den Höchstbietenden

Die Mieterinnen und Mieter schliessen sich zusammen, als sie hören, dass das Haus verkauft wird. Schnell wird klar: Sie sollen beim Verkauf nicht bevorzugt werden. Das Erbschaftsamt will an den Höchstbietenden verkaufen – im Interesse der Erbin.

Die Mieterinnen und Mieter klauben ihre Ersparnisse zusammen und machen einen Plan, wie sie beim Hausverkauf mitbieten können. Das Haus soll in eine Genossenschaft integriert werden. So könnten sie ihre Wohnungen behalten, wenn sie einen Anteil Eigenkapital in den Kauf einschliessen.

Die Basler Genossenschaft Mietshäuser Syndikat bietet Hand, ein offizielles Kaufangebot zu machen. Mit ihr erstellen die Mieterinnen und Mieter als Erstes einen Finanzplan. Mit der Einlage einer Bank können sie so beim Hausverkauf bis 1,5 Millionen Franken mitbieten.

Eigentlich sollte dies auch reichen: Es ist der Wert, den Mietshäuser Syndikat aufgrund der künftigen Mietzinse und der notwendigen Investitionen berechnet. «Die Banken, die ich kontaktierte», erklärt Ivo Balmer vom Mietshäuser Syndikat, «schätzten den Wert der Immobilie aufgrund des baulichen Zustands und der Lagekriterien auf etwa 1,3 Millionen Franken.» Der Versicherungswert liegt noch etwas höher.

Doch die 1,5 Millionen Franken der Mieterinnen und Mieter reichen nicht, um das Haus zu kaufen. Den Zuschlag erhält Immro AG mit Sitz im Kanton Luzern. Die Immobilienfirma zahlt etwas mehr, Balmer schätzt den Kaufpreis auf mindestens 1,68 Millionen Franken, was dem höchsten Gebot in der ersten Verkaufsrunde entsprach.

Inserate für Eigentumswohnungen

Mitte November – noch bevor die Handänderung im Kantonsblatt publiziert wird – stellt die Immro AG bereits ein Inserat online, in dem sie Eigentumswohnungen an der Blauensteinerstrasse ausschreibt. Die Immobilienfirma wirbt mit dem «Bijou» an «einer der schönsten Strassen in Basel» und verlangt für eine Wohnung 650’000 Franken.

Bis Mitte Februar sind bereits vier Wohnungen verkauft. Eine weitere grössere Wohnung bietet die Immro AG auf einem neuen Inserat zum Preis von 1’095’000 Franken an. Sofern die Firma auch für diese Wohnung einen Käufer findet, sackt sie rund 3,7 Millionen Franken für das ganze Haus ein – mehr als doppelt so viel, wie sie für das Haus bezahlte.

Wie viel Geld in Renovationen gesteckt wird, will die Immro AG «aus Datenschutzgründen» nicht sagen.

Jörg Vitelli von der Genossenschaft Gewona Nord-West geht davon aus, dass die Renovationsarbeiten der Immobilienfirma nicht nachhaltig sein werden: «Es sind häufig Pfuschrenovationen, die solche Investoren durchführen – weil sie nur am schnellen Geld interessiert sind und sich nicht um Folgeschäden kümmern.»

Das Vorgehen der Immro AG, aus dem Haus Stockwerkeigentum zu machen, habe System. Denn es laufe meist nach demselben Schema, sagt Vitelli: «Kaufen, in Scheiben schneiden und weiterverkaufen.»

Er betreut ein Projekt an der Delsbergerallee, wo Mieterinnen und Mieter ihre Wohnungen ebenfalls in eine Genossenschaft integrieren wollen, weil der Eigentümer das Haus verkauft. Vitelli meint, die Gefahr bestehe wie in der Blauensteinerstrasse, dass ein privater Investor zuschläge, die Mieterinnen und Mieter rausekle und teure Eigentumswohnungen daraus mache.

Das momentane Zinsumfeld fördere dieses Verhalten. Da Bankkonten kaum Zinsen abwerfen oder Sparguthaben gar mit Negativzinsen belastet würden, investierten viele Leute in Immobilien, sagt Vitelli. Das heize den Wohnungsmarkt zusätzlich an.

Aufwertung des Quartiers

Das derzeit grösste Umbauprojekt im Gundeli steht an der Hochstrasse an. Dort will die Zürcher Anlagestiftung Turidomus die bestehende Häuserzeile abreissen und einen Neubau mit Wohnungen hinstellen. Dass die Mietzinse deutlich höher werden, ist dabei eigentlich gar keine Frage. Die rund 100 Mieterinnen und Mieter haben bereits die Kündigung erhalten (die TagesWoche berichtete).

Auch dort habe man versucht, die Häuser in eine Genossenschaft zu integrieren, erklärt Balmer vom Mietshäuser Syndikat. Ohne Erfolg. Turidomus wollte an ihren Neubau-Plänen festhalten, die sie seit über sechs Jahren hegt.

Der Neubau, der ab 2018 gebaut werden soll, wird das Quartier weiter aufwerten – ehemalige Mieterinnen und Mieter machen Platz für neue, zahlungskräftige Kundschaft.

Wohnung in der Müli 26 besetzt!

Mit ihrer Aktion möchten die Aktivisten ein Zeichen gegen den Kapitalismus setzen. Gerade in St. Johann Quartier, wo sich die Novartis breit mache und günstiger Wohnraum sowieso verschwinde. Denn auch die jüngere Generation sei früher oder später von diesem Problem betroffen. Im „Büro für Solidarität“ werden Bewohnerinnen und Bewohner sowohl in ihrem Kampf, aber auch ganz praktisch im Alltag unterstützt. Die Besetzung des Erdgeschosses halten die Aktivisten derweilen für ein wichtiges, politisches Instrument. Der Umbau soll gemäss Video im September 2017 beginnen. Die Aktivisten möchten das Büro für Solidarität aber so lange halten, bis die Massenkündigung zurückgezogen wird.

Stop the Buff!

via Tageswoche:

[…]

Die Regierung hat am Dienstag zudem beschlossen, dass der Kanton neu bis zu 80 Prozent der Kosten für das Entfernen von Sprayereien an privaten Liegenschaften übernimmt. Die Regierung hat die entsprechende Verordnung rückwirkend auf Anfang Jahr angepasst. Bezahlten Liegenschaftsbesitzer bislang generell einen Beitrag von 100 Franken an Reinigungen, gilt die Pauschale neu nur noch für Arbeiten von bis zu 500 Franken.

Bei einem grösseren Sprayschaden erstattet der Kanton 80 Prozent der Kosten. Maximal werden 4000 Franken ausgerichtet. Insgesamt stellt die Regierung weiterhin 250’000 Franken pro Jahr für das Entfernen von Sprayereien an privaten Liegenschaften zur Verfügung. Bisher sah die Verordnung in der Regel eine Beteiligung des Kantons von 20 Prozent der Beseitigungskosten vor.

Verändert hat die Regierung im Weiteren den Ablauf für Entfernungen. Geschädigte beauftragen künftig selber einen Malerbetrieb oder einen Steinbearbeiter und reichen in der Folge die Abrechnung beim Tiefbauamt ein. Dieses behalte sich eine Ablehnung von Gesuchen vor.

Nicht weitergeführt wird eine Zusammenarbeit mit dem Basler Malermeisterverband. Im Rahmen der Aktion «Spray-out» nahm dieser bislang Meldungen entgegen und koordinierte die Arbeiten. Die Sprayerei-Verordnung war 1994 von der Regierung erlassen worden. Sie soll Hausbesitzer motivieren, ihre Liegenschaften möglichst rasch zu reinigen. Pro Jahr werden zwischen 400 und 500 Sprayereien an privaten Liegenschaften entfernt, wie bei der Stadtreinigung zu erfahren war. Die durchschnittlichen Kosten betragen zwischen 400 und 500 Franken.

[…]

Webseite der Müli 26

Unter www.mülhauserstrasse26.ch gibt es seit längerem News. einer Timeline und weiteren nützlichen Informationen zum Kampf gegen die Totalsanierung des Blocks im St. Johann – stay tuned!

Und zur Erinnerung, hier die Zusammenfassung der Geschichte:

Die BewohnerInnen der Mülhauserstrasse 26 im St. Johann wohnen zum Teil seit fast 50 Jahren in ausgezeichnetem Verhältnis miteinander. Sie durften zusammen alt werden – bis jetzt. Manche von ihnen sind über 70 Jahre alt und zwei sogar schon über 90. Gerade im hohen Alter und im Falle von Krankheit profitieren sie von der Zuwendung unter Nachbarn und Nachbarinnen. Auch neuere Mieter und Mieterinnen haben sich dort gut eingerichtet und eingelebt. Die Kinder gehen in die Schule und schätzen das Leben im Quatier. Mit der Kündigung und den damit verbundenen Ängsten werden sie auseinandergerissen und drohen zu vereinsamen. Die Pensionskasse hat jahrzehntelang das Geld ihrer Altersvorsorge eingenommen und zahlt ihnen nun monatlich eine kleine Pension aus. Es ist ein Hohn, dass sie genau von dieser Pensionskasse als Eigentümerin der Liegenschaft aus den Wohnungen geworfen werden.

Demo für die Müli 26

via 20min:

Rund 500 Menschen haben gemäss den Organisatoren am Samstagnachmittag in Basel gegen die Verdrängung von Mietern demonstriert.

Anlass für die Demonstration war eine im Herbst ausgesprochene Massenkündigung an der Mülhauserstrasse 26 durch die Pensionskasse Basel-Stadt, wie aus einer Mitteilung hervorgeht. Die Teilnehmenden der Kundgebung forderten von der Stadt, die Kündigung in der hauseigenen Immobilie zurückzuziehen und sämtlichen Bewohnern einen Verbleib im Haus zuzusichern. Statt einer Totalsanierung solle nur eine sanfte Sanierung am Haus vorgenommen werden, hiess es.

Darüber hinaus wurde an der Kundgebung auf die generell angespannte Situation auf dem Basler Wohnungsmarkt aufmerksam gemacht. Insbesondere fehle es an günstigen Wohnungen. Der Demonstrationszug war auf dem Claraplatz gestartet. Am Ziel Mülhauserstrasse 26 angekommen bildete eine Menschenkette um das Gebäude den Abschluss der Kundgebung.

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