Archiv der Kategorie: Aktionen

Besetzung der Schwarzwaldallee 269

Update: Die Besetzenden haben uns mittlerweile ein Statement zukommen lassen – vielen Dank an dieser Stelle!

Die Schwarzwaldallee 269 ist unser Ansicht nach ein Ideales Haus für eine Besetzung. Es ist am Stadtrand hat nur wenig direkte Nachbarschaft es steht seit 3 Jahren leer. Die Vorbesitzer zeigen deutlich auf was Sie von einer gerechten Gesellschaft verstehen.

Nach unser Ansicht sollte freies Wohnen ein Menschenrecht sein. Es ist natürlich ein Dach über dem Kopf zu haben und es in stand zu halten. Jedes Tier würde sich ein Nest bauen. In diesem System in dem einem nichts gehört – weder Land noch Haus ausser man erbt, ist man gezwungen ein grosser Teil seiner Zeit für etwas zu geben das selbstverständlich sein sollte. Wie kann Kommerz freie Kultur und Leben entstehen wenn nicht einmal der Platz dafür da ist. Wir wollen und brauchen keine Subventionen.

Diese Besetzung ist eine politischen Aktion die unsere Anliegen direkt einfordert. Wir haben angefangen unser Leben selbst in die Hände zu nehmen und warten nicht bis sich etwas ändert. Wir haben es satt depressiv und traurig zu sein. Wir wollen leben. Nichts weniger. In Basel herrscht akuter Wohnungsmangel und erst recht in einem bezahlbaren Segment für junge Leute. Wir wollen nicht länger warten mit der Vorstellung von Zusammenleben wie wir Sie mit unseren Mitmenschen vorstellen. Sozial und Fair. Kreativ und Lebendig. Diese Bedingungen zu finden ist schlicht nicht möglich. Wir haben nun aufgehört zu warten. Wir stellen uns vor eine vertragliche Zwischennutzung des Hauses zu erreichen bis zur weiteren Nutzung des Hauses.

In anderen Städten stellt dies kein Problem dar. Wo bleibt die Zürcher Reglung? Solange kein Plan vorliegt sollte man bleiben können. Dies fordern wir. Wir brauchen den Raum um uns zu entfalten wir können nicht verstehen wie Häuser solange leer und tot bleiben können.

Wir haben nicht vor aufzuhören zu Besetzen bis wir erhört werden.

Wir sind weit weg davon ein bisschen alternativ zu sein und ein bisschen Spass haben zu wollen.

Es geht weiter.

Kollektiv Schwarze Erle.

 


 

via Tageswoche:

Eckhaus an der Schwarzwaldallee 269 besetzt

Seit Anfang Woche ist das Eckhaus an der Schwarzwaldallee 269 besetzt. Der zuständige Liquidationsverwalter hat den Besetzern heute mündlich eine legale Zwischennutzung bis im Sommer zugesagt. Die leerstehende Liegenschaft hat eine bewegte Geschichte hinter sich, die von betrügerischen Machenschaften der Besitzer und von der Nutzung als Freudenhaus geprägt ist.

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Das Eckhaus an der Schwarzwaldallee 269 in unmittelbarer Nachbarschaft zur Erlenmatt vermittelt äusserlich einen schmucken Eindruck. Die im zarten Rosaton bemalte Jugendstil-Liegenschaft mit ihrem markant geschwungenen Giebel und Bar-Räumlichkeiten im Erdgeschoss wurde 1907 von Gustav Doppler erbaut.

Auf den ersten Blick wirkt das Haus mit seinen verrammelten Türen zwar verlassen, ein schlichtes Transparent an der Fassade belehrt aber eines besseren: «Seit Anfang Woche ist das Haus besetzt.» Die Aufschrift kann nun aber womöglich bald erstetzt werden – mit der Aussage «zwischengenutzt».

«Die Schwarzwaldallee 269 ist unserer Ansicht nach ein ideales Haus für eine Besetzung», schreibt ein Kollektiv, das sich «Schwarze Erle» nennt, in einer Mitteilung an die TagesWoche. Es befinde sich am Stadtrand, habe nur wenig direkte Nachbarn und stehe seit drei Jahren leer, heisst es weiter.

Betrügerische Besitzer und ehemaliges Freudenhaus

Das mit diesen genannten drei Jahren stimmt allerdings nur, wenn man von einer normalen Wohnbelegung ausgeht. Denn bis vor knapp zwei Jahren dienten die Bar im Erdgeschoss und die kleinen Wohnungen in den oberen Stockwerken als Freudenhaus, das offenbar für ungeschützten Verkehr bekannt war, wie aus einschlägigen Internetforen hervorgeht.

Und auch was die Besitzverhältnisse angeht, vermittelt die propere Fassade einen falschen Eindruck. Als Hausbesitzers ist eine Firma mit Namen Fortius Asset Management AG aus Weinfelden (ZH) aufgeführt, die sich in Liquidation befindet und hinter der zwei in Zürich wohnhafte zwielichtige Gestalten standen. Diese kauften nicht nur Häuser zu überrissenen Preisen, wie aus Zeitungsberichten hervorgeht, sondern auch Luxusautos und teure Uhren.

Das dazu nötige Geld konnten die beiden Firmeninhaber aber nur mit betrügerischen Mitteln auftreiben. Sie gründeten eine Pensionskasse, missbrauchten das Geld aber für ihre teuren Einkäufe. Im Juli 2014 wurden sie deshalb vom Berzirksgericht Dietikon zu Freiheitsstrafen von je drei Jahren verurteilt, wie der «Tages-Anzeiger» berichtete.

Legale Zwischennutzung mündlich zugesagt

In einem Brief an die Nachbarn stellen sich die Besetzer als «eine Gruppe junger Menschen» vor, die ihren «Traum von einem Zusammenleben» erfüllen möchten. «Wir wollen weder stören, noch irgend jemandem zur Last fallen. Wir wollen unser Leben selber in die Hand nehmen und sehen dieses leerstehende Haus als geeignete Möglichkeit, es bis zu einer weiteren Nutzung zu beleben», ist im freundlich verfassten Brief weiter zu lesen.

Dieser Wunsch geht nun zumindest zum Teil in Erfüllung. Wie einer der Besetzer gegenüber der TagesWoche sagt, habe der St. Galler Anwalt – der für die Auflösung der Besitzerfirma zuständig ist – mündlich eine Zwischennutzung bis im Sommer zugesagt. «Und wir haben uns bereit erklärt, die Wasser- und Stromrechnungen zu bezahlen», sagt der Besetzer, der sich über das Entgegenkommen positiv überrascht zeigt.

Vor Ort zeigten sich die Besetzer zwar zu einem Gespräch bereit, die Bitte nach einem Augenschein im Innern wurde aber abgeschlagen. Das Hausinnere sei aber sauber und in einem guten Zustand, auch wenn die Art des Ausbaus Geschmacksache sei, sagte einer der Besetzer.

Nicht die erste Besetzung

Zur Gruppe der Besetzer gehören auch Leute, die im November des vergangenen Jahres bereits zwei Häuser an der Hochstrasse besetzt hatten. Auch damals wurden die Besitzer um eine Zwischennutzung gebeten, allerdings ohne Erfolg. Die Besitzer, die bereits fertige Umbaupläne vorliegen hatten, liessen die Häuser kurze Zeit nach der Besetzung räumen.

Auf der anderen Seite ist es auch nicht das erste Mal, dass das Haus an der Schwarzwaldallee besetzt ist. Die letzte Besetzung liegt allerdings bereits über zehn Jahre zurück. Damals drangen junge Punks in das leerstehende Haus ein. Bald darauf räumte die Polizei aber die Liegenschaft.

Reclaim the Streets an Silvester

Am Mittwoch, den 31. Januar 2014, haben sich ca. 100 Personen die Strassen für einen unangemeldeten nächtlichen Umzug genommen.

Wandbild am Endpunkt des Umzugs (Bild von wandschmuck2.wordpress.com)

Vom St. Johanns-Park ging es via Johanniterbrücke, Klybeckstrasse, Rebgasse zum Restaurant Hirscheneck. Trotz der eher geringen Teilnehmendenzahl wurden an ausgewählten Stellen Parolen und Schablonen gesprüht. Getroffen hat es unter anderem erneut die Büros von Herzog & de Meuron („Ihr verdient an Verdrängung… immer noch!„) und die Lady Bar („Die Zwischennutzung ist die entwaffnete Form der Besetzung!„). Uniformierte Polizei war weit und breit keine zu sehen, es gab entsprechend weder Kontrollen noch Festnahmen.

Falls ihr noch mehr Fotos vom Umzug oder den Aktionen habt, gerne uns (dmadeimdaig@riseup.net) zukommen lassen.

Sauvage auf dem NT-Areal 2012: Appellationsgericht mildert Urteil

gefunden auf SRF:

Basler Appell-Gericht mildert Strafe für Links-Autonomen

Das Gericht hält zwar an der Freiheitsstrafe von 14 Monaten des Basler Strafgerichts fest. Der Verurteilte muss jedoch nur noch eine Reststrafe von einem Monat absitzen. Beim Prozess ging es unter anderem um Gewalt gegen Beamte nach einer illegalen Party auf dem nt-Areal im Sommer 2012.

Ein Autonomer, der nach Ausschreitungen auf dem NT-Areal in Basel im Sommer 2012 zu vierzehn Monaten Freiheitsstrafe unbedingt verurteilt worden war, muss nur noch eine Reststrafe absitzen: Das Basler Appellationsgericht hat am Montag das erstinstanzliches Urteil gegen den heute 31-Jährigen gemildert.

Das Appellationsgericht sprach von der ursprünglichen Freiheitsstrafe acht Monate bedingt aus. Zudem wurde ihm schon vom Strafgericht die über fünfmonatige Untersuchungshaft angerechnet, sodass er noch rund einen Monat absitzen muss.

Das Appellationsgericht trug damit dem Umstand Rechnung, dass der Mann sich inzwischen ernsthaft um eine berufliche Ausbildung bemüht. Das erlaube eine günstigere Prognose als es dem Strafgericht noch möglich war.

Gewalt gegen Beamte

Das Strafgericht hatte die 14 Monate unbedingt unter anderem wegen Gewalt gegen Beamte, Landfriedensbruch, Körperverletzung und Angriff ausgesprochen. Die Verhandlung fand damals unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt aus Angst vor Tumulten oder Ausschreitungen im Gerichtssaal. Aus demselben Grund fand die Verhandlung des Appellationsgerichts am Montag Nachmittag wieder am Strafgericht statt. Der Verteidiger des Angeklagten hatte verlangt, dass der Prozess in erster Instanz wiederholt wird, weil er damals unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattgefunden hatte.

Keine (militarisierte) Kongressstadt Basel!

gefunden auf ch.indymedia.org/de:

Medienmitteilung zur Demonstration „OSZE Angreifen!“

Rund 1‘500 Personen sind heute in Basel gegen die OSZE Ministerratskonferenz auf die Strasse gegangen. Unter der Parole “Kriegstreiber wollen Frieden fördern? OSZE angreifen! Kapitalismus abschaffen – Für die soziale Revolution” zog der Demonstrationszug vom De Wette-Park beim Bahnhof SBB zum Claraplatz. Dabei wurde die OSZE, die Ministerratskonferenz und viele damit verbundene Themen durch mitgeführte Transparente, mit Sprays und Parolen angegriffen. Speziell die Safranzunft, in der gestern das Galadiner für die Aussenminister stattfand, wurde dabei mit politischen Parolen bemalt.

Nach dem Ende der offiziellen Demonstration bildete sich ein weiterer Demonstrationszug, der durch die Polizeisperren in Richtung Messeplatz laufen wollte. Die Polizei griff diesen Zug an, so dass die Nachdemonstration auf das Wettsteinquartier ausweichen musste. Unterwegs wehrten sich die Demonstranten mit Steinen und Barrikaden gegen die Angriffe der Polizei, bevor der Demonstrationszug vor dem Restaurant Hirscheneck selbstbestimmt beendet wurde. Gleichzeitig befanden sich noch Delegierte der OSZE und Medienvertreter in den Messegebäuden, denen von der Polizei verboten werden musste, diese zu verlassen.

Die Demonstranten protestierten gegen die OSZE sowie die Ministerratskonferenz, um zu zeigen, dass sie ein Treffen der Ausseminister der führenden imperialistischen und kapitalistischen Staaten nicht akzeptieren. Sie teilen weder ihre Definition von Demokratie und Stabilität, noch weil sie die ständigen Angriffskriege nicht als friedensbildende Massnahmen akzeptieren.

Zur Demonstration angereist sind Personen aus allen grösseren Städten der gesamten Schweiz sowie mehrere Delegationen aus europäischen Städten, zum Beispiel aus Stuttgart, Mannheim und Mailand. In Wien fand am Nachmittag eine themengleiche Demonstration vor dem OSZE Hauptgebäude statt, eine Solidaritätsadresse von diesen Demonstranten wurde in Basel verlesen.

Von den Demonstranten aus Basel wehrten sich viele speziell auch gegen die Konferenzstrategie der Stadt. Als Folge dieser soll alle fünf bis acht Jahre eine solche Konferenz stattfinden, was einerseits während dieser Konferenzen massive Einschränkungen für die Bevölkerung bedeutet. Langfristige Folgen dieser Strategie sind allerdings auch eine “Aufwertung” der Stadt, und damit einhergehend steigende Mieten und Vertreibung der ärmeren Bevölkerung.

Kurzzeitige Besetzung der Hochstrasse 74/76

Am Samstag Abend, den 22. November 2014 wurden die beiden Häuser an der Hochstrasse 74 und 76 besetzt. Da bereits am selben Abend die Zeichen auf Räumung standen, entschlossen sich die Besetzenden, das Haus wieder zu verlassen. Nachfolgend dokumentieren wir hier die Stellungnahme, welche im Anschluss an das Verlassen des Gebäudes an die Tageswoche geschickt wurde, sowie den Brief an die Nachbarschaft und die Eigentümer*innen. Vielen Dank an dieser Stelle an das Kollektiv Fuchsbau, welches uns die nachfolgenden Texte freundlicherweise zur Verfügung stellte.

 

STELLUNGSNAHME KOLLEKTIV FUCHSBAU

Die 2 Häuser an der Hochstrasse 74/76 standen seit über einem Jahr leer. Wir haben uns deshalb entschieden, mit einer friedlichen Besetzung ein politisches Zeichen zu setzen gegen Leerstand und Mangel an Freiraum in Basel.

Uns wurde nicht einmal ein Hauch einer Chance gelassen, der Öffentlichkeit unser Projekt noch unsere Bedürfnisse zu präsentieren. Bis heute, Sonntagabend, haben weder die Polizei noch die Medien Bericht  erstattet, was sich gestern Abend an der Hochstrasse zugetragen hat.

Am frühen Abend wurde das Haus von 20 jungen Menschen auf friedliche Art und Weise besetzt. Ohne Gewalt anzuwenden sind wir in den leeren Häusern eingezogen. Es folgte ein gemeinsames Abendessen, man unterhielt sich in Zimmerlautstärke. Die Stimmung war gelassen und entspannt – weder suchte man Streit noch Eskalation.
Transparente („Besetzt“, „Kollektiv Fuchsbau“, „Leerstand ist kein Zustand“) wurden auf der Frontseite des Hauses aufgehängt, um der Nachbarschaft zu signalisieren, dass wir in friedlicher Absicht gekommen sind.

Der Abend schien entspannt weiter zu gehen, bis um 23.30 ein massives Polizeiaufgebot (20-30 Schwergerüstete Bereitschaftspolizisten -> „Robocops“ inkl. Feuerwehr) auftauchte und uns der Einsatzleiter auf aggressivste Weise zu verstehen gab, dass wir seitens dem Besitzer der „Jean Cron AG“ unerwünscht sind und das Gebäude in den nächsten 10min zu verlassen haben; ansonsten würde gestürmt. Da wir illegal anwesend seien, würden wir nicht um Ausweiskontrolle herumkommen.

Obwohl wir versuchten mit der Polizei zu verhandeln stiessen wir auf taube Ohren. Die Polizei hielt stur an Ihrem Einsatz fest.

Wir finden es unerhört und absolut unverständlich, eine friedliche politische Aktion um 12.00 Nachts mitten im Wohnquartier räumen zu lassen. Die ganze Nachbarschaft wurde durch den Polizeieinsatz aufgescheucht – nicht wegen uns!

Wir lassen uns für unsere politischen Forderungen nicht kriminalisieren!

Wir haben uns entschieden, uns der angedrohten Polizeikontrolle konsequent zu entziehen, was uns gelungen ist. An diesem Abend wurde niemand festgenommen noch kontrolliert.

Gab es deshalb keine Polizeimeldung an die Medien?

Für unsere Forderungen mussten wir keine Gewalt anwenden. Die Polizei hielt es dennoch für nötig, die wunderschöne hölzerne Eingangstüre mit massiver Gewalt aufzubrechen und dadurch komplett zu zerstören, um ein wieder leeres Haus vorzufinden.

Was für eine massive Verschwendung von Energie für die Unterdrückung von Träumen junger Leute.

Eine willkommener „Ernstfall“ für die OSZE um die eigene Einsatzfähigkeit zu demonstrieren und angesichts kommender Demonstrationen ein Zeichen der Stärke zu setzen?
Eine Reaktion/Rache auf die wilde Demo vor 2 Wochen?

Wir sind masslos enttäuscht von den Machthabenden dieser Stadt. Wir müssen uns ernsthaft fragen, ob wir uns die Mühe machen sollen, unsere Anliegen weiterhin auf eine so friedliche Art vorbringen zu wollen.

Die Nulltoleranzgrenze dieser Stadt ist einfach inakzeptabel. Wieso ist das, was in anderen Städten (Lausanne ,Bern ,Zürich)  möglich ist (Toleranz gegenüber Besetzungen), in Basel nicht möglich? Die Kultur des Geldes ist in dieser ach so offenen Weltstadt inzwischen wichtiger geworden als die kulturellen Anliegen der eigenen Bevölkerung. (siehe Papptelleraffäre Messeplatz)

Anscheinend zählen die Anliegen der zahlungskräftigen Pharmafirmen mehr als die Bedürfnisse der eigenen Jugend. Wir wundern uns kaum noch, warum viele kreative Leute diese Stadt verlassen.

Wir sind sowas von wütend.

Das Kollektiv Fuchsbau

(Das Tageswoche hat daraufhin berichtet.)

 

Brief an die Nachbarn

Liebe Nachbarn

Wir, Das Kollektiv Fuchsbau, sind eine Gruppe junger Menschen, die nicht bereit sind den Immobilien-Poker der Stadt Basel weiter mitzuspielen.
Deshalb suchen wir nach Alternativen, wo wir zusammen kreativ und frei von Konsumzwängen leben können. Wir setzen uns für vorurteilslose Freiräume und kollektiven Wohnraum ein.
Die zwei Häuser an der Hochstrasse 74/76 sollen wiederbewohnt und wiederbelebt werden.
Das Ziel ist eine friedliche Zwischennutzung bis zur Umsetzung der geplanten Bauvorhaben.

Eine gute Beziehung zu Ihnen liegt uns sehr am Herzen. Deshalb möchten wir mit Ihnen zusammen zur Steigerung der Lebensqualität im Gundeli Quartier beitragen.
Ein Café bzw. Mittagstisch, Filmveranstaltungen sowie ein Gemeinschaftsgarten im Frühjahr sollen dazu beitragen. Konstruktive Kommunikation ist uns wichtig und wir haben immer ein offenes Ohr für Ideen und Anliegen aller Art, solange man sich mit Anstand und Respekt begegnet.
Wir laden sie heute ( Sonntag 23.11.14), herzlich ein bei uns vorbeizuschauen und sich erste Eindrücke von unserem Projekt zu verschaffen.
Um 12 Uhr gibt es einen Brunch, zu dem wir Sie auch gerne einladen wollen.

Nicht verzagen, Fuchsbau fragen

[Tel. Nr. entfernt]

 

Brief an Jean Cron AG  & Heeb und Schranz Architekten

Sehr geehrte Damen und Herren

Am,Samstag Abend den 22.11 haben wir Ihre Liegenschaft an der Hochstrasse 74 & 76 besetzt.

Besagte Liegenschaft steht schon sein seit längerem leer. Wir finden es unhaltbar, dass brauchbarer Wohnraum, trotz akuter Wohnungsnot, über längere Zeit ungenutzt bleibt. Menschen wie wir, die über keine grossen finanziellen Mittel verfügen, werden durch Immobilienspekulation, Luxussanierung und Quartieraufwertung systematisch aus der Stadt verdrängt. Nonprofit-Projekte sind kaum umsetzbar. Im Raum Basel besteht ein grosser Bedarf an Räumlichkeiten für Wohn-,Kultur- und Kunstprojekte.

Wir sind ein Kollektiv von jungen Leuten und haben nicht die finanziellen Mittel, eine ganze Liegenschaft zu mieten, um unsere Projekte verwirklichen zu können. Deshalb haben wir den direkten Weg der Besetzung gewählt und wollen so die erwähnten Liegenschaften bis zum Anbeginn der Bauarbeiten der anstehenden Totalsanierung zwischennutzen und beleben.

Es geht uns nicht darum. Ihre geplanten Projekte zu verunmöglichen, aber wir sind daran interessiert, den Leer stehenden Wohnraum in der Zwischenzeit sinnvoll zu nutzen.

Wir bieten Ihnen an, die anfallenden Nebenkosten (Strom, Wasser, Gas) zu bezahlen und übernehmen die Verantwortung bis zum tatsächlichen Baubeginn.

Wir sind an einem konstruktiven Dialog interessiert und streben an, mit Ihnen in Verhandlung zu treten.

Durch einen Zwischennutzungsvertrag mit uns würden Sie von vielen Pflichten befreit werden. Gerne erwarten wir Sie für ein Treffen vor Ort in der besagten Liegenschaft, um bei einem persönlichen Gespräch die gegenseitigen Interessen auszutauschen.

Wir sind ausschliesslich auf dieser Nummer für Sie erreichbar:

[Tel. Nr. entfernt]

Wir hoffen auf eine gute Zusammenarbeit

Das Kollektiv Fuchsbau

 

Communiqué zum Umzug vom 8.11.2014

per Mail erhalten:

Statement zu den Sprayereien. Von der Kerngruppe der Organisatoren

Beim Umzug vom vergangenen Samstag wurde teilweise massiv gesprayt, was zu Kritik am Umzug, aber auch zu Kontroversen unter den Teilnehmenden geführt hat. Wir sehen, dass die Sprayereien auf viele provozierend wirken und sich im Ausmass schlecht mit dem von uns angestrebten Bild des Umzugs vertragen. Wir finden es auch äusserst dumm, wenn einem kleinen Lebensmittelladen auf das Schaufenster gesprayt wird .Wir finden es aber in Ordnung, wenn auf Umzügen und Demos gesprayt wird, auch wenn wir uns mehr Sinn für die Verhältnismässigkeit und bessere Kenntnisse der Orthografie gewünscht hätten. Wir heissen es auch ausdrücklich gut, wenn davon die Fassaden von der (Shift Mode)-Ladybar und von Herzog DeMeuron betroffen sind, haben uns letztere doch immerhin den Himmel geklaut. Es ist nicht in unserem Sinne, dass von der, in dieser Stadt eben auch herrschenden Unzufriedenheit keine Spuren zu sehen sind. Wir wundern uns, dass in Zeiten in denen Graffitis erstmals von den meisten Fassaden simpel mit einem Hochdruckreiniger entfernt werden können, diese solch ein Brimborium auslösen. Wir fürchten uns davor, dass künftig schon Kreidezeichnungen zuviel sein könnten, wissen wir doch seit diesem Sommer, dass schon ein Pappdeckel genug ist um die Repression in Gang zu setzen. Wir finden es auch interessant, dass diese Empörung sich ausgerechnet in einer Stadt abspielt, die jede architektonische Kröte zu schlucken bereit ist, sofern ihr diese mit dem Argument des Wachstumszwangs verkauft wird, und dass den Architekten die sich daran dumm verdienen auch noch Mitleid mit ihren Fassaden zuteil wird. Wir weisen auch darauf hin, dass es weder in unserem Sinn, noch in unseren Möglichkeiten liegt, jedem Sprayer der von diesem Umzug gehört hat und sich zwei Strassen weiter mit der Dose austobt Einhalt zu gebieten.Eine Gesellschaft die ab solchem dermassen in Aufregung gerät hat wirklich schwache Nerven. Es wäre an der Zeit, diese mal wieder zu stärken.

Wilder Umzug für Freiräume und mehr

Am Samstag, den 8. November 2014, versammelten sich um 18 Uhr geschätzte 400 Personen auf dem Matthäuskirchplatz. Um 21 Uhr formierte sich ein Umzug, der via Kaserne – Johanniterbrücke – Elsässerstrasse zum St. Johanns-Park zog.

you-can-destroy-body-but-not-soulMehrere Soundwagen lieferten Musik, entlang der Route wurden die Wände  konsequent farblich umgestaltet. Herzog & de Meuron hielten davon so wenig, dass sie die Sprüche „Aufwertung heisst Verdrängung!“, „Architekten im Dienste der Herrschaft – verpisst euch!“ und „Ihr verdient an Verdrängung!“ an ihren Gebäuden kurzerhand mit einer Plane abdeckten. Für die Erhaltung des „guten“ Rufs wird offenbar auch gerne zensiert.
Bei einem früheren Zwischenhalt am Erasmusplatz wurde bei einem zivilen Fahrzeug der Polizei eine Scheibe eingeschlagen. Die Polizei hielt sich bis zum Schluss im Hintergrund, blockierte zum Ende des Umzugs jedoch Strassen, um die Menge unter Kontrolle zu bekommen. Aus diesem Grund bewegte sich zu später Stunde ein Teil der Menschen Richtung Dreirosenbrücke. Laut Medienberichten wurden neun Personen kontrolliert, zwei der Staatsanwaltschaft zugeführt: Mindestens eine Verhaftung geschah kurz vor der Dreirosenbrücke, als sich drei Zivilpolizisten gezielt auf eine Person stürzten. Zudem wurde unter der Dreirosenbrücke auf der Kleinbasler Seite ein Wagen samt Anlage konfisziert. Wie uns im Nachhinein zugetragen wurde, sind beim St. Johanns-Tor zwei weitere Wagen der Polizei in die Hände gefallen.

Nachfolgend der verteilte Flyer sowie eine längere Broschüre, die uns im Nachhinein freundlicherweise zur Verfügung gestellt wurden (Klick!):

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Flyer

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Broschüre

Und hier noch einige Impressionen (weitere Fotos gibt es hier):

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News von Shi(f)t Mode

via Tageswoche:

Holzpark: Baueingabe trotz ungesicherter Finanzierung

Der Verein Shift Mode und die Kunstmesse Scope reichen gemeinsam das Baugesuch für die vier geplanten Kulturhallen auf dem Zwischennutzungsareal am Klybeckquai ein. Die Finanzierung des 1,75 Millionen Franken teuern Projekts ist allerdings noch nicht gesichert.

Über das Projekt mit dem Namen «Holzpark» wurde bereits viel geschrieben und noch mehr diskutiert. Die Basler Regierung hatte das gut 12’500 Quadratmeter grosse ehemalige Migrolareal am Klybeckquai im April dem Verein Shift Mode zur Zwischennutzung übertragen. Dies hatte zur Folge, dass die Wagenplatz-Bewohner massiv zusammenrücken mussten, was bekanntlich einiges an Staub aufwirbelte.

Inzwischen ist wieder Ruhe eingekehrt, und die Verantwortlichen des Vereins Shift Mode, die auf dem Gelände hauptsächlich als Host für verschiedene Zwischennutzungsprojekte auftreten möchten, haben zusammen mit der Kunstmesse Scope ein Bauprojekt entwickelt, das nun konkretisiert werden soll:

Bauliches Herzstück des Projekts sind vier Holzhallen, zwischen 880 und 1580 Quadratmeter gross, die variabel nutzbar sind. «In ihnen wird (…) alles Platz haben», schreiben die Initianten, die neu in einer gemeinsamen Trägerschaft mit Namen Basel Art and Culture Hall oder kurz BACH auftreten: «von Kindernachmittagen und Quartierveranstaltungen, über Festivals, Konzerte, Theater, Performances bis zu Messen, Kongressen und Symposien.»

Neue festere Heimat der Kunstmesse Scope

Diese Aufzählung beinhaltet tatsächlich fast alles, was man sich vorstellen kann. Nutzerin Nummer eins wird aber die Kunstmesse Scope sein, die ihre Zelte schon früher jeweils während der Art-Woche auf dem Gelände aufgeschlagen hat und offensichtlich gerne auf den Vorschlag aufsprang, ihre Gastgalerien künftig in einer festeren Bleibe präsentieren zu können.

Eine Win-Win-Situation, wie die Beteiligten in jüngerer Vergangenheit gerne verkündeten: Die Scope muss nicht jedes Jahr erneut ihr Riesenzelt aufschlagen und Shift Mode kommt zu Bauten, die sie das restliche Jahr hindurch mit nicht-kommerziellen Kulturnutzungen füllen kann.

Baueingabe und Finanzierungslücke

Der Begriff «Baueingabe» klingt nun aber konkreter, als sich der Stand des Projekts gegenwärtig präsentiert. Die Bauentwürfe des Architekten Kurt Schuwey sind zwar vorhanden, nicht aber die nötige Bausumme von 1,75 Millionen Franken.

«Bis jetzt sind 500’000 Franken zusammengekommen», sagt Thomas Brunner vom Verein Shift Mode. Es handelt sich um 250’000 Franken, die der Kanton als Beitrag an den Infrastrukturaufbau in Aussicht gestellt hat, und um einen gleichhohen Beitrag, den die Kunstmesse Scope einschiessen möchte. Von den «philanthropische Investoren», die Scope-Präsident Alexis Hubshman noch im Sommer gegenüber der TagesWoche in Aussicht gestellt hat, ist mittlerweile keine Rede mehr.

Bis Ende Jahr will die Trägerorganisation BACH weitere Geldgeber oder Naturalsponsoren gewinnen und bei Banken einen Projektkredit einholen. Brunner ist sich bewusst, dass die Zeit bis Ende Jahr ausgesprochen knapp ist und man bei den Gesprächen mit den Banken viel Überzeugungsarbeit wird leisten müssen: «Weil es sich um eine Zwischennutzung handelt, liegen Hypotheken bei uns leider nicht drin.»

Plan B mit dem bisherigen Zelt

Die Holzpark-Initianten haben ihre Hoffnungen, dass sie ihr Wunschprojekt verwirklichen können, natürlich noch nicht aufgegeben. Dennoch haben sie aber bereits einen «Plan B» im Hinterkopf. Wenn sich der Bau der Hallen nicht finanzieren lässt, wird Scope weiterhin Jahr für Jahr ihr Zelt aufschlagen. «Dies würde die bereits aufgegleisten Projekte von Shift Mode aber stark beeinträchtigen» sagt Brunner.

Aber auch im Fall, dass die Hallen gebaut werden können, dürfte ihr Betrieb nicht ganz problemlos ablaufen. Zwar haben Shift Mode und Scope mittlerweile eine gemeinsame Trägerorganisation ins Leben gerufen. Die Belegung der Hallen muss aber aus finanziellen Gründen so organisiert werden, dass genügend kommerzielle Veranstaltungen zur Querfinanzierung von nicht-kommerziellen Anlässen stattfinden werden.

Update zur Schanzenstrasse 54

Die Eigentümerin, die Einwohnergemeinde der Stadt Basel, hat nach wie vor keinen Strafantrag gestellt. Entsprechend konnten der bisher tägliche Mittagstisch und weitere Aktivitäten grössenteils ohne Probleme durchgeführt werden. Die Polizei versuchte allerdings bereits mehrmals, sich unter fadenscheinigen Gründen  (Lärm, Abfluss der Toilette etc.) Zugang zum Gebäude zu verschaffen, was die Besetzer*innen bislang zu verhindern wussten. Die Provokationen von Seiten der Polizei halten indes an und nehmen teils groteske Formen an: So ist am Donnerstag Abend um ca. 23 Uhr eine Streife am Gebäude vorbeigefahren und der uniformierte Beifahrer hat den etwa 20-30 Anwesenden den Hitlergruss gezeigt.

Weitere Informationen folgen.

Farbe für’s Hafenfest 2014

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Wer derzeit im Hafenareal flaniert, kommt nicht darum herum, die in grossen Lettern geschriebene Botschaft „Wessels Lied ich sing… Ein Hafenfresst für das Stimmvieh!“ zu bemerken, welche pünktlich zum diese Woche stattfindenden Hafenfest der Schweizerischen Rheinhäfen angebracht wurde.

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Ebenfalls seit Kurzem prangt der Schriftzug „Rheinhattan niemals!“ gut sichtbar an einem der Silos, die sich neben der Ex-Migrol-Parzelle befinden.rheinhattan_silo.kl

Besetzung der Schanzenstrasse 54

„Das Geheimnis liegt darin, wirklich zu beginnen“: Am Samstag Nachmittag, den 6. September 2014, wurde die Schanzenstrasse 54 besetzt. Seitdem wurde gewerkelt, Konzerte und Treffen haben stattgefunden, eine Küche wurde eingerichtet, die Wände verziert etc. Geplant sei unter anderem, einen regelmässig stattfindenden Mittagstisch für das Quartier und darüber hinaus aufzubauen (genauere Informationen gibt es vor Ort). Es sei ein „Ort der Selbstorganisation“ und der „Entschleunigung“, wie auf einem Transparent zu lesen ist. Die Polizei hält sich derzeit zurück – offenbar gibt es noch keine Anzeige von Seiten der „Einwohnergemeinde der Stadt Basel“ (Eigentümerin). Updates zum Stand der Besetzung folgen. Beteiligt euch, wenn ihr Zeit und Lust habt!

Dazu die Tageswoche:

Besetzer haben im Imbiss an der Schanzenstrasse einen Mittagstisch eröffnet

Bis vor zwei Jahren beherbergte die kleine Bude an der Schanzenstrasse einen Imbiss. Der Raum wird nun besetzt, seine kulinarische Bestimmung bleibt aber bestehen.

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An der Schanzenstrasse 54 in der Nähe des Kinderspitals ist seit Samstagabend, 6. September, eine kleine Bude besetzt. Zuletzt beherbergte das Gebäude einen Take-Away-Imbiss. Dieser musste vor zwei Jahren ausziehen, der Raum stand seither leer.

Diesen Leerstand in einen offenen Raum umzuwandeln ist das Hauptanliegen der Besetzer, teilen sie auf einem Flyer mit (in der Bildstrecke einsehbar). Das Flugblatt lädt auch zur Teilnahme ein. Geplant ist ein tägliches Mittagessen, an dem jeder teilhaben kann, der etwas dazu beitragen möchte. Am Montag nahmen bereits gegen 20 Personen dieses Angebot wahr.

Die Interaktion mit dem Quartier scheint den Besetzern ein Anliegen, sie haben vor dem Häuschen eine Sammlung von «Frequently Asked Questions» (FAQs) über das Anliegen des Projekts aufgehängt und weitere Projekte im Imbiss angekündigt.

Die Polizei nahm die «Zwischennutzung» zur Kenntnis. Abgesehen von einer Lärmklage am Samstag gingen bisher keine Beschwerden ein, heisst es auf Anfrage. Die Bude gehört gemäss Grundbuch der Einwohnergemeinde Basel-Stadt.

Papptellergate: Anzeige gegen Polizei

via Tageswoche:

Staatsanwaltschaft ermittelt gegen Verantwortliche des Polizeieinsatzes

Die Basler Staatsanwaltschaft ermittelt von Amtes wegen gegen die Verantwortlichen für den Polizeieinsatz während der Art Basel. Im Raum steht der Verdacht der Freiheitsberaubung und des Amtsmissbrauchs.

Erst erklärte die Staatsanwaltschaft die von der Polizei vorgebrachten Vorwürfe gegen die Beteiligten an der Performance auf dem Messeplatz für nichtig – jetzt geht sie zum nächsten Schritt über:

Peter Gill, Sprecher der Ermittlungsbehörde teilt zur Causa Pappdeckel-Affäre mit:

«Die Staatsanwaltschaft hat am 11. August 2014 von Amtes wegen ein polizeiliches Ermittlungsverfahren wegen Verdachts des Amtsmissbrauchs und der Freiheitsberaubung gegen die Verantwortlichen für den Polizeieinsatz auf dem Messeplatz vom 20. Juni 2014 eröffnet.»

Hintergrund ist der Polizeieinsatz während der Art Basel, der eine Choreografie auf dem Messeplatz verhinderte, an der eine Gruppe von Künstlern an die Vorkommnisse des Vorjahrs erinnern wollte. 34 Personen, darunter zahlreiche Unbeteiligte, wurden von der Polizei vom Platz entfernt und in das Untersuchungsgefängnis Waaghof verfrachtet, wo sie sich einer umfassenden Personenkontrolle unterziehen mussten.

War Personenkontrolle nur Vorwand?
Der Vorwurf der Freiheitsberaubung dürfte darauf abzielen, dass eine Personenkontrolle von Gesetzes wegen grundsätzlich vor Ort stattfinden muss – es sei denn besondere Umstände verunmöglichen dies. Die Frage lautet, ob die Polizei die Personenkontrolle nur als Vorwand nutzte, um den Platz von den Performance-Künstlern zu räumen.

Gegen wen sich die Ermittlungen richten, sei zum jetzigen Moment noch nicht klar, sagt Stawa-Sprecher Gill. Zunächst würde überprüft, ob die fraglichen Straftatbestände in den Augen der Ermittlungsbehörde erfüllt sind. Danach würden die Verantwortlichen identifiziert.

Lips und Dürr im Fokus
Damit bleibt offen, ob allein Polizeikommandant Gerhard Lips in den Fokus der Untersuchung gerät, sollte sich der Verdacht bestätigen, oder aber auch Justiz-, und Sicherheitsdirektor Baschi Dürr. Der FDP-Politiker antwortete in einem Interview mit der TagesWoche auf die Frage, wer den Einsatz angeordnet habe:

«Grössere Einsätze, die auch ein gewisses politisches und mediales Interesse nach sich ziehen, werden mit mir abgesprochen. Das geschah auch in diesem Fall so. Die operative Verantwortung liegt bei der Kantonspolizei. Ich war orientiert und habe das Vorgehen als richtig befunden.»

Hetze gegen Hafenscharte 2.0

Die Basler Zeitung nimmt ein Fest vom Wochenende zum Anlass, um gegen den besetzten Wagenplatz zu schiessen. Das dem Artikel beigefügte Bild wurde wohl am Sonntag um 7 Uhr morgens aufgenommen, denn am Nachmittag war – dank den Veranstalter*innen – von der „Schweinerei“ bereits nichts mehr zu sehen..

Uferstrasse nach Party zugemüllt

Partygänger haben am Wochenende an der Uferstrasse eine Riesenschweinerei hinterlassen. Für das Putzen fühlte sich niemand verantwortlich.

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Joggern und Spaziergängern bot sich am Sonntagmorgen entlang der Uferstrasse ein unschönes Bild. Auf der Höhe des Wagenplatzes war die Strasse mit Unrat übersät und zugemüllt. Jede Menge leere Bierdosen, Petflaschen, Becher, Plastiksäcke und Zigarettenstummel lagen breit gestreut auf dem Asphalt. Überbleibsel eines warmen und trockenen Samstagabends, an dem in der Stadt viele Feste und eine Parade über die Bühne gingen.

Gefeiert wurde an der Uferstrasse beim Ex-Migrol-Areal beim Wagenplatz, auf welchem zuweilen eine Bar betrieben wird. Offenbar war die Musik der Veranstalter und Partygänger etwas zu laut, denn bei der Polizei ging um 1.30 Uhr eine Lärmklage eines Anwohners ein. Martin Schütz, Mediensprecher der Kantonspolizei Basel-Stadt: «Als eine Streife zwanzig Minuten später eintraf, haben die Veranstalter die Musik aber bereits abgedreht, sodass unsere Leute nicht einschreiten und mit den Veranstaltern nicht reden mussten.» Laut Schütz sei seit der Räumung von «Uferlos» und der «Hafenscharte» beim Wagenplatz nichts vorgefallen, das «polizeilich von Relevanz» gewesen sei. Dennoch war die Strasse am nächsten Morgen von den Veranstaltern, die wohl aus dem näheren und weiteren Wagenplatz-Umfeld kommen, noch nicht wieder gesäubert und der Unrat nicht weggeräumt.

Zwischennutzer distanzieren sich
Der Verein Shift Mode, der Zwischennutzungen auf dem Ex-Migrol-­Areal aufbaut, distanziert sich von der Party und dem Littering. Ebenso das angrenzende Freiluftrestaurant Landestelle. «Wir hatten zwar offen und im Hintergrund lief Musik. Mit dem Littering haben wir aber nichts zu tun», heisst es seitens des Betreibers. Und auch die Jungle-Street-Groove-Parade, die am Samstagnachmittag vom Stachelrain am Rhein entlang bis zur Kaserne führte, geht auf Distanz. «Mit dem Littering an der Uferstrasse haben wir nichts zu tun und wir distanzieren uns klar davon. Unsere Afterparty fand ab 20.30 Uhr auf der Location Das Schiff nahe der Wiesemündung statt», sagt Alain Szerdahelyi, Präsident des Organisationskomitees der Jungle-Street-Groove-Parade.

Eigene Putzequipe
Was die Parade vom Nachmittag betreffe, da habe Szerdahelyi von den Behörden klare Auflagen und müsse ein Abfallkonzept vorweisen sowie eine eigene Putzequipe aufbieten, die zwischen Stachelrain und Kaserne hinter der Parade die Strasse putzt. «Anschliessend wischt dann noch eine Equipe der Stadtreinigung nach, wofür der Verein Jungle Street Groove die Rechnung bezahlt», sagt Szerdahelyi. Ob nun die Stadtreinigung am Uferweg am Sonntag den Müll wegräumen musste oder ob es die Veranstalter später selber gemacht haben, konnte die Allmendverwaltung gestern im Verlaufe des Tages nicht abklären. Dafür seien die Schweizerischen Rheinhäfen zuständig. Dort wurde der Ball aber zurückgespielt und es hiess auf Anfrage: «Für Reinigung und Unterhalt am Klybeckquai ist seit der Öffnung der Kanton zuständig.»

Trauerweide im Fokus der Behörden

via BaZ (leider gibt’s bisher keine andere Quelle):

Wieder Ärger mit illegalen Parties

Ein Areal der SBB hinter dem Bahnhof St. Johann wird immer wieder als Ort für unbewilligte Events missbraucht. Nun kommt es zum Krisentreffen.

Das Areal bietet sich an, um darauf Feste zu feiern. Rund 300 Meter von den nächsten Wohnhäusern entfernt, gibt es hinter dem Bahnhof St. Johann einen Platz, schön flach, darauf steht eine hübsche Trauerweide. Immer wieder finden auf der Fläche im Raum Lysbüchelstrasse illegale Partys statt. Organisatoren und Gäste verschaffen sich unberechtigt Zutritt zu dem laut Polizei «mehr oder weniger» zugänglichen Platz neben den Geleisen. Dort lassen sie es dann dermassen krachen, dass die Bässe trotz der Entfernung zu den Wohnhäusern so manchen Anwohner wachhalten. Mehrmals musste die Polizei bereits wegen Lärmbeschwerden auf das Areal ausrücken.

Im Rahmen eines solchen Einsatzes kam es diesen Sommer zu wüsten Szenen. Die Verantwortlichen hatten ein DJ-Pult mit mehreren Boxen aufgestellt, für den Strom sorgte ein Generator. Als die Polizei anrückte, zeigte sich der Organisator zwar einsichtig und beendete die Party. Von den teilweise alkoholisierten Gästen mussten sich die Polizisten aber nicht nur Beleidigungen gefallen lassen. Beim Verlassen des Geländes haben Unbekannte sie aus dem Dunkeln heraus mit grossen Steinen beworfen. Ein Polizist wurde dabei an der Rippe verletzt.

Einzelne Lärmklagen ignorieren?

Den Mitarbeitern des Community Policing, die in Konfliktsituationen beraten und schlichten, stellte sich die Frage: Wie soll die Polizei mit solchen Events künftig umgehen? Mehrere Gedanken wurden dabei formuliert: Weitermachen wie bisher, das Areal durch die SBB abriegeln lassen mit der Gefahr, dass die Partys künftig einfach an einem anderen Ort noch näher bei den Anwohnern stattfinden oder allenfalls sogar auf Lärmklagen, die nur als Übertretungen gelten, nicht mehr eingehen. Letzteres werde doch sowieso schon so gehandhabt, kritisieren Anwohner.

«Ich habe auch schon einmal in der Nacht bei der Polizei angerufen», sagt Anita H., die in der Nähe des Areals lebt. «Da hat es dann einfach geheissen, man habe schon zu viel mit Raubüberfällen und anderem zu tun, um sich auch noch um Lärm zu kümmern. «Jeder Einsatz wird einzeln beurteilt», sagt dazu Kantonspolizeisprecher Andreas Knuchel. Es gebe auch Lärmklagen, die am Nachmittag und frühen Abend eingingen. «Da müssen wir jeweils vor Ort abwägen, ob bei einem Fest, von welchem keinerlei weitere Störungen oder Gefahren ausgehen, aufgrund einer einzigen Beschwerde interveniert werden soll oder nicht.»

Jetzt folgt eine Auslegeordnung

Einig sind sich die Parteien darin, dass es so wie jetzt nicht weitergehen soll. Noch diese Woche werden Vertreter der Basler Behörden gemeinsam mit den SBB zusammensitzen, um die Lage zu analysieren. Bei den SBB wollte man gestern noch keine Angaben zu einer möglichen Lösung des Problems machen. «Wir warten nun erst einmal die Ergebnisse der Gespräche ab», sagte SBB-Mediensprecher Reto Schärli auf Anfrage.

Auf Erfahrungen aus anderen Regionen abstützen kann man sich dabei jedoch nicht: «Unseres Wissens sind die Partys im Raum Lysbüchelstrasse ein Einzelfall», sagt Schärli. Auch die Polizei hält sich in Bezug auf mögliche Verbesserungsmassnahmen noch bedeckt: «Ziel der Gespräche ist eine erste Auslegeordnung, um die Möglichkeiten auf besagtem Areal abzustecken», sagt Andreas Knuchel.

Erinnerung an die „Stazgi“ und die „Elsie“

Am Dienstag, den 24. Juni 2014, versammelten sich einige Handvoll Personen verschiedenster Generationen im St. Johanns-Park, um an die Besetzungen der Alten Stadtgärtnerei auf dem selben Areal und der Elsie (Elsässerstrasse 11) gleich gegenüber zu erinnern. Nachfolgend der Flyer, der die Aktivitäten zusammenfasst:

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Den gezeigten Film zur Elsie gibt’s übrigens hier:

[vimeo width=“800″ height=“600″]http://vimeo.com/211486[/vimeo]
Und noch einige Bilder der Elsie:

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Polizei rechtfertigt Einsatz auf dem Messeplatz – und macht sich dabei lächerlich

via Tageswoche:

«Der Vorwurf des Polizeistaats ist an den Haaren herbeigezogen»

Nach dem harten Durchgreifen der Basler Polizei gegen eine Kunstaktion auf dem Messeplatz beziehen die Verantwortlichen für den Grosseinsatz Stellung. Für Sicherheitsdirektor Baschi Dürr und Polizeikommandant Gerhard Lips steht fest: Der Einsatz war ein Erfolg.

[…]

Das gesamte Interview gibt’s unter obigem Link.

Trauermarsch für das Uferlos

Am Sonntag, den 22. Juni 2014, zog eine kleinere Gruppe von Demonstrierenden vom St. Johanns-Park zur Uferstrasse. Auf dem Weg entrollten Aktivist*innen ein Transparent vom Dach der Voltahallte, auf dem „Shift Mode & Scope sind Wegbereiter von Verdrängung und Zerstörung! Holzpark begraben! Rheinhattan versenken!“ zu lesen war. Am Endpunkt angelangt, wurden Kreuze und ein Grabstein auf dem Gelände des geräumten Uferlos hinterlassen und eine Grabrede verlesen. Der motorisierte Verkehr von Mitarbeitenden der Scope und einigen Messe-Besucher*innen wurde während einer Stunde blockiert.

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Wasserschlacht wider die Art|Basel

In aller Kürze:

„Macht alles nass!“, so lautete das Motto einer Wasserschlacht auf dem Messeplatz vom vergangenen Samstag, den 21. Juni. Mehrere Dutzend Personen waren gekommen und griffen sich kurz nach 15 Uhr gegenseitig mit Wasserballonen, -pistolen etc. an. Getroffen hat es auch die privaten und staatlichen Sicherheitskräfte und einige Art-Besuchende, die sich zu nahe an das Geschehen heran gewagt hatten. Eine Person wurde offenbar von der Polizei kontrolliert.