IBA-Auto angegriffen

gefunden auf ch.indymedia.org:

Die IBA Projektschau 2013 (Internationale Bauaustellung) feierte am vergangenen Wochenende mit Vorträgen, Podiumsdiskussion, Kunstprojekt und einer Ausstellung zur „Projektlandschaft“ ihre pompöse Eröffnung.
Wir feiern mit und haben deshalb die Reifen des offiziellen IBA-Lieferwagens zerstochen sowie eine Scheibe beschädigt.
Die IBA Basel 2020 ist ein von der EU kofinanziertes Instrument der kapitalistischen Stadtentwicklung und unterstützt neben einer Vielzahl anderer Projekte auch die Entwicklung der trinationalen Dreilandvision, zu der auch „Rheinhattan“ gehört. Ein Projekt, das für alles steht, was wir ablehnen: Profitlogik, Machtdemonstration, Verdrängung.

Wir sagen: IBA – Nix da!

Geburtstagsumzug für die abgerissene Villa Rosenau

via indymedia.ch:

Am Samstag, den 28. September 2013, wurde in Basel die Besetzung der Villa Rosenau vor 9 Jahren gefeiert. Ca. 50 Personen zogen von der Villa Rosenau – mittlerweile ein Parkplatz – zum Voltaplatz und via Elsässerstrasse/Johanniterbrücke zur Klybeckstrasse. Endpunkt war das Restaurant Hirscheneck. Es wurde während des ganzen Umzuges gesprüht, geböllert und Flyer verteilt. Die Polizei war mit einigen Kastenwagen präsent, schritt aber zu keinem Zeitpunkt ein.

Nachfolgend der an der Demo verteilte Flyer:

You can destroy body but not soul!

Villa Rosenau

Im September 2004 ist die Villa Rosenau während einer “Wohnungsnot-Vokü” besetzt worden. Am 3. Februar 2013 brach wegen eines Kabelbrands ein Feuer aus, das “die Villa,” wie sie rundherum genannt wurde, beschädigte: Das Dach war zerstört, einige Zimmer und ein Wohnwagen ausgebrannt. Die Stadt nutzte die Gelegenheit und liess das einzige besetzte Haus Basels dem Erdboden gleich machen. Über ein Dutzend Menschen verloren ihr Zuhause, einige Hundert andere einen wichtigen Raum und Bezugspunkt in Basel. Wir wollen heute den 9-Jährigen “Geburtstag” der Villa mit diesem Umzug feiern.
Die Villa bot in den 8 1/2 Jahren, während denen sie besetzt war, Platz für vieles: Wohnraum, Konzerte, Infoveranstaltungen, Treffen, Partys, Werkstätten, Sporträume, ein Kino und mehr. Wir sind traurig und wütend, dass es die Villa nicht mehr gibt, aber wir wissen: Die Leute, die diesen Raum genutzt haben, sind nicht einfach verschwunden, die Ideen und Projekte noch immer vorhanden. Die verschiedenen Besetzungsversuche in diesem Jahr haben gezeigt, dass das Bedürfnis nach selbstbestimmten und unkommerziellen Räumen nach wie vor besteht. Sie haben aber auch gezeigt, dass die Stadt jede Besetzung räumen lässt und die Duldung der Villa wohl nur eine Ausnahme gewesen ist.

Macht und Raum

Der Kampf um Räume, die nicht vordefiniert und durchgeplant sind, wird in Basel (und auch anderswo) immer schwieriger. Quartiere wie das St. Johann oder Klybeck/Kleinhüningen waren und sind im Visier der “Stadtentwickler”, die von “sozialer Durchmischung” und “Aufwertung” reden, wenn sie genaugenommen Verdrängung und mehr Kontrolle meinen. Wenn wir uns gegen diese Entwicklungen stellen, so geht es uns dabei nicht um eine Romantisierung des Bisherigen, um eine “früher war alles besser”-Haltung. Wir sind nicht zufrieden, wenn alles so bleibt wie es ist oder wünschen uns in alte Zeiten zurück. Wir blicken nach vorne, wir wollen eine solidarische Gesellschaft von Freien und Gleichen, eine von Unten organisierte Stadt, in der die Bedürfnisse der BewohnerInnen zählen und nicht diejenigen von Novartis und Co.

Spaltung und Repression

Im Zuge der herrschenden Stadtentwicklung (und auch sonst) bedient sich der Staat Techniken sozialer Befriedung und Kontrolle, etwa der Spaltung in “intergrierbare” und “gefährliche” Elemente. Die Villa Rosenau, von ihren Gegnern als Hort “linksautonomer Krawallmacher” betitelt, galt als nicht integrierbar im Gegensatz etwa zu den Kulturschaffenden, die sich für die Zwischennutzungsprojekte am Hafen beworben haben. Auch weil es bei der Villa und anderen illegalen Besetzungen eben nicht nur darum ging, Raum für die eigenen Projekte oder “alternative Kultur” zu haben, sondern weil es immer um mehr ging, um Gesellschaft, Politik, unser Leben. Weil wir den herrschenden Verhältnissen unversöhnlich gegenüber stehen. Deswegen wundern wir uns auch nicht über Repression, empören uns nicht über “unverhältnismässige” Polizeieinsätze oder dumpfe rechte Hetze in der Zeitung oder im lokalen Fernsehsender. Wir erwarten nichts anderes von den Mächtigen.

Perspektive?

Uns geht es bei all dem also nicht nur um Räume, in denen wir unsere Projekte verwirklichen können. Uns geht es um mehr, viel mehr. Unser Wunsch nach Veränderung der Verhältnisse ist grundsätzlich, unser Verlangen nach herrschaftslosen Zuständen, Zusammenleben jenseits von kapitalistischer Verwertungslogik, Arbeitsfetisch und Wachstumswahnsinn zu stark um integriert zu werden. Uns ist ausserdem klar, dass alles miteinander verknüpft ist, und wir unseren Blick nicht nur auf Basel beschränken können. Letztes Wochenende wurde in Winterthur der Versuch einer Tanzdemo unter dem Namen “StandortFUCKtor Winterthur – Wir tanzen drauf” von der Polizei im Keim erstickt, unter dem Vorwand, die Demonstrant_innen hätten von Anfang an Gewalt eingesetzt, und nur durch den massiven Polizeieinsatz sei Schlimmeres zu verhindern gewesen. Wer dort dabei war weiss, dass alles ganz anders war und wird an die nächste Demo wohl auch eher mit Schutzbrille und Wut im Bauch kommen. Wir blicken jedenfalls in die Zukunft und werden neue Räume und Wege finden, um unsere Träume zu verwirklichen und werden andere mit ähnlicher Perspektive solidarisch unterstützen, hier und überall.

Und wir denken heute auch an den getöteten griechischen Antifaschisten Pavlos Fyssas, der letzte Woche in Piräus von einem Mitglied der faschistischen “Goldenen Morgenröte” erstochen wurde. Die politische Rechte sucht sowohl in Griechenland als auch in der Schweiz nach Sündenböcken für schwierige Verhältnisse – in der Wirtschaftskrise noch mehr als sonst. Auch dem stellen wir uns entgegen, hier und überall. Es gibt keine einfachen Antworten auf die herrschenden Verhältnisse, wie es uns die Rechten glauben machen wollen. Nationalismus war und ist eine beschissene Idee, die lieber früher als später sterben sollte. Dabei sind wir auch gerne behilflich.

9 Jahre Villa Rosenau – Wir feiern trotz Abriss. Es brennt weiter!

Petersgraben 20 geräumt!

via Tageswoche:

Nachdem die Besetzung der historischen Liegenschaft am Petersgraben mehrere Monate geduldet wurde, galt es am frühen Dienstagmorgen [3.9.13] Ernst. Die Kantonspolizei rückte an, zu allem bereit. Oder wie JSD-Sprecher Martin Schütz sagt: «Wir waren für alle Eventualitäten gerüstet.» Nur gab es nichts zu räumen. Wie die Beamten nach einem kurzen Augenschein feststellen durften, befand sich niemand im Gebäude. Die Besetzung war gar keine mehr.

Erfreuliche Neuigkeiten für die Besitzerin der Liegenschaft, Immobilien Basel-Stadt (IBS): Nun können die Renovations- und Umbauarbeiten ungehindert beginnen. Gemäss Barbara Neidhart, der Sprecherin der IBS, werde das Gebäude im Moment ausgeräumt und eingerüstet.
Duldung bis Baubeginn

«Wir haben die Besetzung solange geduldet, weil die Planungen für das Bauprojekt noch nicht abgeschlossen waren», sagt Neidhart. So habe beispielsweise nach dem Befund der Denkmalpflege das Bauprojekt fertiggestellt und das ordentliche Ausschreibungs- und Publikationsverfahren durchlaufen werden müssen. «Aus Gründen der Verhältnismässigkeit haben wir nicht räumen lassen, bevor die Bauarbeiten beginnen konnten.»

Zu Beginn der Besetzung sei man gemäss Neidhart noch in Kontakt mit den Besetzern gewesen. «Zuletzt war das aber nicht mehr der Fall.» Deshalb habe man auch nicht gewusst, ob tatsächlich noch jemand dort wohnen würde und sei nun angenehm überrascht, wie reibungslos alles über die Bühne gegangen sei, sagt Neidhart.

Am Petersgraben 20 sollen nun «drei grosszügige Wohnungen entstehen», bezugsbereit ab Anfang 2015.

3. August: Demonstration „Leerstand ist kein Zustand“

Ca. 50 Personen folgten dem Aufruf zur Demonstration am 3. August 2013 und bewegten sich vom Petersplatz via Dreirosenbrücke zum Wagenplatz an der Uferstrasse. Auf dem Weg wurden immer wieder kurze Reden zu (ehemals) besetzten Gebäuden gehalten – unter anderem zum aktuell besetzten Petersgraben 20, zur alten Stadtgärtnerei, zur Elsie, zur Volta 85 und zur Villa Rosenau. Die Polizei war mit ca. 12 Mannschaftswagen überpräsent, schritt jedoch nicht ein.

Der nachfolgende Text wurde während der Demonstration verteilt:

Wir leben in einer Stadt …

    … in der kaum noch günstiger Wohn- und unkommerzieller Kulturraum vorhanden ist.
    … in der trotzdem viele Häuser jahrelang ungenutzt leer stehen, vor sich hingammeln und zerfallen.
    … die nicht uns, sondern den Pharma- und Chemiekonzernen, den Stadtentwicklern und Architekten, den Banken und den Reichen gehört.
    … in der eben diese Leute sich das Recht nehmen, die Stadt nach ihrem Gusto zu planen und zu verändern und somit Orte schaffen, an denen wir uns niemals wohlfühlen werden oder aufhalten wollen.
    … in der jeder Raum vordefiniert und durchplant ist.
    … in der wir täglich überwacht und kontrolliert werden.
    … in der wir und unsere Wünsche kriminalisiert und bestraft werden.
    … aus der wir verdrängt werden.
    … in der das einzige „Entgegenkommen“ der Machthabenden das Zwischennutzungskonzept ist, welches nur die gleiche Scheisse wie überall sonst reproduziert, uns niemals genügt und uns deshalb auch nicht interessiert.

Und deswegen ist es für uns an der Zeit …

    … uns zu wehren.
    … uns den Raum zu nehmen, der uns genommen wird und uns die Stadt wieder zurück zu holen.
    … dafür radikale Mittel zu wählen.
    … uns nicht an ihre Spielregeln zu halten.
    … Eigentum in Frage zu stellen.
    … den Stadtentwicklern, den Immobilienverwaltungen, der Polizei und all denen, die uns unseren Raum und unsere Freiheit streitig machen den Mittelfinger zu zeigen und ihnen zu verstehen zu geben, dass sie sich nicht länger hinter ihren Funktionen und ihren Schreibtischen verstecken können, dass ihre Repression unser Verlangen nach selbstbestimmten und unkommerziellen Räumen niemals brechen und niederschlagen wird und dass wir für unsere Räume kämpfen werden.

Zwei Hausbesetzungen in zwei Tagen

Diese Woche wurden gleich zwei Häuser besetzt: Einmal das ehemalige Dorenbach Center in Binningen BL (ein mehrstöckiges Wohnhaus samt Geschäftslokalen, ehemaligem Einkaufszentrum und mehrstöckiger Tiefgarage), das andere Mal ein EFM in Riehen BS. Bei beiden wurden die Besetzenden nach kurzer Zeit zum Abzug gezwungen, da eine Räumung unausweichlich schien.
Nachfolgend die Communiqués der Besetzungen (weitere Stellungnahmen finden sich hier):

Binningen BL, am 9. Juli

Die unerträgliche Leichtigkeit des Besetzens

Binningen ist ein aufstrebendes Fleckchen, fleissig wird gebaut, emsig wird gescheffelt. Nicht so an der Hauptstrasse 4, dem Tor nach Binningen (baselzentristisch betrachtet). Noch nicht.
Und plötzlich doch. Wir sind jetzt hier, im verlassenen Einkaufscenter samt Wohnhochhaus und Garten, dem ehemaligen Dorenbach Center. Wir zonen nicht um, reichen keine Einsprachen ein, renovieren nicht und verdienen uns schon gar keine goldene Nase damit. Aber wir leben hier. Am Eingang zu Binningen.
Ein kleines Stückchen des Kuchens klauen wir uns damit zurück in Form dieses alten Einkaufscenters, dieses schönen (und gescheiterten) Spekulativ- und Aufwertungsobjekts. Natürlich möchten wir die ganze Bäckerei, herrje, nein, die ganze vermaledeite Produktionsmaschinerie uns aneignen.
Aber hier und jetzt fangen wir an, machen unseren kleinen Schritt, während andere demonstrieren, streiken, diskutieren oder sich einfach lieb haben.
Wir werten ab, bis es sich leben lässt. Freut euch mit uns, umarmt euch (oder uns) mal wieder und kommt vorbei!

Liebevoll, eure Bewohnenden am 9.7.2013

PS: Fällt dir ein gutes, lustiges Postscriptum ein? Wolltest du schon immer ein Communiqé auf deine Art beenden? Dann schreib uns einen Kommentar mit deiner Idee! Die Besten erscheinen im nächsten Communiqué und der/dem GewinnerIn winkt ein malerisches Wochenende in einem romantischen Massenschlag im Stockwert ihrer/seiner Wahl! (Kein Kaufzwang, der Rechtsweg ist ausgeschlossen)

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Riehen BS, am 10. Juli

Von denen, die schneller besetzen als ihr Schatten

Da unser Gastspiel in Binningen viel zu schnell vorbeiging, haben wir beschlossen unserem Bedürfnis nach Raum mehr Kraft zu verleihen.
Kaum 24 Stunden nach besagter Besetzung sind wir einen Schritt weiter (etwas, das Staat und Regierung seit Jahrzehnten nicht vollbracht haben) und besetzen erneut. Wir brauchen Raum – und deshalb nehmen wir ihn uns.
Warum auch nicht, wenn sogar eine räumlich begrenzte Stadt wie Basel, die angeblich aus allen Nähten platzt, übersät ist mit leerstehenden Gebäuden.
Nach Einkaufsparadies und 70er Baustil in guter Lage an einer von Basels Hauptverkehrsachsen, begeben wir uns ins Grüne, genauer gesagt nach Riehen.
Weit weg vom Alltagsstress der Grossstadt beleben wir hier ein geruhsames Plätzchen, das geschätzte 15 Jahre niemanden interessiert zu haben scheint.
Die Schützengasse 22, die einer Aktiengesellschaft aus Zug gehört, ist von Aufwertung verschont geblieben und das soll auch so bleiben.
Wir sind gespannt und freuen uns auf ein neues Daheim mit viel Potenzial.

Kommt vorbei, wir beissen nicht (jeden)!

Eure Besetzenden

Hier noch einige Bilder aus Riehen:


Das Basler SEK „Basilisk“ wartet zusammen mit weiteren PolizistInnen auf den Ablauf des Ultimatums und damit auf die zu vollstreckende Räumung.


Die Polizei kontrolliert die Besetzenden, die kurz vor der Räumung aufgaben.


Ein SEK-Beamter mit einem unbekannten Gewehrtyp.

Zwei Demos gegen Repression und Polizei

… kopiert von Indymedia CH:

Am Abend des 21. Junis 2013 fanden gleich zwei Demonstrationen statt, die sich gegen die Polizei (und deren Einsatz auf dem Messeplatz) und Baschi Dürr (Sicherheitsvorsteher) richteten.
Die erste startete um 19 Uhr auf dem Theodorskirchplatz mit ca. 200 Personen. Während des Umzugs wurden – dank der Abwesenheit eines Soundsystems – fast durchgängig Parolen gerufen und Plakate gegen die Polizei gekleistert. Begleitet wurde die Demo von einigen nervös wirkenden Verkehrsbullen, die sich jedoch auf die Umleitung des Verkehrs beschränkten.
Um 22 Uhr startete die zweite Demonstration, diesmal mit etwa 500 Personen. Die Stimmung war deutlich aggressiver und kämpferischer als beim ersten Mal. Wieder wurden durchgängig Parolen gerufen, gekleistert und neu auch gesprayt. Die Route führte in die Wettsteinallee, dem Wohnort von Baschi Dürr, von dort bis zum St. Johanns-Park, wo vor genau 25 Jahren die alte Stadtgärtnerei geräumt und abgerissen worden war.Vor Ort mischte sich der Umzug ins Publikum des dortigen Pärkli Jams, einem kostenlosen Festival – einige stürmten mit Transparenten die Bühne und hielten eine Rede.
Abseits der Demo wurden mehrere Zivilbullen angegriffen, eine Polizistin musste – laut Medienberichten – ins Spital eingeliefert werden. Darunter befand sich offensichtlich auch ein Mitarbeiter der Basler Verkehrsbetriebe. Die Bullen haben sich dann gegenüber dem Park aufgestellt und es kam zu einer kurzen Auseinandersetzung, Gegenstände und eine Bengale flogen in Richtung Polizei, mehrmals wurden auch Laserpointer eingesetzt. Diese antwortete mit einer Gummischrotsalve – mindestens zwei Personen wurden im Gesicht verletzt. Laut Medienberichten wurde mindestens eine Person vorübergehend festgenommen.
Die Bullen hatten während einigen Stunden die Strasse vor dem St.Johanns-Park (Elsässerstrasse) gesperrt und sich dann schrittweise zurückgezogen. Im Nachgang führten die Bullen vereinzelt Personenkontrollen durch, dabei kam es offenbar auch zu einem Übergriff. Mehr dazu eventuell später.

Fotos finden sich unter anderem hier.

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Nachfolgend noch ein Text, der während der Demo verteilt wurde:

…Die Härte eines Polizeieinsatzes abzukriegen ist nichts Tolles. Von Pfefferspray und Tränengas brennen die Augen, man glaubt keine Luft mehr zu kriegen. Gummischrotprojektile hinterlassen blaue Flecken, Prellungen, schlimmstenfalls ausgeschossene Augen. Schlagstöcke und Fäuste sind die unmittelbarste Form von Gewalt: Schmerzhaft, Panik verbreitend, demütigend.
Wer letzten Freitag Abend um 22 Uhr auf dem Messeplatz war, musste all dies erleben. Für viele war es vielleicht die erste eigene Erfahrung mit der nackten Gewalt des Staates. Jeder Mensch geht mit Sowas anders um: Schock, Empörung, Angst, Wut, Unverständnis und im schlimmsten Fall Traumata sind nur einige der möglichen Reaktionen, wenn man von Bullen weg geprügelt wird. Es hat uns enorm gefreut, wie viele angesichts des heftigen Angriffs der Bullen ihre Wut ausdrückten und sich aktiv zur Wehr setzten. Dennoch: Jedes Gefühl, dass ein Bullenübergriff bei den von ihm Betroffenen hervorruft, verlangt vollste Beachtung und unsere ganze Ernsthaftigkeit im Umgang.
Die Reaktion, die seit letztem Freitag grosse Teile der Öffentlichkeit dominiert, ist die Empörung: “Die Polizei hat sich total unverhältnismässig verhalten!” oder: “Die Party war doch friedlich!”. Auch diese Reaktion ist auf menschlicher Ebene verständlich. Politisch gesehen, als Botschaft einer Demonstration zum Beispiel, birgt sie aber grosse Gefahren, denn sie zielt am Problem vorbei:
Denn der Bulle ist seiner Funktion nach einzig ein gut ausgebildeter, modern ausgerüsteter Gewalttäter. Ein reiner Befehlsempfänger mit der Aufgabe, uns Menschen in Zügel zu halten, uns die Peitsche mal fester oder weniger fest spüren zu lassen, falls wir in irgendeiner Form -aus dem staatlich tolerierten Rahmen ausbrechen und aufbegehren. Nochmals: Die grundlegende und wichtigste Funktion der Staatsgewalt ist es, die bestehenden Machtverhältnisse aufrecht zu erhalten, wenn nötig bis zum Letzten.Und es braucht nicht viel, um ausserhalb dieses Rahmens zu stehen. Für alles braucht es eine Bewilligung, müssen Vorschriften eingehalten, die Nachtruhe respektiert werden. Nur so lässt sich das reibungslose Funktionieren der Wirtschaft und all der Beschäftigten aufrecht erhalten. In so einer Gesellschaft reicht es schon, sich während einer Kunstmesse ungefragt vor deren Nase zu treffen und sich losgelöst vom Glamour der Kunstelite amüsieren zu wollen.

Das Bewusstsein über diese Tatsache, welches wir oft schon wenige Kilometer von der Schweizer Landesgrenze entfernt unverfälscht antreffen, ist hier dank einer perfektionierten sozialen Befriedung weitgehend inexistent. So ist es auch wenig verwunderlich, dass nach den Übergriffen vom letzten Freitag, oder vielmehr nach deren publik werden, das empörte Geheul der demokratischen Linken los ging, in ihrer Kritik am Vorgehen der Bullerei stets die Tatsache leugnend, dass genau jene Gewalttätigkeit der Kern der Bullenfigur ist.
Wer weltweit dafür da ist, diese lebensfeindlichen Umstände zu beschützen, kann nicht auf der Seite derer sein, die damit nicht einverstanden sind.

Empörung ist das Markenzeichen eines Wunsches nach Veränderung, der all seine Kraft schon im voraus abgegeben hat. Solange sie den Rahmen des demokratischen Mitwirkungsprozesses akzeptiert, kann aus ihr keine grundlegende Veränderung kommen. Was aber wenn eine Veränderung grundlegend sein soll? Was die Bullen letzten Freitag gemacht haben, ist die logische Folge ihrer Existenz und solange wir diese nicht grundsätzlich überwinden, wird keine Empörung verhindern können, dass es künftig wieder und wieder zu solchen Bulleneinsätzen kommen wird.
Wenn diese Empörung aber zu einer beständigen, je nach Situation mehr oder weniger offen ausgelebten, kollektiven Wut wird, die sich auch nicht mehr mit ein paar gesellschaftlichen Überdruckventilen regulieren lässt, und wir uns fragen, wie wir ab heute ohne Bullen leben wollen, nehmen wir ihnen die Existenzgrundlage die wir ihnen täglich geben und schaffen Raum für wirkliche Veränderung.

Auf dass die Figur des Bullen stirbt, wir sehen uns auf der Strasse.

Angriff auf illegale Party auf dem Messeplatz

Nachdem am Freitag Nachmittag unbewilligt kleine Hütten als Kritik am bewilligten Favela-Kunstprojekt auf dem Messeplatz aufgestellt wurden, schritt am Abend die Polizei ein. Sie setzte Pfefferspray, Gummischrot, Knüppel und Fausthiebe ein, um die mehreren hundert Personen auseinanderzutreiben und zum DJ-Pult vorzudringen, wo das Equipment teilweise konfisziert bzw. beschädigt wurde. Nach bisher unbestätigten Gerüchten wurde auch zum ersten Mal in Basel ein Markierungsgewehr eingesetzt, das mithilfe von Farbkugeln „Straftäter“ kennzeichnen soll. Die wütende Menge reagierte umgehend und bewarf die Polizei mit Flaschen, Feuerwerk, Fahrrädern, Stühlen und allem, was sonst noch in Griffnähe war.
Nach nur wenigen Minuten zog sich die Polizei in eines der Messegebäude zurück.

Der Angriff wurde gut dokumentiert – nachfolgend einige der bereits erschienenen Videos:

[youtube]https://www.youtube.com/watch?v=FJkhVEyfhQY[/youtube]

[youtube]https://www.youtube.com/watch?v=MUlKQY3EcUc[/youtube]

[youtube]https://www.youtube.com/watch?v=DfbnAKN6Bhk[/youtube]

Wir würden uns über weiteres Material wie Fotos, Videos oder Augenzeugenberichte freuen, insbesondere auch bezüglich dem Markierungsgewehr und der doch eher aussergewöhnlichen Taktik der Polizei.

Petersgraben 20 besetzt: „Zurück in der Stadt!“

Heute Nachmittag wurde das 1575 erbaute Haus „Zum obern Samson“ am Petersgraben 20 besetzt. Um 19 Uhr gibt es ein erstes gemeinsames Znacht. Die Stimmung ist bis anhin ruhig, bis auf einige Zivis hat sich die Polizei bislang nicht blicken lassen.

Nachfolgend das Communiqué der Besetzenden:

Wir haben’s ja gleich gesagt. Unsere Bedürfnisse nach unkommerziellen Räumen, freier Lebensgestaltung und solidarischem Miteinander werden nicht weniger, nur weil der Schiessstand geplättet wurde.

Das Haus am Petersgraben 20 (nähe Uni) ist eine hübsche Abwechslung vom Landleben in Allschwil. Sein Kontext, bzw derjenige des Lehrstandes, jedoch kann getrost unter „die ewig gleiche Scheisse“ abgelegt werden.
Beinahe sozial angehaucht stand das Haus früher zahlungsschwachen StudentInnen zur Verfügung. Jetzt wird’s die (Überraschung!) ImmoBas totalsanieren und dann… ach, ihr erratet’s schon: Unser städtischer Profitgeier Immobas macht mit mehr als 50 Millionen im Jahr noch nicht genug Gewinn. Oder aber sie suchen nach einem viel zu kleinen Feigenblatt für ihre gesetzlich verankerte Raffgier.

Wir dagegen wünschen uns noch immer ein Leben (möglichst) frei der Bürden Hierarchie und Konkurrenz. Deswegen wollen wir Sexismus, Rassismus und Homophobie an diesem Ort genauso wenig dulden wie Kommerz.

Erneut laden wir also euch alle, die diese Werte mit uns teilen, ein, gemeinsam mit uns für ein anderes Leben zu kämpfen und diesen Raum mit euren, unseren Ideen zu füllen, zu beleben, zu gestalten.

Ihr erreicht uns über die Tramstationen „Universität“ (Linie 3) oder „Universitätsspital“ (Linie 11). Das Haus steht gleich zwischen dem Petersplatz und dem Unispital.

Wir hoffen auf euch!

Liebste Grüsse
Eure Bewohnenden, Dienstag, den 31.5.

PS: Bereits jetzt freuen wir uns diebisch auf die nächsten Kunststücke bürokratischer Ausreden, um uns zu räumen. Gerne nehmen wir Wetten entgegen, welche der folgenden Argumentationen ausschlaggebend sein werden: (a)Wir machen bestimmt wieder nette Wohnungen für StudentInnen, versprochen! (b)Das ist doch alles nicht zonenkonform (c)Da kann ja jedeR kommen! (d)Was werden die NachbarInnen sagen! (e)Die Statik! Oh mein Gott, die STATIK! Oder (e)Was zum Knabbern

Hier einige erste Eindrücke:


Das Haus von vorne


Gang im Erdgeschoss – es gibt viel zu tun…


Dito…


… oder auch nicht.


Dachterasse

Schiessplatz in Allschwil BL geräumt & abgerissen

Update vom 17. Mai
Mittlerweile haben die ehemaligen BewohnerInnen des „unbewohnbar gemachten“ Schiessstandes ein Communiqué zur Räumung und zum Abriss verfasst (kopiert von countdown-basel.tk):

Das war erst der Anfang!

Alles kaputt?

Diesen Diestag, den 14.05.2013, kamen sie plötzlich alle. Über 50 Bullen, eine schwarz vermummte Spezialeinheit mit scharfen MGs, Feuerwehr, Sanitäter und Baufirmen mit ihren Baggern umstellten früh morgens den Schiessstand am Allschwiler Weiher. Etwa 2 Stunden brauchten sie um den Schiessplatz zu räumen. Sie begannen sogleich den Abriss mit dem Ziel, „das Gebäude möglichst schnell unbewohnbar zu machen“ (Stöcklin, Polizeisprecher; BaZ vom 14.05.2013), obwohl es das laut Immobas & Co schon vorher war.

Wieso?

Es lohnt nicht all die bürokratischen Idiotien aufzulisten, weswegen gemäss Immobas und Politikern geräumt werden „musste“. Klar ist für uns, dass ein wunderbarer unkommerzieller Raum verschwunden ist, um Platz zu machen für eine Leere, die einigen Jahren den ewig gleichen Leuten wieder ein paar Millionen in die Taschen spülen wird. Ein Raum für die Öffentlichkeit vielleicht, aber bitte nur für die Zahlenden (Restaurants oder dergleichen).

Wir kommen wieder!

Diese Litanei kümmert uns jedoch nicht. Wir haben uns für aktiven Widerstand entschieden und machen weiter. Wir haben viel voneinander und von unseren Unterstützenden gelernt und sind mehr geworden. Autonomie, gegenseitigen Respekt und Solidarität werden wir weiterleben – illegal, denn für unsere Bedürfnisse gibt es keine Zone. Wir gehen weiter, den Ort verraten wir aber noch nicht.

Alles Liebe, die zukünftig Wiederbewohnenden.

+++++++

Heute morgen zwischen fünf und sechs Uhr wurde der seit rund einem Monat besetzte Schiessstand am Allschwiler Weiher geräumt und anschliessend abgerissen. Zwei sich im Gebäude befindliche Menschen wurden festgenommen. Die Polizei sperrte das Gelände weiträumig ab und setzte eine Spezialeinheit zur Räumung ein.

Hier noch ein paar Eindrücke:

Vorher:

Nachher:

Schiessplatz in Allschwil akut räumungsbedroht

Update vom 9. Mai:
Die Polizei ist bisher noch nicht aufgetaucht, das Gelände ist nach wie vor besetzt! Drei von Immobilien BS vorgeschickte Arbeiter der Firma STAMM wurden vor einigen Tagen daran gehindert, Fenster und Türen zuzumauern. Mehr Infos auf countdown-basel.tk.

Stand 6. Mai:
Heute Mittag hat die Polizei den Besetzenden mitgeteilt, dass gleichentags um 18 Uhr geräumt werden soll. Um 18 Uhr ist allerdings nichts passiert. Es ist davon auszugehen, dass die Polizei morgen früh räumen wird.

Update zur besetzten Ex-Migrol-Brache

via Tageswoche:


Die Besetzer eines brachliegenden früheren Tanklager-Areals in den Basler Rheinhäfen dürfen vorübergehend bleiben: Die Hafendirektion will den so genannten «Wagenleuten» bis nach den Sommerferien Zeit geben, sich einen definitiven Standort zu suchen. Von sda

Bisher hätten sich die Wagenleute «unproblematisch verhalten», teilten die Schweizerischen Rheinhäfen am Donnerstag mit. Deren Wagenplatz sei gemäss dreiwöchigen Beobachtungen «kurzfristig verträglich mit dem Betrieb im Umfeld». In einem Gespräch seien «Spielregeln» für das Gastspiel im Hafen festgelegt worden.

Das betreffende Areal am Klybeckquai liegt neben weiteren frei gewordenen Hafenflächen, wo Zwischennutzungen angekündigt worden waren. Ob letztere vor diesem Sommer zustandekommen, ist indes wegen Nachbarschafts-Einsprachen und Projekt-Absagen noch offen.

Update zum besetzten Schiessplatz in Allschwil

Nach einem Treffen mit dem Gemeinderatspräsidenten von Allschwil und IBS veröffentlichten die Besetzenden gestern folgende Stellungnahme:

Heute um 14:00 Uhr lud uns die Gemeinde Allschwil zusammen mit ImmoBas zu einem gemeinsamen Gespräch ein, um die Situation am Schiessstand zu diskutieren. An dieser Sitzung nahmen Anton Lauber (Gemeindepräsident Allschwil), Andreas Kressler (ImmoBas) und drei Bewohnende teil.

Das einzige Zugeständnis seitens Kresslers war allerdings, dass er den Strafantrag zurück zöge, wenn wir jetzt freiwillig gingen.
Beide Parteien äusserten, dass die Besetzung im jetzigen Zustand nicht zu dulden und eine Räumung unausweichlich sei. Einen Termin oder ein Ultimatum teilte man uns nicht mit.
Die allfälligen Gründe, wegen denen wir nicht toleriert werden könnten, sind alt: es sind Bedenken bezüglich des Brandschutzes, der Sicherheit, der Statik, eventueller Lärmbelästigungen und des verseuchten Bodens geäussert worden; es hiess, dass das Gebäude generell nicht bewohnbar sei, weil es dazumals nicht als Wohnraum konzipiert worden sei. Ausserdem handle es sich um eine „weiße Zone“, für die keine klar definierte Nutzungsform (Industrie, Wohn- oder Gewerberaum) vorgesehen wäre. Laut Kressler seien – aufgrund der durch die Regierung bestimmte Zonenaufteilung – der Besitzerin ImmoBas die Hände gebunden.
Eine Umzonung wäre ein riesiger bürokratischer und finanzieller Aufwand, da diese die Einhaltung endloser Sicherheitsauflagen wie zum Beispiel Notausgänge, Brandschutz usw. beinhalten würden. Es müsse gewährleistet werden, dass genügend sanitäre Anlagen zur Verfügung stünden.
In den nächsten Jahren sollen hier große Bauvorhaben realisiert werden – darunter eben auch Wohnräume, obwohl der oberhalb des Schiessplatzes angelegte Skypark – eine Siedlung von Luxuseigentumswohnungen – grösstenteils leer steht.

Dass es schlussendlich eine politische Entscheidung und keine bürokratische ist, zeigt sich am Beispiel Zürich, wo selbstorganisierte, besetzte Orte geduldet werden – unabhängig von der Zonenkonformität.

Bis vor 5 Jahren (Schliessung des Schiessstandes 2008 wegen Lärmbelästigung) sind auch alle Kriterien erfüllt worden:
Für die dauerhaft bewohnte Drei-Zimmer-Wohnung, gastrogewerbliche für das Restaurant, sanitäre Anlagen für Gäste und Nutzende und Feuerschutz für die scharfe Munition, die hier regelmässig verschossen wurde.

Wir sind der Meinung, dass es sich um vorgeschobene Argumente handelt. Brandschutz, Sicherheit und sanitäre Anlagen sind uns natürlich ein grosses Anliegen – wir wohnen ja hier.
Und es ist nicht nur möglich, sondern auch wunderschön hier zu wohnen: Es gibt bereits eine vollausgestattete Wohnung, mindestens fünf Toiletten, etwa vierzig Feuerlöscher und eine Feueranlage, die die Feuerwehr in fünf Minuten auftauchen lässt.
Auch besteht die ganze Rückwand des Gebäudes aus Rollläden, ist also ein einziger Notausgang. Was die Statik angeht, so hält dieses Gebäude nochmals hundert Jahre. Und wie sogar Anton Lauber dem versammelten Einwohnerrat mitteilte sind wir nicht laut, es sind bis jetzt keine Klagen eingegangen. Ganz im Gegenteil, die Anwohnerinnen und Anwohner beschweren sich über Flug- und den bevorstehenden Baulärm.

Weder ImmoBas noch die Gemeinde Allschwil möchte die Verantwortung übernehmen oder haftbar sein. Das macht nichts. Wir wollen für uns selbst Verantwortung übernehmen. Deshalb sind wir hier und wir werden bleiben.

Dass das Bedürfnis nach solch einem Ort gross ist, zeigen die Menschen, die diesen Ort täglich nutzen, einfach nur vorbeischauen oder gar konkrete Projekte planen wie ein selbstverwaltetes Restaurant usw. Bereits über 250 Unterschriften wurden von solidarischen Nachbarn für uns gesammelt. Wir laden daher weiterhin ein, vorbeizuschauen und an den Garten und Bautagen, Infoveranstaltungen und Kinoabenden teilzunehmen oder selber etwas auf die Beine zu stellen. Das weitere Programm für die Woche: Diesen Samstag 14-18 Uhr Indianertag für grosse und kleine Kinder, Sonntag 19 Uhr Projektsitzung und Planung der kommenden Woche.

Schiessstand Allschwil: „Warum wir besetzen“

von countdown-basel.tk:

Seit Jahren ist die Tendenz festzustellen, dass immer mehr billiger Wohn- und Kulturraum sowie selbstorganisierte Räume verschwinden – und zwar zu Gunsten gewinnorientierter Bauten und teuren Luxuswohnungen. Dies hat zur Folge, dass Quartiere aufgewertet werden und lediglich Menschen mit grösseren Einkommen Zugang zu Wohn- und Kulturraum haben, währendem Menschen mit wenig Geld aus ihren Häusern und von ihren Plätzen, kurz: aus ihrem Zuhause und ihren Begegnungsräumen, verdrängt werden.

Die Immobilien Basel, die auch Besitzerin des Schiessstandes ist, ist sich diesem Prozess, der Gentrifizierung genannt wird, voll und ganz bewusst. Der ursprünglich im Sozialdepartement angesiedelte öffentliche Wohnungsbau wurde mit dem Umzug ins Finanzdepartement nach rein marktwirtschaftlichen Kriterien neu ausgerichtet – für die ImmoBas bedeutet dies profitorientiert zu planen und zu bauen. Diese institutionalisierte Neuausrichtung von Stadtentwicklung wird aber nicht nur bei und durch ImmoBas sichtbar. Auch am Basler Rheinhafen bzw. im Klybeckquartier nimmt gewinnorientierte Politik Gestalt an: Dort soll in den nächsten Jahren ein neues Quartier auf dem Gelände des Hafens entstehen, damit der Marktwert des Bodens steigt und somit ‚aufgewertet‘ wird. Dass viel ungenutzter Leerstand vorhanden ist, wird uns allen vorenthalten.

Die Geschichte des Schiessstandes verlief folgendermassen:
Seit Freitag, 12.4.13 ist der Schiessstand besetzt. Am gleichen Tag wurde der Strafantrag von der ImmoBas eingereicht. Hinter verschlossenen Türen fanden daraufhin Gespräche zwischen der ImmoBas, der Gemeinde Allschwil und der Polizei statt. Nach Angaben von Herrn Lauber werde weder die Gemeinde noch die ImmoBas die Besetzung des Schiessstandes dulden. Die Gründe dafür seien so genannte Sicherheitsbedenken betreffend der Gebäude, auch wenn der eigens für die Erhaltung des Schiessstandes gegründete Verein diese garantieren möchte. Diese Sicherheitsbedenken wurden schon bei vergangenen Besetzungen als Vorwand genutzt, um diese vorzeitig zu beenden, wie z.B. beim Hotel am Steinengraben vor 6 Jahren.

Im Gegensatz zur ImmoBas organisieren wir uns mit der Nachbarschaft: Besuchende des Schiessstandes empören sich über das ungenutzte Gebäude und erinnern sich an die abgerissene Minigolfanlage Laubfrosch, welche vor knapp 10 Jahren während einer Nacht-und-Nebel-Aktion von der Securitas abgeriegelt und von der Firma Stamm platt gewalzt wurde. Heute stehen dort Luxuswohnblöcke. Auch in diesem Fall fühlte sich die Bevölkerung übergangen. Das Areal war das Zuhause vieler alter Bäume – mit dem einzigen Problem, dass er nicht rentabel war.

Generell äussern sich Besuchende negativ über die Stadtentwicklungspolitik – Pläne über weitere Überbauungen lösen bei ihnen Wut und Unverständnis aus. Gerade deswegen bekräftigen sie uns bei der Besetzung, indem sie unsere Begeisterung für den Ort teilen, unser Engagement loben und Essen und Spenden bringen. Diese Stimmen werden kaum gehört. Zu diesem Zweck haben wir eine Unterschriften-Aktion gestartet. Durch eben jene Orte wie dem Schiessstand, dem Wagenplatz und der OFF-Bar, werden Begegnungsorte für viele Menschen und ihre Ideen geschaffen.

In der vergangenen Woche wurde am Schiessstand ein Gartenprojekt, ein Kinoabend und ein Mittagstisch von Sympathisanten und Sympathisantinnen organisiert. Weitere Projekte wie ein Sportraum, diverse Werkstätte, kollektive Wohnräume sowie ein Café und eine Beiz sind gerade am Entstehen. Für die Umsetzung dieser Projekte und für Renovationsarbeiten am Haus haben bereits viele Handwerker und Handwerkerinnen ihre Hilfe und ihr Fachwissen angeboten.

Die Medien konstruieren ein falsches Bild von lieben und bösen Besetzern – diese Trennung existiert für uns nicht.
Was für uns zählt, ist die Wiederaneignung von leerstehenden Räumen.

Wir wollen die Eigentumsfrage stellen.
Wir wollen keine Zwischennutzungen und uns durch Auflagen und vertragliche Bedingungen einschränken lassen.
Wir wollen selbstverwaltete Räume für Projekte aufbauen.
Wir wollen ein autonomes Kulturzentrum errichten.

Die Bewohnenden des Schiessstandes

Schiessplatz Allschwil besetzt

Heute Nachmittag ist der Schiessplatz in Allschwil besetzt worden. Im Folgenden das Communiqué, kopiert von countdown-basel.tk. Anscheinend soll die Eigentümerin, die immobas, die Räumung des am Allschwiler Wald gelegene Gebäude bereits in die Wege geleitet haben.

Hier und heute besetzen wir mal wieder. Wir entziehen den seit Jahren ungenutzten Schiessplatz in Allschwil der Willkür beider Basel und beleben ihn nach unseren Vorstellungen. Bevor ihn die SpekulantInnen der Immobas auf Vorrat abreissen und damit ein Areal voller Möglichkeiten zerstören können. Wir glauben nicht, dass wir den einfachen Mietenden, den einfachen Lohnabhängigen erklären müssen, wieso wir ein Leben jenseits von Profitlogik und Schufterei anstreben. Nur Medien und rechte IdiotInnen schaffen es regelmässig, Menschen, die auf der Suche nach einem solidarischen, möglichst geldfreien Zusammenleben sind, mit Neid und Missgunst zu begegnen. All jene Menschen, die auch nach diesen Zielen streben, laden wir herzlich ein, diesen neuen Raum mit uns zu teilen, ihn gemeinsam zu gestalten und den Geldgeilen und Hassbegierigen den gemeinschaftlichen MIttelfinger zu zeigen. Wir wünschen uns ein Zusammensein ohne die lästigen Bürden der Konkurrenz und der Hierarchie. Deswegen wollen wir rassistisches, sexistisches und homophobes Verhalten hier nicht dulden. Also kommt vorbei zu uns, diskutiert mit uns, feiert und schmaust mit uns. Macht euch euer eigenes BIld und geniesst mit uns die kleine Freiheit, mal einfach nett zueinander zu sein. Ihr erreicht uns, wenn ihr die 8er Tram bis zur Endhaltestelle „Neuweilerstrasse“ nehmt, dann den „Herrenweg“ hinauf lauft und zwischen Allschwiler Weiher und Parkplatz weiter geht. Ihr könnts dann nicht verpassen. Gerne erinnern wir uns und alle anderen auch immer wieder daran, dass andere Menschen einen ähnlichen Kampf führen. WIr grüssen ganz herzlich den neuen Basler Wagenplatz, die neu-autonome Offbar, die BesetzerInnen der Rautistrasse in Zürich und all jene, die wir hier aus Platzgründen doch vergessen. Für Medienschaffende und/bzw Menschen, die gerne vereinfachen, hier noch einige wertvolle Schlagworte: „gewaltbereite Chaoten“, „Villa Rosenau- Umfeld“, „rechtsfreier Raum“, „Sozialschmarotzer“. Mit einigen Füllwörtern und etwas Einfallslosigkeit lässt sich daraus bestimmt ein Zeitungsartikel basteln.

Neues vom Wagenplatz an der Uferstrasse

Die Besetzung der Brachfläche an der Uferstrasse geht bereits in den fünften Tag. Seit dem Beginn am Karfreitag ist auf der Ex-Migrol-Parzelle viel passiert. Neben dem Wagenplatz haben sich weitere Projekte auf der Brache nieder gelassen. Am Osterwochenende entstand aus einem alten Wohnmobil eine Bar namens Hafenscharte, daneben bauten einige eine Gemeinschaftsküche. Eine kleine Bühne wird in Zukunft für musikalische Unterhaltung sorgen.
Die BewohnerInnen des Wagenplatzes haben derweil angefangen sich einzurichten. Die Wägen sind in einem geräumigen Kreis angeordnet, in der Mitte eine Feuerstelle, verschiedene Sitzgelegenheiten, eine Plane schützt vor Regen. Es ist gemütlich hier.
Auch sonst war einiges los. Trotz der kalten Temperaturen waren durch den Tag immer zwischen 30 und 80 Leute anwesend. Als sich am Montag die Sonne zeigte, spazierten unzählige Interessierte die Uferstrasse lang und informierten sich an der neu aufgestellten Info-Tafel.

Die Wand, welche die Parzelle auf drei Seiten umschliesst, ist inzwischen fast vollständig bemalt und künstlerisch gestaltet worden. Auch die GegnerInnen von Rheinhattan haben sich mit der Besetzung solidarisiert. Sie veranstalteten am Ostermontag eine öffentliche Diskussion über die Zwischennutzungen, die dieses Jahr auf dem Hafenareal beginnen sollten. Die Veranstaltung war mit über 50 Anwesenden gut besucht.

Nun warten alle gespannt darauf, wie es diese Woche weiter gehen wird. Wie werden die Schweizerischen Rheinhäfen (SRH), Besitzerin der besetzten Parzelle, reagieren? Werden sie es wagen, ein weiteres Mal alles zu unterbinden, was sich im Hafen an Leben entwickelt? Schon einmal (im Herbst 2011) drohten sie dem Wagenplatz mit der Räumung, bis dieser freiwillig ging. Und sogar die offiziell ausgewählten Zwischennutzungsprojekte müssen schon in der Verhandlungsphase darum kämpfen, nicht in einer Flut von Auflagen zu ersticken, die ihnen die SRH und die Stadtverwaltung machen wollen. Es bleibt spannend, der Ausgang ist offen. Sicher scheint nur, dass immer mehr Leute nicht mehr auf eine Bewilligung warten wollen und selber die Initiative ergreifen. In diesem Sinne steht die Ex-Migrolparzelle allen offen, die eigene Projekte und Ideen umsetzen wollen.

Für morgen Mittwoch, 3. April um 17:30 Uhr ist eine offene Vollversammlung auf dem Gelände angesagt, auf der über den aktuellen Stand der Verhandlungen und über die verschiedenen anwesenden Projekte informiert wird. Presse ist dabei unerwünscht.

Ex-Migrol-Parzelle am Klybeckquai besetzt!

… sagt der Wagenplatz:

Back to the Future
29 Mar ’13

Auf die Plätze, fertig, los!

Zum Auftakt ein Rückblick
September 2011 – März 2012

Intensive Verhandlungen und Suche mit der Stadt Basel nach einem geeigneten Standort für den neu gesprossenen Wagenplatz. Von vielen abgeklärten Plätzen war der Hinterhof der Freiburgerstrasse 7 der einzige Ort, der dem alternativen Wohnprojekt Boden bot.

Seit März 2012 befindet sich der Wagenplatz Basel im Hinterhof der Freiburgerstrasse 7, im befristetem Mietverhältnis mit der Sozialhilfe BS. Der Mietvertrag sollte auf April 2013 verlängert werden. Nach feuerpolizeilicher Prüfung des Bau- und Gewerbeinspektorat kann die Sozialhilfe jedoch den Vertrag aus folgendem Grund nicht neu ausstellen: Das Gutachten verlangt einen Sicherheitsabstand der Wägen zu den seitlichen Gebäuden von mindestens 10m. Bei einer Platzbreite von 20m ist es somit nicht mehr möglich auch nur einen Wagen auf diesen Platz zu stellen.

Seit knapp drei Wochen wissen wir nun, dass unser Mietvertrag per Ende März 2013 nicht verlängert wird und jeder Wagen ab dem 3. April illegal auf dem Platz steht und somit anzeige- und räumungsbedroht ist.

Der Regierungsrat ist über diese Situation informiert, hat dazu aber noch keine Stellung bezogen. Auch auf einen Brief vom Februar, worin der Wagenplatz den Regierungsrat zum erneuten Gespräch bittet, ist bis heute keine offizielle Antwort eingetroffen.

Eine intensive Platzsuche hat während einem Jahr trotz viel Aufwand und erfinderischen Konzepten nichts gebracht – es standen meist Zonenkonformität
oder ökonomische Verwertungsideen in der Quere. Viele der damals vorgeschlagenen Plätze stehen heute noch leer. Die Suche haben wir längst ausgeweitet über die Stadtgrenzen hinaus.

The Show must go on!
Der Wagenplatz braucht einen neuen Platz. Bei diesem Anliegen geht es nicht nur um die festgefahrene Idee einer handvoll Leute…

Wir stehen ein
für ein wohnpolitisches Anliegen
für ein Recht auf günstigen Wohnraum
für eine ressourcenschonende und einfache Lebensweise
für einen Lebensentwurf, der die Gemeinschaft, nicht den Individualismus fördert
für die Bildung sozialer Strukturen, die über die Kleinfamilie hinaus gehen für die Möglichkeit, auch mit wenig Mitteln, den eigenen Lebensraum gestalten zu können

Wir sind ein offener und veränderbarer Organismus, sozial und gemeinschaftlich. Wir wollen einen Mikrokosmos erschaffen, bei dem es mehr als nur um Wohnen und mehr als nur um uns geht. Der Ausdruck kann vielfältig sein: Musik, Essen, Diskussion, Flohmarkt, Werkstatt, Ausstellung, Workshop, Kinderbetreuung.

Wir wollen etwas beitragen zum Diskurs von wohnpolitischen Fragen, praktisch und konkret. Wie lebt man in Gemeinschaft? Wie geht man mit Unterschieden, Diversität und Reibung um? Was heisst ökologisch leben? Wie sehen unsere Energiebilanzen aus? Welche Alternativen bestehen im Umgang mit Grund und Boden? Was bedeutet Selbstverantwortung und Solidarität heute?

Back to the Future
Wir wissen, dass es eng ist im Stadtkanton Basel. Trotzdem finden wir, dass es möglich sein muss, auf ungenutzten Brachen eine temporäre Nutzung für experimentellen Lebensraum zu gewähren.

Wir sind auf die ExMigrol Parzelle an der Uferstrasse gezogen und werden diesen Platz in bester Manier, feierlich und mit Freude nutzen. Ein schöner Platz an einer tollen Lage, wir wollen ihn beleben, ihn mit anderen teilen und zu gegebener Zeit wieder freigeben.

Wind im Haar und Sturm im Segel

(siehe auch Artikel in der Tageswoche)

Communiqué zur (Frauen-)RTS vom 8.3.2013

… per Mail erhalten:

Am Abend des 8. März, dem internationalen Frauenkampftag, fand in Basel eine Reclaim the Streets (RTS) statt, an der 150 Personen teilnahmen. Mit dieser Aktion wollen wir keine Forderungen an staatliche oder andere Strukturen stellen, sondern uns selbstbestimmt einen Raum nehmen, um auf unsere Anliegen als Frauen – und Menschen, die sich in der Zweigeschlechtlichkeit nicht klar verorten – innerhalb der herrschenden Ordnung aufmerksam zu machen. Wir setzen uns ein für eine Gesellschaft, in der die Zugehörigkeit zu den Geschlechtern nicht mehr die sozialen Positionen bestimmt und in der für alle die Möglichkeit besteht, nach ihren Bedürfnissen zu leben. »Wir wollen keine Quoten, wir wollen Revolution«, so das Motto dieses Abends. Frauenquoten sind unserer Meinung nach ein Integrationsinstrument in das bestehende Wirtschaftssystem und zeigen keine Perspektive grundsätzlicher Veränderung auf. Wir kämpfen für eine Gesellschaft jenseits des Kapitalismus, in der Differenzen zwischen Menschen als Bereicherung und nicht als Normabweichung angesehen werden und in der ein solidarisches Miteinander möglich wird.

Nachtrag: Communiqué von Freundinnen und Freunden der Villa Rosenau

Vom 10. Februar 2013:

Nach den ersten Schreckmomenten, die auf den Brand der Villa Rosenau folgten, sowie Erste-Hilfe-Massnahmen zur Sicherung von Unterkunft, Hab und Gut, konnten wir uns zusammensetzen und wollen folgendes mitteilen:

Am Sonntagmorgen 03.02.13 griffen die Flammen gegen 7 Uhr nach einem Kabelbrand in einem der Villa Rosenau vorgelagerten Wohnwagen auf das Haus über. Obwohl mehrfach versucht wurde, den Brand zu löschen, brannte eine Seite des Hauses vollkommen aus. Was nicht durch das Feuer zerstört wurde, ist durch Löschwasser unbrauchbar geworden.
Am Freitagmorgen 08.02.13 um ca. 5.30 Uhr kamen die Bagger in Begleitung von ca. 20 Polizisten angefahren, um die Villa Rosenau definitiv zu räumen und schliesslich abzureissen. Auf dem Parkplatz des Hauses befanden sich 1 Bus und 3 Anhänger welche durch den Baggereinsatz zerstört wurden, obwohl die Bewohner diese noch wegbringen wollten. Zudem wurde ein weiterer Bus, der durch eine mündliche Bewilligung auf dem FRIGO Parkgelände parkiert wurde, mitsamt allem Hab und Gut, zerstört.
Es überraschte uns nicht, bereits wenige Stunden und in den folgenden Tagen nach dem Brand, Genugtuung und Häme seitens der politischen Rechten zu sehen. Diese Tendenz spiegelt sich seit Jahren auch in der Zusammenarbeit mit gewissen Medien. Obwohl uns der Verlust der Villa Rosenau hart trifft sind wir uns bewusst, dass autonome Strukturen nicht an diesen Raum gebunden sind. Unsere emotionale Bindung zur Villa Rosenau steht unseren Idealen und Plänen nicht im Weg.
Denn das besetzen von Häusern ist ein Mittel unter vielen, um sich Raum für selbstverwaltetes Leben zu erschaffen. In diesen Räumen entstehen soziale Strukturen, welche dem Individualismus und der Hierarchie der Gesellschaft eine gelebte, kollektive Alternative entgegensetzen. Solche Freiräume wurden in der Vergangenheit aktiv von Seiten verschiedener Institutionen verhindert. Dass Freiraum in einer von der Stadtentwicklung und ihrer Prostitution vor dem Kapital zugentrifizierten Stadt aber Not tut, sollte anhand der vielen vergangen illegalen Partys, Sauvages und Freiraumdebatten offensichtlich sein.

Wir lassen uns weder verdrängen noch wegdiskutieren.

Freundinnen und Freunde der Villa Rosenau

Gedenkumzug in Solidarität mit der abgerissenen Villa Rosenau

Am Abend des 9. Februars 2013 zogen ca. 250-300 Personen in Solidarität mit der abgebrannten und nun abgerissenen Villa Rosenau durch Basel. Der Trauermarsch startete bei der ehemaligen Villa, an deren Stelle sich nun eine planierte Kiesfläche befindet. Mit einem wortlosen Transparent ging es via Voltaplatz und Elsässerstrasse über die Mittlere Brücke, um dann via Klybeckstrasse zur Dreirosenmatte zu gelangen. Auf dem Weg wurden Wände und das Auto einer Sicherheitsfirma verziert. Ein Team von TeleBasel, das aus scheinbar sicherer Distanz filmen wollte, wurde angegriffen und in die Flucht geschlagen. Auch ihr Auto hat Schäden davon getragen – angesichts der Welle an diffamierenden Berichten in den letzten Monaten eine verständliche Reaktion.
Die Polizei war mit einem sehr grossen Aufgebot präsent, hielt sich aber versteckt und griff nicht ein. Es gab keine Verhaftungen.

Wie uns zugetragen wurde, ist seit kurzem einer neuer Blog online gegangen, der als “offenes Infoportal rund um den Brand, die Räumung und deren Konsequenzen” fungieren soll.